Das Angebot an größeren Minivans mit Schiebetüren und Variabilität des Innenraums ist gering.Ich entschied mich für einien Lancia Voyager Gold 3.6 mit Sicherheits- und Komfortpaket, aut. Niveauregulierung , Navi und M-Lackierung.Das Fahrzeug (Listenpreis €44000) wurde über eine Kfz-Vermittler aus NRW bei einen Händler aus NRW für € 32850 gekauft.Die Erfahrungen mit dem Vermittler waren äußerst positiv.
Inzwischen wurden mit dem Voyager über 6000 km ( davon 85% auf Autobahnen ) ohne jegliche Probleme gefahren.
Zum Fahrzeug:
Positiv:
- vielseitige Ausstattung mit Komfort- und Sicherheitskomponenten
- hervorragender Bedienungs- und Fahrkomfort
- ansprechendes Styling der Frontpartie und dezente Gestaltung des Armaturenbretts
- sehr guter Sitzkomfort in der 1. und 2. Sitzreihe
- sichere und stabile Straßenlage im gesamten Geschwindigkeits- bereich (lange Bodenwellen und Schwellen werden gut gemeistert, Lenkung ist ausreichend direkt, Bremsen sind zufriedenstellend)
- überraschend gute, neutrale Kurvendynamik, spürbare Seitenneigung tritt nur in sehr engen Kurven auf
- moderner, leistungsstarker Motor mit innovativen Konstruktios-merkmalen garantiert hervorragende Fahrleistungen und harmoniert mit 6-Gang A-Getriebe, das definiert und weich schaltet, gut
- Geräuschpegel innen ist erfreulich niedrig
- Multimediasystem ist bedienungsfreundlich und liefert gute Tonqualität, Navi arbeitet sehr schnell und informiert optisch und akkustisch äußerst transparent
- guter Korossionsschutz durch teilverzinkte Korosserie und Abgassystem aus V2A
- fast alle Fahrzeugkomponenten arbeiten einwandfrei
Negativ:
- Seitenansicht der Karosserie wegen relativ geringer Höhe nicht hormonisch
- Innenverkleidung aus Hartplastik teilweise zu klobig und einengend
- Sitzkomfort in der 3. Reihe wegen Enge, mangelnder Kopffreiheit und extremer Sitzneigung mangelhaft
- erschwerter Einstieg zur 1. Sitzreihe bei hoch gestellten Sitzen
- kurze, periodische Bodenwellen rufen Stuckern hervor
- E- Gas ist bei starkem Beschleunigen deutlich zu träge
- das Notrad ist unter der 1. Sitzreihe postiert und nur umständlich zugängig
- die Seitenreling mit integrierten Traversen ist zwar orginell aber optisch und funktionell nicht überzeugend. Breite (95 cm bei einer Fahrzeugbreite von 200 cm) und Tragkraft ( 650 Newton ) sind zu gering
- im Heckbereich befinden sich keine wirklich belastbaren Befestigungsösen
-die Chromeinfassungen der seitlichen Belüftungsschlitze werden störend in den Seitenspiegeln reflektiert
- die Verarbeitungsqualität ist vor allem im Karosseriebereich mangelhaft.
( Deutliche Mängel bei Übernahme des Voyagers! Generell zu große Spaltmaße. Motorhaube, Kotflügel, Türen,und Fenster auf der linken Seite, sowie Zierleisten an den Fenstern sind mehr als schlampig moniert. Es traten Überstände bis zu 3 mm auf. Die Verkleidung des Beifahrersitzes stand wegen beschädigter Lasche ab.
[Die Mängel konnten inzwischen von einer Lancia-Werkststätte in der Umgebung weitgehend beseitigt oder minimiert werden])
Verbrauch:
Der Verbrauch ist stark vom Fahrstil, den Straßen- und Verkehrsverhältnissen, der Topographie, der Beladung und der Witterung abhängig. Generell konsumiert der Voyager beim Cruisen um die 120 km/h relativ wenig, beim stärkerem Beschleunigen aber horrend viel. Erfahrungswerte sind:
Auf Landstraßen bei guten Verhältnissen 6 bis 8 Liter, auf Autobahnen ( v kleiner 140 km/h ) 7,5 bis 11 Liter, im Kurzstrecken- und Stadtverkehr 12 bis 16 Liter, auf Bergstrecken 12 bis 14 Liter, bei v = 190 km/H 14 bis 15 Liter. ( jeweils pro 100 km )
Fazit: Der Voyager ist ein sehr sicheres, komfortables, sehr reichlich ausgestattes Langstreckenfahrzeug, das viel Fahrspaß vermittelt. Im Stadtverkehr ist er wegen seiner Länge (520 cm ) und dem hohen Verbrauch weniger geieignet.
Die mäßige Verarbeitungsqualität, die Stuckerneigung bei kurzen bodenwellen, der geringe Komfort in der 3. Sitzreihe, die wenig funktionelle Dachreling und der hohe Verbrauch im Stadtverkehr schmälern seinen Gebrauchswert. Hier sollte Lancia nachbessern
Wünschenswert wäre eine Start- Stopautomatik, ein Frontradar und ein schwächerer Motor um die 200 PS
Der Voyager kann als Langstreckenmehrzweckfahrzeug durchaus empfohlen werden . Beim Neukauf sollte vor Übernahme des Fahrzeuges auf die Beseitigung von Verarbeitungsmängeln bestanden werden !
moro