Wem der Einstieg etwas zu hoch ist, dem ist der Tritt auf das entsprechende Trittbrett und ein Griff zum Henkel an der A-Säule geraten und schon schwingst Du Dich sozusagen in den Sattel.
Modern und zugleich zum Wohlfühlen, vermittelt mir das Ambiente alles andere als den Eindruck in einem Arbeitstier zu sitzen. Von Nutzfahrzeugcharme ist hier nun wirklich keine Spur, bewegt sich der Ford Ranger ganz auf Pkw-Niveau.
Im aktuellen Modell bin ich Dank Ford SYNC 3 mit AppLink und 8-Zoll-Touchscreen auch in diesem Ford auf dem modernsten Stand was Kommunikation und Infotainment anbelangt. Die Sprachsteuerung funktioniert einwandfrei und mittels Android Auto vernetze ich auch mein Telefon ruckzuck mit dem Fahrzeug. Das hab ich in dem Segment nicht unbedingt erwartet.
Mein Ranger ist mit der Extrakabine bestückt, Dir mir zwar eine weitere Sitzbank bietet, die aber doch eher als Ablage statt als Sitzplatz für Großgewachsene nutzbar ist. Auf der Beifahrerseite befindet sich eine weitere kleine und gegenläufige Tür, die mir den Zugang zur hinteren Sitzreihe gewährt, besser gesagt meinem Ladegut, denn mit 1.80 Meter brauche ich nun wirklich nicht daran denken, dort Platz nehmen zu wollen. Dennoch schätze ich diesen Raum, finden kleinere Einkäufe hier bequem und sicher ihren Platz, würden diese auf der großen Ladepritsche doch nur umher fliegen.
Die Außenabmessungen lassen bereits erahnen, hier reicht der vorhandene Platz schnell mal nicht aus und die Parkflächen sind hierzulande gerne zu knapp. Doch beim Ford Ranger musst Du die Größe keineswegs fürchten, parken auf engstem Raum ist mit dem Ranger unglaublich einfach, ist das Fahrzeug gut überschaubar und dank der Rundumsicht und der Rückfahrkamera machen Einparkmanöver überhaupt keine Probleme. Auf 2 WD ist der Pick-up so unglaublich handlich, der Wendekreis überraschend klein und die elektrische Servolenkung ist wunderbar präzise und beim Manövrieren angenehm leichtgängig. Mit zunehmendem Tempo wird die Lenkung schwergängiger und passt perfekt zum Fahrzeugcharakter.
Vom Start weg, ist der Ranger im Heckantrieb unterwegs und im alltäglichen Fahrbetrieb bin ich damit sehr gut bedient. Zudem liebe ich die kleinen Spielereien mit dem Heck, wenn es vom Start weg mit Vollgas in eine Biegung geht. Doch wer fährt im normalen Fahrbetrieb schon so ;-)
Er ist ein Pick-up und so sei ihm die Seitenneigung in Kurven verziehen, seine Stärken liegen dagegen im Transport und so ist er selbst schwer beladen angenehm zu handeln.
Auch während der Fahrt kann ich vom Heckantrieb in den Allrad-Betrieb wechseln. Einfach den Drehknopf auf der Mittelkonsole bemüht und ich bin im 4x4-Modus unterwegs.
Ob es regnet oder schneit, in leichtem Gelände angekommen oder auf unbefestigten Wegen unterwegs, ein souveränes Vorankommen ist nun in jedem Fall garantiert. Doch selbst mit gefühlvollem Gasfuß konnte ich mich rein auf 2 WD aus dem schlammigen Untergrund manövrieren, die grobstolligen Reifen spielten hier natürlich ihren Vorteil aus.
Der Dieselmotor ist zu Beginn zweifelsohne ein rauer Geselle und faucht regelrecht los, wenn ich das Gaspedal durchtrete – mir gefällt das ja! - außerdem läuft der Motor dann zunehmend leiser und verrichtet seine Arbeit angenehm ruhig, da wäre wieder der Pkw-Komfort und so ist der Geselle doch sehr komfortabel zu bewegen.
Allein dem Komfortfaktor geschuldet, würde meine Wahl auf das Automatikgetriebe entfallen. In dieser Kombination bringt der Fünfzylinder-Diesel seine Kraft souverän auf die Straße, selbst im Modus Frontantrieb, wird der Ranger im alltäglichen Betrieb rein über die Hinterachse angetrieben, allein dem Verbrauch geschuldet.
Verbrauchswerte um und sogar unter zehn Liter sind keine Illusion, die 10,5 Liter kann ich trotz flotterer Fahrweise mühelos halten und selbst bei ungezügeltem Gasfuß können mir die 12,5 Liter nicht die Laune verderben.