Er ist ein Koloss von SUV und ob man diese Fahrzeuggattung nun braucht oder nicht, muss doch jeder für sich selbst entscheiden. Gleiches gilt für die Optik. Daher komme ich gleich auf die Fahreigenschaften des Q8.
Teuer ist der Q8 von vorne herein, wer will kann auch beim Fahrwerk noch mehr Geld drauflegen, muss man aber Gott sei Dank nicht, denn das serienmäßige Fahrwerk macht seine Sache schon sehr gut.
So groß er ist, so kompakt fühlt er sich an und lässt sich easy mit dem „kleinen Finger“ manövrieren. Klar, ist die Parklücke zu klein oder die Straße zu eng, hilft mir das auch nicht. Der Q8 kommt selbst ohne Außenspiegel auf stolze zwei Meter, in beschränkten Baustellen darf man sich hier ganz klar hinter den Lkws einreihen, sonst droht einem ein Bußgeld. In all die Kameras sollte man durchaus investieren, dann klappt das Parken auch auf die engste Lücke.
Die Kurvenqualitäten sind nicht zu verachten, die Elektronik hat den Q8 ohnehin super im Griff. Und was der Audi da an Komfort hinlegt und das trotz der gigantischen 22-Zöller, selbst im Sport-Modus bewahrt er sich seinen Komfortanspruch.
Hier harmoniert der Dreiliter-V6-Diesel sehr gut und kann sogar segeln und rekuperiert dank Batterie und Startgenerator, schon ab 22 Stundenkilometer schaltet sich das Aggregat in den Stopp-Start-Modus und super schnell und im Grunde nicht zu spüren, springt der Motor auch wieder an. Das alles soll helfen, den Spritverbrauch niedrig zu halten.
Apropos niedrig, der Diesel ist so leise und wer noch nagelnde Diesel kennt, der wird hier einfach nur staunen. Gefordert haut der Selbstzünder übrigens einen angenehmen Sound raus, wenn auch per Lautsprecher.
Stärkere Motoren folgen und da muss Audi auch nachlegen, denn wenn ich den Diesel auch okay finde, leistungstechnisch muss bei einem Audi mehr drin sein. Muss der Motor auch einiges in Bewegung setzen, dass macht er zwar sehr souverän und auch schnell, aber da geht mehr.
Der Verbrauch geht für diese Gewichtsklasse absolut in Ordnung, wie ich finde, sind in der Regel zwischen 8,5 und 9 Liter zu rechnen – ohne nur das Gaspedal schonen zu müssen natürlich.
Was Audi da an Infotainment raus haut, gleich zwei große Bildschirme bekommt der Q8 verpasst, die ganz bequem via Berührung zu bedienen sind. Sollte ich „handfaul“ sein, navigiere ich den Ingolstädter einfach per Sprache, dies funktionierte bei meinen Versuchen sehr gut.
Zugegeben, die zwei Displays wirken zunächst recht viel, doch letztlich erweist sich das System als sehr intuitiv und mit seinen Kacheln überraschend übersichtlich, scrollen, zoomen, wischen, ganz wie man es von seinen elektronischen Geräten kennt. Und damit ich bei all der Technik nicht meine Handschrift verlerne, kann ich auch auf die handschriftliche Art mein Ziel eingeben. Finde ich top.
Das serienmäßige Infotainment ist wirklich High-End, hochmodern wirkt auch der Innenraum, aber der Premiumflair könnte bereits in der Basis mehr sein. Hier sollte man das Geld für beispielsweise die sehr zu empfehlende S-Line in die Hand nehmen.
Mangelnden Raum erwarte ich bei solch einem riesigen Fahrzeug natürlich nicht, aber so gigantische Raumverhältnisse hauen mich dann doch um. Selbst die Kopffreiheit ist üppig, dabei verläuft das Dach des Q8 so sportlich flach.
Flexibel ist er obendrein auch noch und selbst wenn ich die Rückbank ganz nach vorn geschoben habe, ist die Beinfreiheit immens. In meinen Augen sollte man nur zum Q7 greifen, wenn man eine dritte Sitzreihe benötigt.