Mit dem letzten Freelander hat Land Rover ein edles und sehr solide verarbeitetes Fahrzeug auf den Markt gebracht, das außer der echt guten Geländetauglichkeit mit einem Offroader nicht mehr viel gemein hat. Na ja, die hohe Sitzposition, das entsprechende Wanken in schnellen Kurven und das tiefe Eintauchen der Front beim Bremsen schon. Doch Kritikpunkte finde ich allenfalls in Details.
Die Verarbeitung zeigt sich sehr solide, ein Auto wie eine Burg, wenn auch ohne Türmchen und Zinnen. Mit geradezu riesigen Türgriffen kann ich die schweren Türen kinderleicht öffnen.
Trotz der bauartbedingten Höhe komme ich vorne wie hinten ganz bequem rein iund finde dann üppige Platzverhältnisse vor. Ich nehme auf entsprechend großen Sitzen Platz, ob in schnellen Kurven oder im Gelände bleibe ich mit viel Seitenhalt fest im Sattel. Ich habe aber an den Vordersitzen die Mittelarmlehen vermisst.
Auf den ersten Blick scheint eine ganze Flut an Schaltern die Mittelkonsole zu bevölkern, nach kurzer Eingewöhnung habe ich mich hier aber bestens zurecht gefunden und auch im Dunkeln verhindert eine gute Beleuchtung jeglichen Fehlgriff. Es sei denn ich will oder muss mal schnell hupen. Dann sind die langen Hupfknöpfe im Lenkrad einfach nicht das Gelbe vom Ei.
Eine weit aufschwingende Heckklappe sorgt für ein optimales Erreichen des Laderaums, die wenn auch recht hoch angesetzte Ladekante ist ebenso gut gegen Ladekratzer geschützt wie die Stoßstange. Schon in der Grundstellung bringe ich einiges unter, und wenn ich ganz einfach erst die Sitzfläche und dann die Lehnen geteilt vorklappe, hab ich ein riesiges Stauvolumen zur Verfügung, mit schöner ebener Ladefläche.
Bei einem Land Rover über die Geländetauglichkeit sprechen zu wollen ist ja eigentlich völlig unnötig, und zumeist reicht das zur Verfügung stehende Gelände nicht aus, um das Fahrzeug an seine Grenzen zu bringen. Ausflüge in entsprechende Offroad-Parcours kann ich nur empfehlen.
Aber auch auf der Straße fühle ich mich wohl, nur bei beherzten Kurvenfahrten geht er mit so viel Reifenquietschen und Karosserieneigung ans Werk, dass ich freiwillig vorher den Fuß vom Gas nehme. Im Gesamten geht er aber sehr gutmütig um die Ecken.
Etwas zu direkt empfand ich aber die ansonsten angenehm straff arbeitende Lenkung, selbst kleinste Lenkradbewegungen versetzten das Fahrzeug in Bewegungen.
Der Motor zeigt nur am Start eine kleine Anfahrschwäche, gibt sich ansonsten ausreichend durchzugsstark und kraftvoll. Mit der 6-Stufen-Automatik ausgestattet, die ganz gut mit dem Offroader und dem Diesel harmoniert und die Gangwechsel recht sanft ausführt, verbrauche ich im Schnitt 9 ½ Liter.