Vorab: Ich bin in diesem (und anderen) Forum (Foren) absoluter „Frischling“. Ich habe zwar versucht, mir einiges an Beiträgen anzulesen, aber sicherlich habe ich das eine oder andere übersehen oder nicht gefunden. Daher die Bitte: Falls ich jetzt etwas beitrage oder erfrage, über das schon geschrieben wurde, bitte ich um Entschuldigung oder zumindest um Nachsicht.
Das Batterie- bzw. Energie- oder Ladungsmanagement von Ford, z.B. auch beim Focus MK4 1,5 EcoBoost (182 PS), scheint ja (auch den Beiträgen in zahlreichen anderen Foren nach zu urteilen) tatsächlich … sagen wir einmal: verbesserungswürdig zu sein. Ich selbst fahre seit ca. 1990 ausschließlich Ford-Modelle und hatte mit der Batterie bis auf eine Ausnahme (ungeklärte Spontanentladung) noch nie Probleme. Seit 2013 (Umzug vom Land in die Stadt) fahre ich zwar recht wenig mit dem Auto, aber eine 500-Meter-Fahrt zum Discounter vermeide ich, und ich versuche, regelmäßig auch mal längere Strecken zu fahren. Bei 2 Fordmodellen gab es hier auch keine Probleme.
Seit Juni 2019 habe ich einen Focus Turnier Active, 182 PS, erstmals Automatik und mit viel Elektronik-Schnickischnacki. Eigentlich für mich ein tolles Auto, aber es gibt 2 Dinge, die mich richtig nerven:
Das eine ist, dass die automatische Geschwindigkeitsregelung und Verkehrsschilderkennung manchmal versagt und z.B. Tempo-30-Zonen nicht erkannt werden. Als „Frischling“ auch auf diesem Gebiet hatte ich mich manchmal auf die Elektronik verlassen, was natürlich ein krasser Fehler war. Dies hat mir jetzt meinen ersten Punkt in Flensburg eingebracht (wobei ich definitiv nicht so schnell war, wie es angeblich gemessen wurde).
Dann aber, weitaus gravierender: Nach 3 Wochen Standzeit mit nur Wenig-Fahren war die Batterie zu 100 Prozent entladen! Solche Phasen des Nicht- oder Wenig-Fahrens hatte ich in der Vergangenheit schon immer (z.B. Urlaub), ohne dass es Probleme gab. Jetzt aber eine Entladung auf NULL?
Die Werkstatt meint, die Batterie sei in Ordnung, und ich solle doch vermehr längere Strecken über Land (mit Schubbetrieb) fahren. SUPER! Ökologisch und ökonomisch einfach nur genial – den Mineralölkonzernen helfen und gleichzeitig die Heizungskosten im Winter mindern.
Entschuldigung, aber wenn selbst mein alter VW-Käfer vor 45 Jahren mit 6-Volt-Batterie 3 Wochen Stehen überstanden hat, was darf man jetzt von einem modernen Auto erwarten? Darf ich heute ein Auto nur noch kaufen, wenn ich täglich etliche Kilometer über Land fahre?
Also: Starthilfegerät und Batterietester gekauft.
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Vor einer Woche wurde mir der Wagen mit 100-%-Batterieladung von der Werkstatt wieder bereitgestellt. Es gab keine endlich einmal nicht mehr die Warnanzeige „System aus, um die Batterie zu schonen. Bitte Zündung ausschalten oder Motor starten“ (die S/S hat sich nur in den ersten 3 Monaten gemeldet, aber auf die darf man auch getrost verzichten), aber nach einem Tag war sie wieder da. Dann stand der Wagen 4 Tage, danach bin ich 30 Tage gefahren, am nächsten Morgen Batterietest mit dem Ergebnis: Ruheladung: 94 %, Ruhespannung: 28,40 Prozent.
Ansonsten: Ladetest, Starttest, maximaler Lastsystemtest gut bzw. normal oder unauffällig.
Einen Tag später: Ruheladung: 91 %, Ruhespannung: 12,10 Volt.
Wenn ich davon ausgehe, dass das Prüfgerät einigermaßen genaue Werte liefert, frage ich mich: Wie kann die Ladung über Nacht um gut 2 Ah und die Ruhespannung auf mickrige 28,10 Volt absacken? Wagen und Batterie sind gerade mal ein Jahr alt.
Es kann und darf doch auch nicht sein, dass ich jetzt mindestens dreimal in der Woche jeweils 50 Kilometer über Land fahren muss, um sicher sein zu können, dass der Wagen am nächsten Morgen auch anspringt. Ein Ladegerät kann ich nicht anschließen, es sei denn, es wäre ein wirklich ladendes Solargerät – was es aber kaum geben dürfte.
Liebe Ford-Verantwortliche: Es mag Euch ja auf den einen oder anderen Kunden nicht so sehr darauf ankommen, aber wenn ich künftig nur noch Ford-Modelle fahren kann, wenn ich unnötig Langstrecken über Landstraßen fahren und dabei verstärkt den Schubbetrieb nutzen muss, um das Fahrzeug morgens starten zu können, dann war’s das. Und spontan fallen mir etliche Freunde und Kollegen ein, welche dieses Problem auch interessieren dürfte. Eine Minimaleinsparung bei den Werten für CO2-Emissionen auf Kosten der Usability für die Verbraucher ist definitiv der falsche Weg.
Was kann man da noch machen? Ford(t)fahren und nie wiederkommen?