Nach einem Wildunfall mit ihrem Skoda Felicia fährt meine Schwiegermutter nun seit einer Woche einen Ford C-Max zweiter Generation. Das Auto ist 1/2 Jahr alt und ist seit der Erstzulassung 13.000 Kilometer gefahren.
Der Kaufpreis von 14.150€ ist absolut gerechtfertigt. Der C-Max Trend bietet eine wirklich gute Ausstattung. Dazu gehören Leichtmetallräder 16'', Multifunktionslederlenkrad, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, AUX- und USB-Anschluss und eine 2-Zonen Klimaautomatik. Zudem bietet der Ford eine umfangreiche Sicherheitsausstattung, mit optionalem Totwinkelwarner, welche ihm zur vollen 5 Sternen im Euro NCAP-Crashtest verhalf.
Das Design des C-Max ist verspielt, vollkommen überdesignet und wenig benutzerorientiert. Das ist besonder im Innenraum zu spüren. Zuerst fällt das völlig überfrachtete Lenkrad mit gut 20 Bedientasten auf. Danach wandert der Blick auf die ziemlich kleinen und bunten Analoginstrumente. Sie sind teilweise ziemlich schlecht ablesbar. Auch die extrem breite Mittelkonsole mit den vielen kleinen Knöpfchen und das weit entfernte Radiodisplay mit vorgelagerter Ablagefläche fallen mir unangenehm auf. Als positiv zu bewerten ist die mechanische Handbremse.
Bei der Verarbeitung hat sich Ford wirklich bemüht. Die verwendeten Kunststoffe sind hochwertig, die Sitze beider Reihen absolut bequem, hinten leider etwas seitenhaltsarm. Die Spaltmaße sind vorbildlich, Klappern und Knarzen ist nicht zu hören. Leider sind die Mittelarmlehne vorne und die Armauflagen in den Türen etwas hart und schmal.
Als Verbrauchsmittelwert nennt Ford 6,6 Liter. Die sind auf der Landstraße sogar zu unterbieten, im Drittelmix genehmigt sind der C-Max rund sieben Liter. Dieser Wert ist absolut zufriedenstellend, ein 6. Gang würde ihn jedoch noch weiter senken.
Der 105 PS starke Benziner arbeitet ausgesprochen sauber im C-Max. Der Sprint von 0 auf 100 gelingt bei optimalen Bedingungen in unter 13 Sekunden, bei 180 km/h ist dann Schluss. Diese Werte sind auf der Höhe der Zeit. Basisgeber des C-Max ist die dritte Generation des Focus. Dieser wird ja auch von der Fachpresse durchaus gelobt, besonders für seine Sportlichkeit. Aufgrund des höheren Schwerpunktes ist diese beim C-Max etwas eingeschränkt. Dennoch kann ich das Fahrwerk und die Lenkung loben. Das Getriebe lässt sich sauber und sportlich schalten, verfügt aber leider nur über 5 Gänge, was bei modernen Schaltgetrieben nicht mehr zeitgemäß ist.
Wegen des hohen und bequemen Einstiegs entschieden sich meine Schwiegereltern für den Ford C-Max. Doch der Van hat auch noch andere Qualitäten. So bietet er zum Beispiel auf allen Sitzplätzen ein gutes Maß an Kopf- und Beinfreiheit. Auch der üppige Kofferraum ist praktisch. Die drei Einzelsitze im Fond sind besonders für junge Familien mit drei Kindern praktisch. Diese sollten jedoch auch den Grand C-Max mit Schiebetüren hinten, einem noch einmal deutlich größeren Gepäckraum und einer optionalen dritten Sitzreihe in Betracht ziehen. Einzig und allein die Rundumsicht im C-Max ist zu bemängeln.
Fazit: Ein wirklich tolles Auto für junge Familien. Das etwas ältere Semester wird sich teilweise an der fummeligen Bedienung schwer tun.