Wie kein zweites Auto hat das G-Modell die Jahre überdauert ohne aus der Mode zu kommen. Er gehört zu den Mitbegründern der Offroad-Welle und er sieht noch heute so aus wie zu seiner Markteinführung: groß, kantig, urtümlich. Und genau das ist es, was mich fasziniert.
Innenraum
Der Einstieg gelingt recht bequem, auch wenn es, besonders hinten, doch weit nach oben geht. In kaum einem Fahrzeug sitzt man so hoch wie im "G" und trotz der enormen Größe der Karosserie geht es im Innenraum erstaunlich eng zu. Was aber nicht heißt, dass man hier Platzangst haben muss.
Trotz der Fülle der Schalter, die ein wenig wahllos zusammengewürfelt erscheinen, wirft mir die Bedienung keine Rätsel auf.
Fahrwerk
Auch wenn man es dem "G" nicht sofort ansieht, er bietet jede Menge Komfort, allerdings lautet seine Kurzbeschreibung "straff". Für die Fahrzeuggröße und den hohen Schwerpunkt kann ich das Fahrzeug recht flott auch um enge Kurven zirkeln. Hatte ich mich erst einmal an die Karosserieneigungen gewöhnt, fühlte ich mich im über alle vier Räder schiebenden Daimler ganz wohl. Auf trockener Straße ermahnen die quietschenden Reifen mich ohnehin rechtzeitig zur Mäßigung, aber schließlich ist der "G" ja auch kein Sportwagen.
Im Gegenteil, erst wenn es endlich einmal runter von der befestigten Straße geht, ist er so richtig in seinem Element. Und in unseren Breiten hab ich so schnell kein Gelände gefunden, das ihn an seine Grenzen bringen würde.
Motor
Der Motor gibt sich schon beim Anlassen deutlich als Diesel zu erkennen und bleibt auch im warmen Zustand stets akustisch gegenwärtig, was aber zum Fahrzeug passt und mich keinesfalls stört. Da ist das Schütteln beim Ausschalten des Motors schon eher ein unschöner Akt.
Die Leistung des Fünfzylinders ist durchaus ausreichend, Beschleunigungsorgien sollte man aber nicht erwarten.
Vom Start weg geht er etwas schwer los, wird dann aber durchaus sehr agil, selbst mit der von mir gefahrenen Automatik, die sehr sanft schaltet und sich nur beim Zurückschalten eine kleine Gedenksekunde Zeit lässt.
Wenn ich will, kann ich selber ins Geschehen eingreifen. Dazu brauche ich nur den Wählhebel nach links oder rechts drücken. Die manuellen Schaltbefehle werden schnell und sauber ausgeführt, da kann ich nicht meckern.
Im Verbrauch kann der G 270 CDi allerdings nur bedingt glänzen. 11 ½ Liter gehen für so ein schweres Fahrzeug zwar durchaus in Ordnung, aber gebe ich ihm auf der Autobahn die Sporen und reize die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h!! aus, kann ich locker mit 14 - 15 Litern rechnen.