Erfahrungsbericht Hyundai H-1 2.5 CRDi + (170 PS) von Mican0974, April 2021
Seit Oktober 2019 besitze ich einen Hyundai H-1 Travel 2.5 CRDi Comfort mit 170 PS, Baujahr 11/2012 (Typ TQ). Meiner Meinung nach ist der H-1 eine durchaus respektable Alternative zu den Platzhirschen in diesem Segment, nämlich dem VW Bus oder der V-Klasse von Mercedes. Natürlich kann ein Hyundai den technischen Raffinessen einer V-Klasse nicht das Wasser reichen, aber alltagstauglich ist der Koreaner allemal. Denn alles, was man braucht, ist an Bord oder lässt sich nachrüsten. So ist mein H-1 mit zwei Schiebetüren ausgerüstet (wenn auch noch per Hand zu öffnen), hat je eine Klimaanlage für vorne und für hinten an Bord, schaltet über ein 5-Gang-Automatik-Getriebe und ist serienmäßig mit einer Diebstahlwarnanlage ausgestattet. Über Platzverhältnisse braucht man keine Worte zu verlieren, denn Platz gibts in allen drei Sitzreihen. Schade allerdings, dass der H-1 so unflexibel in Sachen Variabilität ist. Die Sitzbänke in der zweiten und dritten Sitzreihe lassen sich leider nicht umklappen oder ausbauen. Aber trotz dieses Mankos ist der Kofferraum recht groß und zum Hochstapeln geradezu prädestiniert. Über den 170 PS starken Zweieinhalbliter-Dieselmotor lässt sich sagen, dass er kraftvoll seine Arbeit verrichtet. Die 343 Nm lassen die Antriebsräder der Hinterachse ordentlichen Vorschub leisten. Allerdings muss man auch zur Kenntnis nehmen, dass die CRDi-Maschine sich gerne einen größeren Schluck Diesel gönnt. Ich fahre den H-1 im Drittelmix mit ca. 12 Litern auf 100 km. Das Fahrwerk ist solide abgestimmt, es kommt zu keinen bösen Überraschungen à la "Heckschleuder" - was auch daran liegt, dass das serienmäßige ESP sehr defensiv eingestellt ist. Vorallem im Winter wird dies schnell spürbar. Beim kleinsten Ausbruchversuch des Hecks greift das ESP gnadenlos ein und reduziert dabei die Beschleunigungskraft sehr spürbar - was auch mit einem wild blinkenden ESP-Lichtlein in den Armaturen angezeigt wird. Dieses Verhalten kommt natürlich der Sicherheit zu Gute. À propos Sicherheit: es gibt auf jedem der acht Sitzplätze einen Dreipunktgurt. ABS und BAS sind an Bord, ebenso eine PDC sowie ein Fahrer- und ein Beifahrerairbag. Keine Seitenairbags, keine Window-Airbags, das ist natürlich ein Minuspunkt!
Um den Komfort und die Individualität etwas anzuheben, habe ich diverse Nachrüstungen vorgenommen: Webasto-Standheizung, ein OBD-basiertes Head-Up-Display, ein Radio mit Bluetooth und Rückfahrkamera, 18-Zoll-Felgen mit 235er Sommerreifen (und das erhöht die Stabilität und Straßenlage spürbar im Vergleich zu den serienmäßigen 215er Reifen auf 16-Zöllern), Tönungsfolie ab B-Säule und Seitenschwellerleisten und Frontbügel mit Unterfahrschutz von Delta4x4 in Chrom-Optik. Und um die Sicherheit bei Nacht zu erhöhen, habe ich die serienmäßigen Halogen-H7-Teelichter gegen einen Satz LED-Lampen eines renomierten Herstellers (kein billiger China-Kram!) ausgetauscht. Jetzt ist auch bei Dunkelheit für gute Sichtverhältnisse gesorgt.
Als Fazit lässt sich sagen, dass der H-1, etwas aufgepimpt, eine gute Alternative zu den ansonsten öfters zu sehenden VW-Bussen & Co. darstellt. Wer eine große Familie hat und/oder öfters Besuch von A nach B transportieren will, der fährt mit einem Hyundai H-1 Travel recht gut.
Weitere Details zu meinem H-1 findet ihr hier: https://www.motory.de/fahrzeug-ansehen/hyundai-h-1-travel-comfort/351577