Größentechnisch steht der Edge im Grunde mit einem BMW X5 in Konkurrenz, auf die Leistung bezogen muss ich ihn aber doch eher mit einem X3 vergleichen. Fehlt es dem Ford einfach an PS unter der Haube. Doch ist Leistung am Ende alles?
Optisch hebt sich der Ford Edge mit seinem „amerikanischen“ Erscheinungsbild in jedem Fall sehr gelungen ab und steht imposant da. Hier geht das Spitzenmodell von Ford deutlich andere Wege als die Platzhirsche aus Deutschland und hat mich mit seinem besonderen Charme für sich gewinnen können.
An den Premium-Charakter eines BMW oder Mercedes reicht der Ford Edge im Innenraum aber ehrlich gesagt nicht heran, dennoch weiß der Edge mit einer sauberen Verarbeitung zu glänzen und sich mit Innovationen in Szene zu setzen.
Die Bedienstruktur für SYNC verlangt zwar eine kurze Eingewöhnung, doch dann geht die Bedienung mühelos von der Hand.
Außerdem konnte ich mein Smartphone problemlos via Bluetooth mit dem Ford Edge koppeln, oder mittels Ford AppLink-Technologie diverse Smartphone-Apps auf das Display spiegeln und bequem per Sprachbefehl ansteuern.
An Raum mangelt es dem Ford Edge nun wirklich nicht, ob ich nun bis zu fünf Großgewachsene unterbringen möchte, die auf Wunsch selbst auf der Rückbank mit einer Sitzheizung verwöhnt werden und sich über eine unglaubliche Beinfreiheit freuen können, oder das üppige Raumangebot im Kofferraum für das Gepäck nutzen möchte, hier ist beides zur gleichen Zeit möglich.
Der Ford Edge gehört zweifelsohne zu den wuchtigen Gesellen auf unseren Straßen, der sich im engen Großstadtdschungel aber als überraschend sanft und wendig erwies.
Dankbar bin ich in jedem Fall über die serienmäßige Rückfahrkamera, optional hat der Edge sogar eine Frontkamera in petto, Einparken in die engste Lücke ist somit wirklich kein Problem.
Er kommt aus Amerika, verzichtet aber erfreulicherweise darauf ein schaukelndes Schiff zu sein. Und wenn im Edge auch kein adaptives Fahrwerk erhältlich ist, so war in meinem Fahrzeug zumindest ein Sportfahrwerk verbaut, das aber ehrlich gesagt seinen Namen nicht unbedingt verdient. Konnte mich der Edge mit seiner gebotenen Fahrdynamik nicht so recht überzeugen. So ist das Flaggschiff letztlich der perfekte Cruiser und kein sportlich ambitioniertes SUV.
Ford hält sein Motorenangebot für den Edge wirklich sehr übersichtlich und im direkten Vergleich auch sehr bescheiden, ein klarer Punkt an die Mitbewerber geht in meinen Augen auch in punkto Getriebe.
Im schwächeren Selbstzünder ist ausschließlich ein Sechsgang-Schaltgetriebe verbaut. Wenn dieses auch gut geführt ist, so würde ich mir persönlich in dieser Fahrzeugklasse einfach eine Automatik bzw. ein Doppelkupplungsgetriebe wünschen. Diese Alternative bleibt aber dem größeren Bi-Turbo-Diesel vorbehalten.
In der Praxis lag mein Verbrauch zwar 1 ½ bis zwei Liter über den Angaben, in Anbetracht der Fahrzeuggröße aber durchaus ein guter Wert.