Erfahrungsbericht Land Rover Range Rover Evoque 2.0 TD4 (180 PS) von lexi.lind, März 2017
Sinn oder Unsinn? Diese Frage stellt sich mir beim Evoque Cabrio erst gar nicht, denn wie heißt es so schön „Sinnlos ist ein Leben ohne Sinn für Unsinn!“
Als Blogger (CARWALK – Der Autoblog) war es mir möglich das Range Rover Evoque Cabrio zu fahren. Und wenn ich auch den Evoque und Cabrios liebe, so konnte mich diese außergewöhnliche Mischung nicht, wie manch anderen, auf Anhieb catchen.
Wenn sich das Stoffverdeck im geschlossenen Zustand auch perfekt einfügt und der Silhouette des Coupés in nichts nach steht und harmonisch mit dem Heck abschließt… treten bei mir im geöffneten Zustand „optische“ Zweifel auf.
Tritt doch der Karosserie“unter“bau und vor allen Dingen das Heck nun für meinen Geschmack einfach zu wuchtig hervor. Der beim Cabrio montierte und in schwarz lackierte Heckspoiler mit integrierter dritter LED-Bremsleuchte möchte dann auch nicht so ganz ins Bild passen. Aber gut, hier spricht jetzt rein meine Meinung.
Auch von meiner Seite nichts zu meckern, gibt es bei der Geräuschedämmung, da lässt das Evoque Cabrio sogar zahlreiche geschlossene Karosserien hinter sich.
Innenraum/Kofferaum
Sehe ich mir doch mal an, welchen Einfluss das Cabrioverdeck auf den Innenraum bzw. den Kofferraum ausübt.
Und hier hat Webasto eine weitere Überraschung im Gepäck, so verschwindet das geöffnete Verdeck nicht wie zunächst von mir erwartet im Kofferraum, es findet kompakt verstaut im Heck seinen Platz und so hält das Ladeabteil auch jetzt ein uneingeschränktes Stauvolumen bereit. Mit einer integrierten Skidurchreiche erlaubt das Evoque Cabrio außerdem den Transport von langen Gegenständen.
Im Fond wartet das Cabriolet mit zwei Einzelsitzen auf, und während Land Rover dort die Beinfreiheit des Fünftürers und im Kopfbereich sogar mehr Luft als im Coupé verspricht (selbstverständlich im geschlossenen Zustand), so ist das Platzangebot letzten Endes für Großgewachsene wie mich eher beengt und die Rücksitzlehnen stehen für komfortable Reisen einfach zu steil.
Aber in der Regel wird dort eher das große Windschott zu hause sein und den Wind auch bei hohem Tempo fernhalten. Denn ohne sind die Windverwirbelungen doch deutlich wahrzunehmen und mit heruntergelassenen Scheiben sowieso. Es ist eben kein kleiner Roadster in dem ich hier sitze.
Fahrwerk
Ich zweifle keineswegs daran, dass auch dieser Range ein waschechter Land Rover ist und enorme Geländefähigkeiten hat, da mir jedoch nur ein einziger Kratzer die Tränen in die Augen treiben würde … bleibe ich doch lieber auf der Straße. Hier präsentiert sich das Cabriolet als angenehmer Cruiser, dem allerdings Querrillen und Schlaglöcher aufstoßen. Missstimmung kommt aber dennoch nicht auf.
Nur die elektrische Servolenkung konnte mir nicht gefallen, zwar direkt, fehlt ihr aber das Gefühl und so sind gerade in der Eingewöhnungsphase Lenkkorrekturen nötig.
Motor
Cabrio und Dieselmotoren schließen sich schon längst nicht mehr aus und so hat mir gerade die Kombi mit dem 180 PS starken 2,0-Liter-Turbodiesel gefallen. Das Aggregat sorgt für ausreichend Durchzug, doch nicht von der Hand zu weisen ist das stolze Gewicht von zwei Tonnen, das das Range Rover Evoque Cabrio nun mal auf die Waage bringt.
Land Rover selbst gibt den kombinierten Verbrauch mit 5,7 Liter an. Laut Bordcomputer sind es im Alltäglichen aber doch gut und gern 2 ½ Liter mehr.
Kosten
Der „klassische“ Evoque ist deutlich günstiger und wer sich preislich daran orientiert hat, wird beim Blick auf die Preisliste zweimal hinsehen müssen, lassen sich die Briten die derzeit einzigartige Symbiose aus SUV und Cabrio entsprechend bezahlen.