Weil der CR-V auch nach 6 Jahren in Deutschland eher selten auf den Straßen zu sehen ist, ist man in einem sehr individuellen Gefährt unterwegs, welches zumindest für meinen Geschmack durchaus ansprechend aussieht. Mir gefällt das Raumkonzept : Der Wagen ist gerade 5 cm länger als ein 3-er BMW, hat aber mehr Laderaumvolumen als ein Porsche Cayenne.
Der Durchschnittsverbrauch beträgt nach 20.000 km bei zurückhaltender Fahrweise und mit jeweils geringen Kurzstrecken- und tempolimitfreien Autobahnanteilen rund 8 ltr/100 km.
Im Stadt-Landstraßen-Verkehr kann man den Motor, abgesehen von Beschleunigungsvorgängen, eigentlich immer im Bereich zwischen 1200 und 2000 U/min halten. 160 bis 170 km/h auf der Autobahn lassen den Verbrauch auf 9 bis 10 ltr/100 km ansteigen. Dafür ist wohl – neben den fast 1,8 t Fahrzeuggewicht - auch das über (nur) 5 Fahrstufen verfügende Automatikgetriebe mit verantwortlich. Es entschädigt aber mit gutem Komfort und harmoniert super mit dem souverän und leise drehenden Motor – ich möchte es nicht missen.
Das Fahr- und Kurvenverhalten finde ich sicher und tadellos, die Sitze sind klasse, die Federung ist honda-straff, der Antrieb der Hinterachse schaltet sich unauffällig aber wirksam zu, wenn es drauf ankommt.
Schwächen ? Na ja, nach vorn könnten es 4 statt nur 2 Parksensoren sein, die Hartplastik der oberen Türverkleidungen ist wirklich sehr kratzanfällig, die Uhr ist je nach Navi-Bildschirm mal rechts unten, mal links oben; ein ordentlicher Zeitmesser im Instrumententräger sollte in der Preisklasse drin sein.
Überhaupt die Radio-Navi-Kombination : Fast zwanzig Bedienknöpfe rund um den (großen) Bildschirm, dazu Touchscreen, Sprachsteuerung und ein fummeliger Minijoystick sowie eine nicht immer logische Menüführung und die ärmliche Bildschirmdarstellung - das können andere deutlich besser. Dennoch : Routenführung und Bluetooth-Handyeinbindung funktionieren zuverlässig.
Die hochgelobte „horizontale Laderaumunterteilung“ steht bei mir bis zum Verkauf des Wagens auf dem Dachboden – da stört sie nicht …
Letzter Meckerpunkt : Man kann nicht einen Meter ohne Gurt fahren, ohne dass nervige akustische Warnungen ertönen, hier sollte das System toleranter sein – ich will mich ja anschnallen, aber nicht, wenn ich nur aus der Garage fahre.
Die erste Jahresinspektion hat faire 135,00 € gekostet, davon ging mehr als die Hälfte für Öl und Filter drauf. Unplanmäßige Besuche in der Werkstatt gab es nicht.
Der CR-V ist nichts für sportlich Ambitionierte, alle anderen können sich an einem komfortablen, handlichen Alleskönner mit überdurchschnittlicher Qualitätsanmutung, viel Platz und ohne wirkliche Schwächen, erfreuen.