Der Honda CR-V stellt einen äußerst praktischen Weggefährten dar. Gewachsen sind nicht nur die Abmessungen, die gereifte Optik lässt den aktuellen Honda CR-V sehr ausdrucksstark und selbstbewusst dastehen.
Im Vergleich zum Vorgänger steigern die neu ausgewählten Materialien und Stoffe die Anmutung im Innenraum spürbar. Die Verarbeitung ist tadellos. Diesen Wohlfühlfaktor runden die Vordersitze optimal ab. Angenehm gepolstert, groß dimensioniert und mit gutem Seitenhalt versehen, finde ich rasch die passende Sitzposition. Die Sitzverstellung mit Memory-Funktion bleibt allerdings dem Fahrersitz vorbehalten, sowie die Lordosenstütze. An kalten Tagen wie sie jetzt leider wieder Einzug gehalten haben, lernt man schnell die Annehmlichkeiten des beheizbaren Lenkrads lieben. In Kombination mit der Sitzheizung trotze ich dem Wintereinbruch. Ein wohlig warmer Sitz ist auch allen anderen Insassen gewährt, erweitert Honda die serienmäßige Heizfunktion von den Vordersitzen auf die Rückbank.
Was der Honda CR-V an Platz für Insassen und Gepäck zu bieten weiß, begeistert einfach nur. Hier lässt der Japaner zahlreiche Mitbewerber „klein“ aussehen. Mit meinen 1.80 Meter und langen Beinen erwartet mich auf der Rückbank eine unerwartet große Beinfreiheit. Diese paart Honda mit tollen Verstellmöglichkeiten der Fondsitzlehnen. Lassen sich 16 Stufen wählen und ein Neigungswinkel einstellen. Zudem lassen sich die hinteren Sitze um 19 Zentimeter in Längsrichtung verstellen. Knapp wird der Beinraum für mich zu keiner Zeit.
Das Ladevolumen des e:HEV ist wunderbar üppig und erlaubt auch den Transport von langen Gegenständen und Fahrrädern. Positiv fällt mir die angenehm niedrige Ladekante ins Auge, die für diese Fahrzeugklasse alles andere als gängig ist. Das Be- und Entladen gelingt mir entsprechend einfach, die Ladeöffnung ist groß und der Ladeboden zudem frei von Hürden. Ausgenommen die entstehende Stufe bei Umlegen der Rücksitzlehnen. Dies gelingt asymmetrisch durch entriegeln eines Hebels am Sitz. Vom Kofferraum ist dies nicht möglich, eine Durchlade gibt es nicht und auch die Lehne des Beifahrersitzes kann ich nicht umlegen. Bei dem gebotenen Platzangebot fehlt es mir an der ein oder anderen Ecke an solchen Gimmicks, die die Funktionalität des Fahrzeugs perfektionieren würden. Aber ein Stern Abzug wäre dann doch zu viel des Guten.
Den Zugang zum Kofferraum gibt mir die elektrische Heckklappe frei. Honda realisiert eine freihändige Bedienung per Fußwisch. Die sensorgesteuerte Heckklappenbedienung verfügt ergänzend um eine programmierbare Höhe und kann in jeder Position angehalten werden. Somit kann ich unschöne Kratzer und Dellen in unserem Parkhaus verhindern. Schwingt die Kofferraumklappe maximal weit auf.
Mit Allradantrieb an Bord, bin ich mit dem Honda CR-V für verschiedene Fahrbedingungen gerüstet. Kann ich mir wiederholt ein Bild von der tadellosen Arbeit des Vierradantriebs machen, an optimaler Traktion mangelt es dem SUV zu keiner Zeit.
Und wenn das Fahrzeug mir auch insgesamt eher das Gefühl eines angenehmen Cruisers zu sein, so lässt er sich auch mühelos im dynamischen Ritt durch die Kurven jagen. Einzig die Lenkung ist mir in diesen Situation zu indirekt. Die Auslegung und der gute Federungskomfort rücken aber unbestritten den entspannten Ritt in den Vordergrund. Bei dieser Fahrweise agiert auch der Motor angenehm laufruhig. Diese Laufruhe schwindet jedoch bei zunehmenden Geschwindigkeiten. Zwar verbessert Honda die Geräuschkulisse gegenüber dem vorherigen Modell, doch hier ist eine weitere Nachbesserung erwünscht.
Wer mit seinem SUV gerne in raueren Gefilden unterwegs ist oder Hundebesitzer ist, dem sei das Utility-Paket empfohlen. Mit diesem Paket erhält man Gummimatten sowie eine Kofferraumwanne mit Unterteilungen. Einstiegsblenden und die Seitenschutzleisten schützen den Lack des Fahrzeugs.
Die Kraftübertragung übernimmt beim Honda CR-V e:HEV kein CVT-Getriebe, wie vielleicht vermutet. Während dieses die mechanische Übersetzung des Getriebes stufenlos verändert, setzt der CR-V Vollhybrid mit der iMMD-Automatik auf eine automatische Kraftübertragung. Die stufenlose Regelung des Drehmoments realisiert Honda mittels eines stufenlos geregelten elektrischen Stroms, der an den Elektromotor geleitet wird. Somit benötigt das SUV keine manuelle Betätigung einer Kupplung oder Schaltvorgänge. Honda übernimmt eine feste Übersetzung, die wir aus Elektrofahrzeugen kennen.
Der Honda CR-V verzichtet auf den hohen Nervfaktor mancher CVT-Getriebe und dröhnt bei hoher Drehzahl nicht lautstark auf. Das SUV simuliert unter diesen Bedingungen die Schaltvorgänge und sorgen für eine akustische Zurückhaltung. Die Steuerung des Getriebes über die Tasten in der Mittelkonsole mag zunächst etwas ungewöhnlich sein, habe mich dann aber rasch daran gewöhnt.
Gibt Honda einen Gesamtverbrauch von 6,7 Liter für den Honda CR-V Vollhybrid an, ermittel ich im Schnitt einen Wert von 7 ½ Litern auf hundert Kilometer. Seinen Hybridvorteil spielt das SUV bei Stadtfahrten und kurzen Überlandfahrten aus, bei diesen Szenarien attestiere ich dem Fahrzeug gute 5 1/2 Liter.
Legt der Honda CR-V im Punkt Materialanmutung und Verarbeitung deutlich zu und begeistert, ist der Schritt im Bereich Technologie und Digitalisierung deutlich geringer ausgefallen. Kann das Modell nicht mit der radikalen Digitalisierung anderer Hersteller mithalten. Dennoch gibt mir das Modell keinen Anlass zur Klage. Finde ich es durchaus erfrischend, noch haptische Schalter in dieser Anzahl vorzufinden. Die eine einfach Bedienung zur Folge haben. Daher gibt es auch hierfür keinen Abzug an Sternen.
Die Smartphone-Integration via Apple CarPlay und Android Auto sowie die Möglichkeit das geeignete Smartphone kabellos über die induktive Ladeschale mit Strom zu versorgen sind im Honda CR-V serienmäßig gegeben, hier steht das SUV den anderen in nichts nach. Ergänzend finden sich vier beleuchtete USB-Anschlüsse an Bord. Diese beinhalten sowohl den Typ A und Typ C Anschluss, ein Adapter ist hier nicht von Nöten.
Die Bedienschnittstelle setzt sich aus einem zentralen 9-Zoll-Infotainment-Display und einer digitalen 10,2-Zoll-Instrumentenanzeige hinter dem Lenkrad zusammen. Damit holt man aktuell natürlich keinen mehr hinter dem Ofen her. Anderseits passt genau das zur gesamten Cockpitgestaltung. Verzichtet auch diese auf sehr moderne Züge. Nichts desto trotz präsentiert sich das System in einer überarbeiteten Version. Gepaart mit einem Head-up-Display, welches die Anzeigen an die Windschutzscheibe projiziert.