Leider führt autoplenum den neuen 1.5 T-GDI mit Mild-Hybrid noch nicht separat auf. Daher platziere ich meinen Erfahrungsbericht unter der schwächeren Motorisierung auf.
In meinen Augen, lässt der Hyundai i30 in der von mir gefahrenen N Line mit Mild-Hybrid den VW Golf regelrecht schlecht aussehen. Angefangen beim Design, über die Ausstattung bis hin zur Herstellergarantie von fünf Jahren und dem neuen Motor… der Kompakte aus Korea erhält von mir volle fünf Sterne. Warum? Ich versuche mich kurz zu fassen.
Die neu verbaute Hybrid-Technik unterstützt den Benziner bei der Beschleunigung und hält Energiereserven bereit. Die Batterie wird beim Bremsen, Ausrollen oder bei Bergabfahrten rekuperiert. Ein externes Laden ist nicht möglich, der Akku wird ausschließlich hierdurch geladen. Der Wechsel zwischen den beiden Energiegebern läuft reibungslos und ohne einen Eingriff meinerseits.
160 PS verzeichnet der neue Hyundai i30 mit 1.5 Liter Hubraum. Der 1.5 T-GDI 48-Volt-Hybrid büßt in seiner Laufruhe nicht eins. Trotz den zügigen Sprintwerten und der erfreulichen Durchzugskraft. Der Dämmung sei Dank, hörst Du bei hohen Geschwindigkeiten lediglich ein zunehmendes Motor- und Windgeräusch.
Um den Motorstart zu initiieren, muss sich das Getriebe im Leerlauf befinden und verlangt einen eher gefühlvollen Gasfuß, möchte man den Motor nicht abwürgen oder mit durchdrehenden Rädern von dannen ziehen. Möchte man dies doch, so ist das natürlich als Tipp gemeint.
Die elektronisch gesteuerte Kupplung ist im Mildhybrid-Antriebsstrang integriert und verantwortlich für den sogenannten Segelmodus. Hierbei schaltet sich der Motor beim Ausrollen automatisch ab, ohne dass ich die Kupplung betätige um den Leerlauf einzulegen. Das Fahrzeug kuppelt bei Schubbetrieb automatisch und selbstständig aus – der Segelmodus ist aktiv.
Unterstützt wird dieser Modus visuell durch eine „Segelschiff“-Anzeige in der Instrumenteneinheit.
Wichtig zu wissen! „Gesegelt“ wird ausschließlich im Eco-Modus und bis zu 125 km/h. Zumindest laut Hyundai. Mein Auto wechselt auch bei Tempo 145 in den effizienten Segelmodus. Begleitet vom Bordsystem und den daraus zu lesenden Werten ist ersichtlich, wie viel „Segelanteil“ Deine Fahrt hat. Für mich natürlich der Grund um diesen möglichst hoch zu treiben, so erlaubt mir eine vorausschauende Fahrweise einen hohen Segelanteil und eine erfreulich spürbare Verbrauchsreduzierung. Hier komme ich im Durchschnitt auf einen Verbrauch von sieben Litern.
Zu erwähnen ist, dass die elektromechanisch arbeitende Kupplung unauffällig agiert und die Funktionsweise des iMT reibungslos ist. Die sich zurückhaltenden Motorengeräusche haben zudem den Effekt, das der Vorgang akustisch nahezu unbemerkt bleibt.
Das iMT bietet mir ein knackiges Schaltgefühl und führt die Gangwechsel exakt aus. Auf direktem Wege, gehen die Schaltbefehle leicht von der Hand.
Auch beim Fahrwerk hat sich im Facelift etwas getan und so schafft die Modellpflege einen ausgewogenen Charakter. Das Fahrwerk ist kompromissbereit, agil und komfortabel zugleich. Das Handling ist absolut spielerisch und ob ich das Fahrzeug nun mit hohem Tempo durch die Kurve jage oder gemütlich auf der Autobahn gleite.
Die sportlichere Auslegung in der N Line verzichtet erfreulicherweise auf übertriebene Härte und federt in dieser Ausstattung Straßenschäden komfortabel ab. Auch mit den 18 Zöllern ändert sich mein Eindruck nicht. Der Lenkung attestiere ich eine direkte, straffe und gute Rückmeldung.
Während die Optik natürlich reine Geschmackssache ist, gibt es am Platzangebot nichts zu rütteln. Im Innenraum erwartet mich im i30 ein großzügiges Gepäckabteil und reichlich Ablagen. Die 48 Volt Hybridtechnik nimmt nur minimal an Stauvolumen ein. Skifahrer bringen ihr Equipment zusätzlich über die Mittelarmlehne im Fond und zugleich fungierende Ladedurchreiche bequem unter. Nicht zuletzt durch die glatte Oberfläche werden hier die Ski smooth und einfach verladen.
Unabhängig des Kofferraums, der Hyundai i30 bietet vier Großgewachsenen ein gutes Raumgefühl. Nehme ich mit meinen 1.80 Meter vorne wie hinten gerne Platz, erfreue ich mich auf der Rücksitzbank am gebotenen Sitzkomfort und der Bein- sowie Kopffreiheit. Kein Anstoßen am Vordersitz oder gefährlichem nahekommen an Frisuren.
Auf dem Fahrersitz Platz genommen, fühle ich mich in den körpergerecht geschnittenen und gut ausgeformten Sportsitzen richtig wohl. Die N Line sticht hier toll hervor. Gerade durch die ausziehbare Oberschenkelauflage, die Lordosenstütze und Höhenverstellung erlauben sie mir eine optimale Anpassung. Ich persönlich schätze diese Möglichkeiten sehr, bin ich ein eher hochgewachsener Fahrer, wodurch mir auch das in Höhe und Weite anpassbare Lenkrad in die Karten spielt, welches zudem (genauso wie der Sitz) beheizbar ist.
Die Verarbeitung ist makellos, die Materialien fein. Der verbaute schwarze Dachhimmel, das Sportlenkrad, der Schalthebel und die Alu-Pedale unterstreichen die N Line des Hyundai i30. Zudem sticht im Cockpit der 10,25 Zoll große Touchscreen auffällig ins Auge. In meinem Auto finde ich zudem das neue Digital Cockpit vor. Was mir besonders gefällt, trotz der Digitalisierung, die im Facelift Einzug hält, bietet mir der i30 eine gute Bedienbarkeit. Einfach, selbsterklärend und auch durch Sprache problemlos zu steuern.
Einen Drehregler für die Lautstärke platziert Hyundai mittig am unteren Rand des Touchscreen. Haptik meets Digitalisierung – großartig, wie ich finde. Direktwahltasten reagieren berührungssensitiv und fügen sich gelungen in das Gesamtbild ein. So geht es bequem auch ohne klassische Schalterelemente. Steuere ich zahlreiche Funktionen über den Display per Fingertipp und -wisch, findet sich für die Klimaanlage darunter eine separate Bedieneinheit.
Mein Handy ist voll eingebunden. Und kann ich mein Auto mal nicht direkt am Zielort parken, so bietet mir die „ Last Mile Navigation“ ein sicheres und metergenaues ankommen selbst zu Fuß. Clou hier – die Navigation wird in einem Radius von 200 Metern bis 2 Kilometern einfach über mein Smartphone weitergeführt.
Ohne Konnektivität geht es in heutigen Zeiten nicht mehr und Hyundai ist für die Anforderungen gewappnet, bis hin zur kabellosen Lademöglichkeit. Jetzt muss nur noch mein Handy dafür bereit sein.