Ich hatte die Möglichkeit bereits den Plug-in-Hybrid fahren zu dürfen und er hat wirklich tolle Argumente zu bieten, wäre da nicht das stufenlose CVT-Automatikgetriebe. Das Getriebe nimmt dem Fahrzeug leider spürbar an Elan und kann sich den altbewährten Nerv-Effekt eines stufenlosen CVT nicht verkneifen. Schade, haben Mitbewerber bereits bessere Lösungen präsentiert. So nimmt mir das Getriebe hier den Fahrspaß und bringt den Verbrenner zum lauten aufheulen, während die erwartete Beschleunigung ausbleibt. Maximal wären übrigens 200 Stundenkilometer möglich, die ich während meiner ersten Ausfahrt allerdings nicht ausgereizt habe.
Lag der Fokus dann doch mehr auf das Fahren mit Elektromotor, der zumindest etwas Abhilfe schafft und den Nervfaktor des Getriebes drückt. Zunächst geht es übrigens im automatisch aktivierten Hybridmodus los, d.h. ich fahre elektrisch an und der Verbrenner schaltet sich erst zu, wenn ich durch entsprechend fordernden Tritt aufs Gaspedal eine sportlichere Beschleunigung oder eine höhere Geschwindigkeit verlange. Die mir zur Wahl stehenden Fahrmodi lassen mich nicht nur zwischen Normal, Sport und Gelände wechseln, auch in den Elektromodus kann ich schalten und nutzte dies vor allen Dingen bei der Fahrt durch die Stadt, hier liegt die rein elektrische Reichweite bei realistischen 68 Kilometer.
Wenn auch aktuell die meisten Plug-in-Hybrid-Käufer ihr Fahrzeug ausschließlich mit dem Verbrenner antreiben und gewohnt Benzin tanken, so liegt der Fokus eines Plug-in-Hybriden doch eigentlich in der Möglichkeit, das Fahrzeug rein stromgetrieben zu bewegen und damit lokal emissionsfrei unterwegs zu sein. Mit Strom aus der Steckdose kommt der Ford Kuga PHEV im kombinierten Fahrzyklus bis zu 56 Kilometer weit. Ein Wert, der sich nach meiner Ausfahrt ebenfalls als reale Aussage bestätigen lässt.
Geht der Saft zu Neige, hat man verschiedene Möglichkeiten wieder Energie zu tanken. Ob an einer Ladestation, einer Wallbox oder einer herkömmlichen Haushalts-Steckdose mit 230. Mit maximal 3 ½ Stunden sind zu rechnen.
In sehr kleinen Rahmen kann ich auch während der Fahrt durch regeneratives Bremsen oder die reine Motorkraft die Batterie etwas laden, dies erhöht natürlich den Benzinverbrauch. Ist die Batterie-Kapazität völlig aufgebraucht, wechselt das Fahrzeug praktisch in den Voll-Hybrid-Modus. Der arbeitende Benzinmotor nutzt die im Schubbetrieb oder durch Bremsen rekuperativ gewonnenen Energiereserven, um elektrisch zu unterstützen.
Ich kann zwischen den vier unterschiedlichen EV-Fahrprogramme auswählen und entscheiden, wann und wie ich die Akkuladung nutzen möchte. Ob „EV Auto“, „EV Jetzt“, „EV Später“ oder „EV Aufladen“.
Das akustische Komfortniveau ist angenehm. Komfortverwöhnte werden sich wiederum an der sportlichen Fahrwerksauslegung stören, wenn er dem dynamisch orientierten Fahrer auch eine durchaus ausgewogene Abstimmung bietet. Doch ob ich nun entspannt oder dynamisch unterwegs war, die Lenkung traf leider nicht meinen Geschmack.