Das Preis-Leistungsverhältnis ist so eine Sache: Das Auto gehört sicher zu den Besten überhaupt - allerdings hat dies auch seinen Preis. Mein A6 hat mit diversen sinnvollen Extras einen Listenpreis von gut 60 TEUR erreicht; eine Preiskategorie, wo eigentlich schon die Luxusklasse beginnt.
Dafür bekommt man jedoch ein hervorragendes Automobil, welches in jeder Hinsicht "State of the Art" ist. Hervorragendes Design, unerreichte Verarbeitungsqualität, angemessener Verbrauch, überlegene Motorisierung und nicht zuletzt eine 100%-ige Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit.
Privat würde ich mir ein solches Auto wohl kaum gönnen, aber als Business-Limousine ist der A6 - insbesondere mit der 3.0 TDI - Motorisierung und dem (bei 450Nm Drehmoment unverzichtbaren) Quattro-Antrieb schlicht und einfach ideal.
Bis zur Anschaffung dieses Fahrzeuges hatte ich einen A6 2.7 TDI, welcher ebenfalls ein gutes Auto ist und deutlich weniger verbraucht als der 3.0. Jedoch fehlt es dem 2.7 etwas an Durchzugskraft im 5. Gang, also im Bereich von etwa 140-200km/h und vor allem fehlt es an Traktion. Der Vorderradantrieb ist hier durch das Drehmoment bereits eindeutig überfordert. Also wenn 2.7 TDI, dann nur als quattro!
Beim 3.0 TDI ist das ohnehin kein Thema, denn mit diesem Motor bietet Audi den A6 bekanntlich nur mit quattro-Antrieb an.
Die Unterhaltskosten sind vergleichsweise hoch. Dies resultiert einerseits aus dem doch recht hohen Anschaffungspreis und andererseits auch aus den ebenso hohen Wartungskosten. Zwar muss man nur alle 30.000km an die Boxen, aber dann muss man jeweils mit recht hohen Kosten rechnen. Allein das benötigte Motoröl in Premium-Qualität und rein synthetisch, wovon 8 Liter(!) einzufüllen sind, kostet pro Inspektion rund 160 EUR. Auch die Bremsbeläge sind exorbitant teuer und verschleissen merkwürderweise beim A6 hinten schneller als vorne. So etwas hatte ich bei meinen vorherigen Autos noch nie erlebt und würde mich freuen, wenn andere A6-Fahrer mir hierzu ihre Erfahrungen mitteilen würden!
Fazit im September 2007: Alles in allem ein absolutes Top-Auto und für Vielfahrer eine erste Wahl.
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Nun, heute möchte ich den Erfahrungsbericht ergänzen und abschließen: Der A6 hat mit mir seit Februar 2007 bis April 2009 insgesamt 256.000km zurückgelegt und wurde am 15.04.09 verkauft. Nur schweren Herzens habe ich das Auto abgegeben, denn der A6 hat mich über den gesamten Zeitraum nicht im Stich gelassen. Keine, aber auch absolut keine Mängel sind während dieser doch extremen Laufleistung aufgetreten. Bis zum letzten Tag war kein Ölverbrauch messbar und die volle Leistung vorhanden. Alles perfekt, wie am ersten Tag. Die Ledersitze, isnbesondere der Fahrersitz, zeigten keinerlei Verschleiß. Der Lack ist nahezu wie neu. Insgesamt sind die 256.000km dem Auto in keiner Weise anzusehen oder zu spüren. Der einzige Grund für die Trennung von dem A6 ist, dass mittlerweile keine Garantie mehr besteht und das - sehr theoretische - Risiko einer teuren Motor- Getriebereparatur besteht. Vermutlich aber wird der nur über Langstrecken betriebene A6 noch weitere 250.000km ohne Probleme laufen, wahrscheinlich sogar noch deutlich mehr. Der Käufer, der das Auto nun für 14.000 EUR erworben hat, wird sich wohl noch monatelang scheckig lachen über ein solches Schnäppchen...
Und da sind wir dann auch bei dem einzigen, wenn auch sehr bedeutenden negativen Punkt, nämlich dem Wiederverkaufswert: Neupreis im Februar 2007 waren knapp 61.000 EUR. Wertverlust also 47.000 EUR in gut zwei Jahren. Das ist eindeuig zu viel, auch wenn man die extreme Laufleistung berücksichtigt. Kaum jemand wollte das Auto haben. Eigentlich unverständlich.
Nun habe ich einen neuen A4 Avant 3.0 TDI quattro. Silber statt schwarz. Vielleicht verkauft der sich in zwei Jahren ja dann etwas besser...