Erfahrungsbericht Hyundai Coupé Modell 2.7 V6 (167 PS) von lexi.lind, Juni 2017
Das Cockpit ist gefällig, hätte aber einen Schuss mehr Sportlichkeit vertragen können. Die Aluapplikation ist zwar im Ansatz gelungen, lässt mit den eckigen schwarzen Einsätzen wie mit den nüchternen großen Schaltern aber keine echte Sportwagen-Atmosphäre aufkommen.
Das schafft das Lenkrad mit seinen roten Nähten am gelochten Leder schon eher, der rote Faden taucht dann auch an der Seitenverkleidung und den Ledersitzen auf.
Die sind allerdings etwas rutschig. Vorne gelingt mir der Ein- und Ausstieg prima und die gebotenen Platzverhältnisse sind nicht nur für ein Coupé sehr gut. Wer nach hinten will, oder sollte ich besser sagen "muss", der benutzt lieber die Beifahrerseite, dort fährt mit dem Umlegen der Sitzlehne auch der ganze Sitz vor, schafft so einen halbwegs großen Durchgang und merkt sich auch die ursprüngliche Sitzposition, allerdings nur, wenn ich ihn erst zurück fahre und dann die Lehne zurückklappte.
Aber hinten ist im 2+2-Sitzer ohnehin nicht der richtige Platz für große Mitfahrer. Mit meinen 1,80 m habe ich zwar ausreichend Beinraum, der Kopf steckt aber schon voll im Dach, und Kopfstützen hat es hier sowieso keine. Also höchstens was für Kinder, oder fürs Gepäck.
Die Straßenlage ist bestens und sorgt besonders mit dem großen V6-Motor für den nötigen Schuss Sportlichkeit, auch wenn das Triebwerk für meinen Geschmack gerne etwas mehr "röhren" könnte.
Mit wenig Neigung zum Unter- oder Übersteuern zeigt sich leider eine deutliche Verhärtung der Lenkung in der Mittellage bei schnellen Richtungswechseln. Ansonsten sorgt die Fahrwerksabstimmung auch bei hohem Tempo für eine prima Straßenlage und nimmt trotzdem selbst groben Schlaglöchern den Schrecken. Nur gut, dass die Reifen bei Annäherung an den Grenzbereich durch lautes Quietschen mich zur Mäßigung ermahnen.
Er hängt gut am Gas und dreht willig hoch, daran hat das fein auf den Sechszylinder abgestimmte Sechsgang-Schaltgetriebe, das die Kraft an die Vorderräder weitergibt, einen nicht unwesentlichen Einfluss.
Erfreulich empfinde ich auch die Tatsache, dass er sich mit dem günstigeren Normalbenzin zufrieden gibt.