Auf die Optik möchte ich gar nicht näher eingehen, gehen hier die Geschmäcker einfach zu sehr auseinander. Ich denke aber, wer auf diesem Erfahrungsbericht gelandet ist, wird gefallen an dem Design des Renegade haben. Den teilweise aufkommenden Spielzeugauto-Playmobil-Charme kann ich ihm aber auch nicht streitig machen.
Doch die Bodenfreiheit und die großen Freiräume in den Radhäusern sowie die kurzen Fahrzeugüberhänge zeigen auf, auch mit diesem Jeep ist jederzeit zu rechnen. Davon konnte ich mich selbst nur zu gut überzeugen und zwar auf einem abgesteckten Trail.
Hier kamen dann auch die Einstellungen Sand und Mud zum Einsatz. Und hier war ich mit der Version Trailhawk unterwegs, die auch noch Rock für felsiges Gelände bereit hielt und mit entsprechend geändertem Offroad-Stoßfänger mit vergrößertem Böschungswinkel aufgelaufen ist. Und dann – im zweiten doch schon heftigeren Teil des Trails– kamen auch endlich mal die Tasten 4WD low und 4WD lock zum Einsatz, wohl nur ganz wenige Käufer kommen jemals ernsthaft in die Situation, diese wirklich zu brauchen. Doch so einen Trip kann ich nur empfehlen!
Und nur weil es eine „geführte“ Tour war, habe ich mich durch diesen Parcours getraut. Dabei ging es durch Löcher und über Buckel die mehr als einen halben Meter tief waren, dann wurde es schräg, sehr schräg. Ich rechnete jede Sekunde damit, dass der Renegade umkippt, doch der ging fast unbeeindruckt seinen Weg.
Weiter ging es über links und rechts wechselnde Baumstämme, die in Längsrichtung überfahren werden mussten, zu treffen nur mit den Zeichen der Instruktoren am Wegesrand. Und dann, ich hatte des Ende der Strecke schon vor Augen, ging es noch einmal richtig zur Sache. Ein riesiges „Loch“, in das ich im Millimeter-Tempo hineingleitete. Jetzt bloß nicht zu viel oder gar zu wenig bremsen, der Jeep steht gefühlt senkrecht nach unten und dann kommt das Heck hoch dass ich glaubte, gleich einen Überschlag zu machen – aber der Renegade steckte auch diese Tortour prima weg, jetzt noch aus dem Loch wieder raus und der rettende Parkplatz war erreicht. Erste Schweißtropfen noch schnell von der Stirn gewischt und mit breitem Grinsen gesellte ich mich zu den andern. Puuuh, und die Bergabfahrunterstützung habe ich gar nicht gebraucht, sie hilft auch längere steile Abwärtspassagen zu bewältigen ohne das die Räder blockieren und die Fuhre ins unkontrollierte Rutschen gerät.
Während dieser Tour hatte ich es zwar gemerkt, aber irgendwie doch nicht registriert, die Lenkung arbeitete angenehm straff, direkt und gefühlvoll, auf Asphalt hatte ich auch eine gute Rückmeldung.
Gefahren bin ich dabei den 140 PS Diesel mit der Neungang-Automatik – Eine echt feine Sache.