Erfahrungsbericht Kia Sportage 2.0 CRDi (113 PS) von Anonymous, Februar 2011
Ich fahre seit Januar 2010 das besagte Auto. Es ist mein erster Koreaner. Eigentlich bin ich ja überzeugter Fiatfan. Mein letztes Auto war ein Fiat Marea Weekend Diesel mit 105 PS. Das Auto hat mich knapp 300000 Kilometer ohne nennenswerte Defekte begleitet.
Leider war bei Fiat kein Modell der neueren Generation für mich wirklich interessant. So kam es also zum Herstellerwechsel.
Kurz und knapp, ich bin begeistert vom Kia Sportage EX. Alle Sicherheitssysteme an Bord, das Design spricht mich an und den Allradantrieb habe ich sehr schnell schätzen gelernt. Okay, der Motor ist nicht wirklich sparsam, aber das habe ich auch bei einem SUV mit entsprehend hohem cw Wert und stattlichem Eigengewicht nicht erwartet. Nach einem Jahr und 30.000 gefahrenen Kilometern bin ich ein begeisterter Kia - Nutzer geworden. Ob Autobahn, Schnee, oder bei gelegentlichen Waldeinsätzen mit Hänger, es fühlt sich immer sicher und vertrauenswürdig an.
Die hohe Sitzposition , das ruhige Fahrgeräusch und das Automatikgetriebe verleiten zum ausgeglichenen Cruisen. Man hat gar keine Lust, mit Höchstgeschwindigkeit über die Autobahn zu brettern.
Ich wohne in einer bergigen Gegend, bei uns liegt jedes Jahr Schnee. Mit entsprechenden Winterreifen kann man der Sache echt gelassen entgegensehen. Wenn die "nicht fertig gebauten" Autos mit ihren genervten Fahrern aufgeben müssen, geht mit dem Sportage der Spaß erst richtig los.
Die Verarbeitung des Autos stellt mich zufrieden. Ja, als Ex-Fiatfahrer sieht man über kleine Mängel großzügig hinweg und sieht sie als liebenswerte Charakterschwächen. Aber im Ernst, ich finde die Verarbeitung wirklich gut, alles passt, nichts knistert oder klappert.Ein Kritikpunkt ist das kratzempfindliche Material im Innenraum, hier sind im Laufe der Monate schon ein paar unschöne Andenken an sperrige Ladungen verewigt. Seit Neuestem hat sich noch ein unschöner Defekt gemeldet. Der Türgriff der Heckklappe bleibt nach dem Öffnen in der Mulde und lässt sich nur mit Mühe wieder zurückdrücken. Unangenehme Folge davon ist, dass die Heckklappe nicht richtig schließt und die ZV das Auto nicht abschließen kann. Aber das lässt sich sicher mit etwas Aufwand reparieren.
Update Februar 2012
Jetzt sind gute 140000 km auf der Uhr und außer planmäßigen Wartungen sind keine kostspieligen Werkstattaufenthalte angefallen. Das Auto verrichtet zuverlässig seinen Dienst. Die Hecktürverriegelung habe ich modifiziert, indem ich am Gestänge an passender Stelle eine Zugfeder verbaut habe, die ihre Aufgabe jetzt seit einem Jahr zuverlässig erledigt.
Zur HU nach sieben Jahren wurde ein Spurstangenkopf gewechselt und das AGR Ventil gereinigt. Die Batterie war platt und der Zahnriemen wurde auf meinen Wunsch vorzeitig gewechselt. Das wars dann auch.Trotzdem hat die Rechnung für Wartung, Zahnriemenwechsel und Ersatzbatterie kurz für Herzaussetzer gesorgt.
Fazit bis jetzt: Das war eine gute Entscheidung, dieses Auto zu kaufen.
Update Juli 2012
Sooooooo, nun ist meine Freude über dieses Auto doch leicht gedämpft ( worden). Die 150000 km waren gerade abgespult. Ich wollte meinen Sohn an seiner Schule absetzen. Der Motor startete wie immer, klang normal, zog normal und die MIL leuchtete nicht auf. Alles wie es sein soll. Nach gut 100 Metern dann ein metallisch - ungesundes Geräusch, eine dicke, schwarze Rußwolke aus dem Auspuff und ein Zylinder verweigerte den Dienst. Zum Glück an günstiger Stelle, so dass wir noch ausrollen und gefahrlos zur Seite fahren konnten. Motor sofort ausgeschaltet und den freundlichen Helfer mit dem gelben Auto alarmiert. Sein Verdacht war ein abgerissenes Einlassventil.
In der Werkstatt wurde der Motor komplett auseinandergenommen. Der Zylinderkopf hat zwei Risse, ein Kipphebel ist gebrochen, zwei weitere deformiert. Ventile scheinbar ohne Fehler. Die Ursache ist nicht ermittelt worden. Im Motorblock entstehen Rasselgeräusche, deren Herkunft nicht eindeutig ermittelt wurden, trotz Totaldemontage des Motors.
Klar, dass bei dem Alter und der Laufleistung seitens KIA kein Interesse an Kostenbeteiligung besteht. Enttäuschend finde ich aber, dass trotz moderatem Umgang mit der Maschine bei dieser Kilometerleistung schon Schluss ist. Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und schließe eine Mitschuld an dem Desaster weitgehend aus.
Die Kosten für Ersatzmotor plus Einbau sind natürlich " leicht erhöht". Bange Frage: Wie lange hält das Automatikgetriebe noch durch? Soll man reparieren?
Ich lass es bleiben. Mein Auto ist ein Fall für den Export.
Und jetzt kommt der Höhepunkt. Jawoll, der nächste wird wieder ein Sportage. Denn, wie ganz oben schon erwähnt, bis zum vorzeitigen Tod der Maschine war ich begeisteter Sportagefahrer. Ich bin es immer noch. Mal sehen, wie sich der nächste schlägt.