Erfahrungsbericht Land Rover Defender 2.4 (122 PS) von Anonymous, September 2017
Er ist ein absolutes Unikum, bei dem ich mir immer wieder vor Augen halten muss, dass der Defender kein Pkw ist. Er ist ein echtes Arbeitstier, geht mit mir durch Dick und Dünn, steckt dabei einiges weg, verlangt aber auch eine gewisse Leidensfähigkeit. Ein wirklicher Fan muss man in jedem Fall sein!
Wie groß der Defender äußerlich auch sein mag, innen sitze ich recht eng zwischen Tür und Mittelkonsole. Gerade mit meinen 1.80 Meter muss ich mich regelrecht bis zum Türöffner durchkämpfen und auch die Handbremse befindet sich weit unten am Bein quasi neben dem Kardantunnel. Ein weiteres Manko ist die Tatsache, dass ich das Lenkrad nicht verstellen kann.
Wenn ich es auch nicht unbedingt erwartet habe, bietet mir das Gestühl einen guten Sitzkomfort, aber leider kaum Seitenhalt, was aber durch die eingeengte Sitzposition gar nicht so auffällt. Wenn es durch grobes Gelände geht sitze ich in jedem Fall fest im Sattel oder besser gesagt zwischen Tür und Mittelkonsole.
Da werden Mitfahrer auf der Rücksitzbank schon etwas mehr durchgeschüttelt, die Platzverhältnisse sind aber okay. Und auch in der dritten Sitzreihe finden Passagiere bis 1,70 m noch gut Platz. Die dritte Reihe ist auch gut erreichbar, entweder durch die Hecktür oder durch die Seitentüren mit Umklappen der Sitze in Reihe zwei.
Den Kofferraum kann ich durch Zusammenklappen und ein Anlegen an die Kofferraumseiten der Sitze in Reihe drei sowie ein Umklappen der Sitze in Reihe drei schnell erweitern, und dank robuster Trittstufe ist er auch gut zugänglich. Für Rechtsverkehr ist aber leider die Hecktür mit dem Reserverad an der falschen Seite angeschlagen.
Ich habe es eingangs schon erwähnt, der Defender lebt in seiner eigenen Welt, setzt eigene Maßstäbe und ist mehr Lkw den Pkw. Er ist definitiv nicht darauf ausgelegt, besten Komfort zu bieten ... stattdessen ist er ein Arbeitstier und in diesem Punkt absolut spitze.
Ebenso ist klar, dass die hohe und kantige Karosserieform des Defenders eine gewisse Windempfindlichkeit, wenig Windschlüpfrigkeit und ein Kurvenwanken mit sich bringt.
Trotzdem bin ich "on the road" mit dem Defender durchaus entspannt und ruhig unterwegs, flottes Kurvenfahren kommt mir aber gar nicht erst in den Sinn.
Und der Motor lässt gar nicht erst das Verlangen nach einer sportlichen Fahrweise aufkommen. Im Gelände oder z.B. im Hängerbetrieb, wo er stolze 3,5 Tonnen problemlos wegzieht, zählen aber auch ganz andere Dinge.