In Japan hat der Cube Kultcharakter und erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit, bei uns ist der „Würfel“ leider schon längst eingestellt worden. Dabei war der Cube endlich mal was anderes, hob sich aus der Masse ab …
Doch vielleicht war es gerade diese Mischung aus extrovertiertem Design und flexiblem Familienfahrzeug, die nicht ankam?
Ich muss zugeben, dass mir das Designkonzept mit der Zeit immer mehr zugesagt hat. Im Kern ein Würfel aber dennoch ohne Ecken und Kanten, aber dafür mit vielen Rundungen.
Doch der Nissan bietet weit mehr als das und so konnten die Designer den Ideenreichtum auch im Innenraum entfalten. Wellenformen und konzentrische Kreise bis hin zum Dachhimmel in Form des großen Panorama-Glasdaches u.a. mit einer Jalousie, die an japanisches Reis-Papier erinnert. Kleiner Wehmutstropfen: das Dach ist nicht zu öffnen.
Der Cube vermittelt japanischen Flair und zeigt einen echt guten Ansatz. Nichts desto trotz fehlt mir im Gesamten die gewisse Harmonie und Zusammengehörigkeit.
Des weiteren lässt die vollständig in Hartplastik gehüllte Landschaft Farbe und die nötige Wertigkeit vermissen. An dieser mangelte es auch bei der Verarbeitung, blicke ich z.B. unter die Ablagematte "Fluffy" aus langflorigem Teppichstoff mittig auf dem Armaturenbrett, entdeckte ich doch tatsächlich doppelseitiges Klebeband dass zur Befestigung des Teppichs dient.
Über jeden Zweifel erhaben ist das großzügige Raumgefühl sowie das enorme Platzangebot. Nissan hat sich wohl bewusst für ein weiches und sofaähnliches Gestühl entschieden. Was sich für mich Rückengeschädigte aber als keine all zu gute Wahl erweist.
Was die Sitze bereits andeuten, bestätigt das Fahrwerk. Hundert Prozent auf Komfort ausgelegt, lasse ich es in jedem Fall lieber ruhig angehen.
Ohnehin sorgen die 110 PS nicht gerade für Himmelsstürme und kombiniert mit dem stufenlosen X-tronic-CVT-Getriebe, geht dem Fahrzeug jeglicher sportlicher Touch verloren. Die Automatik wirkt unharmonisch und gerade wenn gefordert recht nervig.