Erfahrungsbericht Jeep Renegade 1.4 Multiair (170 PS) von lexi.lind, Januar 2020
Ich durfte den rassigen Trailhawk erfahren, der ausschließlich mit dem stärksten Diesel unter der Haube ausgeliefert wird. Die 170 PS bringt der Renegade dank feiner Neungang-Automatik und Vierradantrieb souverän auf die Straße. Nichts desto trotz muss ich sagen, in Anbetracht von Fahrzeuggröße, Gewicht und Leistungswerten habe ich etwas mehr Performance erwartet, man muss auf jeden Fall das Gaspedal durchtreten, um wirklich zügig voranzukommen.
Der Diesel ist zudem noch ein rauer Geselle und mit 7,2 Liter bei entschleunigter Fahrweise auch nicht unbedingt der Sparsamste.
Das angenehm straffe Fahrwerk hinterlässt einen guten Eindruck und überrascht in flotten Kurven mit nur sehr geringen Seitenneigungen. Aber auch das Komfort-Potential kann mich überzeugen. Die Lenkung arbeitet angenehm straff, direkt sowie ausreichend gefühlvoll und bietet mir eine gute
Rückmeldung.
Im alltäglichen Fahrbetrieb bin ich zumeist mit der Allradeinstellung „Auto“ unterwegs, hier wechselt der Renegade stufenlos von Vorderrad- auf Vierradantrieb, wenn dieser tatsächlich von Nöten ist und allenfalls bei winterlichen Straßenverhältnissen wechsle ich in den „Snow“ Modus.
Erst abseits der asphaltierten Pisten kommen die Einstellungen Sand und Mud zum Einsatz. Und im Gelände glänzt der kleine Jeep Renegade mit enormem Verschränkungspotenzial, mein Trailhawk hat zudem die Einstellung Rock zu bieten, sodass auch felsiges Gelände gemeistert werden kann.
Bis die Schalter 4WD low und 4WD lock bemüht werden müssen, muss man schon in wirklich raue Gefilde eintauchen. Der Großteil der Käufer wird wohl nie in den vollen Genuss kommen. Was wirklich schade ist, denn die Performance ist beeindruckend, zu sehen wie der Jeep Renegade Trailhawk sich fast unbeeindruckt seinen Weg bahnt.
Der Jeep Renegade kommt außen wie innen stylisch daher, die Materialanmutung wirkt eher robust als hochwertig, was aber zum Fahrzeugcharakter passt.
Wenn ich im Jeep Renegade bis dato die Heckklappe öffnen wollte, griff ich automatisch erst mal an den falschen Schlitz, denn zum Öffnen musste man ganz nach unten greifen. Jetzt gibt es erfreulicherweise einen gut sichtbaren handlichen Griff.
Die Heckklappe schwingt weit auf, der Laderaum ist glattflächig und gut nutzbar, und bietet mir ein gutes Stauvolumen. Wenn der Boden auch nicht ganz eben ist, so befinden sich darunter weitere Ablagemöglichkeiten.
Komme ich nochmal kurz zur Kofferraumklappe, die dort montierte Rückfahrkamera verschmutzt leider bei Offroadfahrten oder bei Regen stark und rasch ist die Sicht weg.
Wie klein der Renegade für einen Jeep auch sein mag, das Platzangebot ist sehr gut, gerade Großgewachsene werden sich über die enorme Kopffreiheit freuen, die bis in den Fond reicht. Mit meinen 1.80 Meter nehme ich auch auf der Rückbank noch bequem Platz.