Erfahrungsbericht Lada Kalina 1.6 LPG (81 PS) von Anonymous, Januar 2008
Der Lada Kalina 1119, ein echtes fahrendes russisches Chemielabor. Endlich, nach etwa 10 Jahren "Entwicklungszeit" hat Lada es fertig gebracht, einen Kleinwagen (für den deutschen Markt) von knapp 4 Metern auf die Räder zu stellen. Ich besuchte vor etwa 3 Monaten einen Arbeitskollegen welcher mich dann seinem Lada vorstellte.
Nun ja, nach "Strastwuitje" (ist russisch und heißt guten Tag) betrachtete ich das russische Bauwerk und irgendwie sieht es aus wie ne Mischung aus Opel Corsa C und D mit Kofferaum im Kleinformat. Irgendwie ist alles rund. Die Verarbeitung passt, nicht überragend, aber sie passt. Tür auf und rein setzen, boh ey, irgendwie stinkt es komisch. Erst dachte ich an Duftbäumchen, nö es ist echt russischer Neuwagenduft. Die Ausdündstungen riechen schon sehr merkwürdig und ich möchte die chemische Zusammensetzung garnicht wissen. Die Sitze haben vom Seitenhalt bestimmt mal irgendwas gehört, abbekommen haben sie davon nix.
Die Armaturen, alles irgendwie übertrieben rundlich und das meiste ist da, wo es hingehört. Das Armaturenbrett in hellen Mausgrau mit billiger plastik Optik.
Gut, Motor anlassen. Der Einspritzer mit 1,6l Hubraum und 81Ps sowie 8 Ventilen (nein, ich habe keine 8 Ventile vergessen) marschiert los, hörbar und brummig wie ein russischer Bär und das, obwohl Porsche an der Einspitzung und Bosch bei der Elektronik aushalf. Ja, die 81 Ps kommen relativ gut rüber, die Lenkung könnte besser sein, sie ist sehr schwammig und indirekt.
Die Sitze machen ihren Namen alle Ehre, man sitzt, nicht mehr.
Für meine Begriffe ist er zu hochbeinig. Immer sicher im Rahmen der Physikalischen Möglichkeiten.
Das Kofferräumchen ist gerade mal ausreichend.
Zur Sicherheit: 2 Frontaibags sind Serie, mehr gibts auch gegen harte nicht. Endlich Servo und das wars schon an Sicherheitssausstattung. Sicherheitsglas, Wegfahsperre, 3. Bremsleuchte und solcher Klimbim sind seit Jahren Standart, aber in Russland eben noch nicht.
Die Bremsen, ein Desaster, man könnte denken, sie wurden frisch geölt. Der Anhalteweg wird mit 52m (in Worten ZWEIUNDFÜNFZIG) aus Tempo 100 angegeben. Mir kam es wie ne Ewigkeit vor.
Am Ende der Fahrt hatte ich Kopfschmerzen, ich weiß nur nicht, ob es die Ausdünstungen des Fahrzeuges waren oder der Gedanke an den laaaaaaangen Anhalteweg. Fakt ist, wer ein preiswertes Auto kauft, muss irgendwo Abstriche machen, aber nicht auf Kosten der Sicherheit.