Erfahrungsbericht Jeep Compass 2.0 Multijet 140 (140 PS) von CARWALK - Der Autoblog, Dezember 2017
Ich bin kein großer Winterfan, doch mit dem neuen Jeep Compass durfte ich einen Wintertag der ganz besonderen Art erleben.
Und so hätte ich mir kein besseres Wetter wünschen können, hat mich bei meinem ersten Ausflug mit dem neuen Jeep Compass ein wahres Schneegestöber empfangen. Während andere Verkehrsteilnehmer jedoch zum Stehen gekommen sind und Schneeketten aufziehen mussten um sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, meisterte ich - also der Compass - die Strecke als ob nichts wäre.
Zwar setzen auch Mitbewerber-SUVs auf Vierradantrieb, doch an dieses Allradsystem kommen diese einfach nicht heran. Und während ich mir im Vorfeld hab sagen lassen, wer einen Offroader sucht, soll den Trailhawk wählen, wären die anderen Compass-Versionen dagegen das SUV für die City, so habe ich mich eines besseren belehren lassen.
Ob Jeep „Active Drive" oder Jeep „Active Drive Low" (verbaut beim Trailhawk), die Vierradantriebe sind großartig.
Also nichts wie in den Snow-Modi gewechselt und los ging es, die Lock-Funktion war zunächst nicht einmal nötig und das trotz der extrem verschneiten Straßen die mich erwartet haben. Erst als ich mich auf die Pisten abseits des öffentlichen Straßennetzes gewagt habe, aktivierte ich „4WD Lock".
Die Performance im Schnee war wirklich beeindruckend, ich kam zu keiner Zeit ins Schwitzen und spürte bei jedem gefahrenen Meter die Gene, die ihn ihm stecken. Selbst wer es bei all den Schneemassen zu ungestüm mit dem Gasfuß angeht, den Compass treibt es souverän nach vorn und er hält stets den Kurs, die Elektronik hat dabei das Fahrzeug so sicher im Griff ohne mir aber als Fahrer dabei das Gefühl zu geben, bevormundet zu werden.
Hier braucht es wirklich keinen Trailhawk! Wer im Winter zuhause ist, kann ruhigen Gewissens auch die „zivileren“ Versionen ins Auge fassen.
Von einem amerikanisch weichen Gesellen ist übrigens auch im alltäglichen Fahrbetrieb und trockenen Straßenbedingungen nichts zu spüren, zwar ist er betont komfortabel und tendiert zum gemütlichen Cruiser, doch diese Aufgabe meistert er ebenfalls mit Bravour und von einem wankenden Schiff ist überhaupt keine Spur, liegt er stets angenehm satt auf der Straße.
Ehrlich gesagt, war es höchste Zeit für den neuen Jeep Compass. Denn mit der vorherigen Generation konnte sich Jeep bei all den modernen Mitbewerbern, die sich aktuell auf unseren Straßen tummeln, wirklich nicht mehr blicken lassen. Zwar kann der Vorgänger stolze elf Jahre Laufzeit vorweisen, doch eben genau diese… Und so könnte der Sprung nach vorn kaum größer sein. Wenn Du den alten Compass noch kennst, vergiss was Du von ihm weißt und denkst. Der Neue hat nichts mehr mit ihm gemein!
Und was ich mir beim Cherokee erhofft habe, wurde nun beim Compass umgesetzt, greift dieser einige Designelemente vom Flaggschiff, dem sehr gelungenen Grand Cherokee auf.
Dass es nicht immer das stärkste Pferd im Stall sein muss, bewies eine Ausfahrt mit dem 140 PS starken 2.0l MultiJet.
Einzig diesem Diesel stehen dann auch die beiden angebotenen Getriebeversionen zur Wahl, der Aufpreis für das Automatikgetriebe liegt bei zweitausend Euro. Ein Mehrpreis, der sich in meinen Augen zweifelsohne lohnt, kann die Getriebeabstufung gerade bei komfortabler Fahrweise rundum begeistern. Beim sportlichen Ritt verliert sich zwar etwas der Eindruck, gönnt sie sich hier gerne einen Moment, doch letztlich findet der Jeep Compass in der von mir gefahrenen Version eine wunderbar harmonische Abstimmung zwischen Getriebe, Aggregat und Antrieb.
Doch wirklich überraschen konnte mich die enorme Laufruhe des 140 PS Diesel und die vorbildliche Dämmung. Ein Dieseln oder Knattern war ebenso wenig zu vernehmen wie Windgeräusche.