Erfahrungsbericht Audi A6 RS6 (580 PS) von Anonymous, Oktober 2013
Mein Erfahrungsbericht bezieht sich auf den Audi RS 6 Avant Baujahr 2013 (Modelljahr 2014)
Motorseitig der größte Unterschied ist der nunmehr 8-zylindige Antriebsstrang, der zudem über die 8-Gang-Tiptronic verfügt.
Die Quattro GmbH hat zu einem Test der besonderen Art eingeladen. Audi RS 6 Avant in alpenländischer Kulisse zwischen Innsbruck, Kitzbühel und Klagenfurt. Quattro als Chefentwickler für die besonders potenten Allrad-Audis hat die zu absolvierenden täglichen 400km dem besonderen Reiz entsprechend über die kurvenreichen und topografisch ansprechenden Alpenpässe geführt. Das Wetter bot Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad, herbstliche Sonne und teilweise regennasse Fahrbahn. Die Höchstgeschwindigkeit von 305km/h des durch Hochleistungsbremse (420mm Kohlefaser-Keramik Bremsscheibe vorn) und Dynamic Plus Fahrwerk (Stahlfeder mit dreifach einstellbaren Dämpfern) ausgeschärften und unlimitierten RS 6 war mit Blick auf länderspezifischen Höchstgeschwindigkeitsregeln nicht ausreizbar.
Der Audi RS 6 Avant bietet die Multifunktionalität des Kombis für alle familienpolitischen Ansprüche. Die Tieferlegung, die Radhäuser, die Lufteinlässe und die üppige Bereifung signalisieren jedoch unverblümt die Weiterentwicklung des Pampersbomber zur sprungbereiten Raubkatze.
Sichtbare und ästhetische Technik im ausgefüllten Motorraum lassen erkennen, dass hier keine beschränkte Hausmannskost sondern acht durchtrainierte Kolben die Kurbelwelle rotieren. Die im Fahrzeugbau erlaubte Sauerstoffanreicherung des Sportlers durch den Doppelturbo entwickelt eine Leistung von 412kW/560PS. 700Nm Drehmoment (1.750-5.500min-1) aus einem Hubraum von 4 Litern ermöglichen sowohl den innerstädtischen Weg zum Discounter als auch den sowohl akustisch als auch spürbar infernalischen Druck und dies bei jeder Geschwindigkeit. Dieser Antrieb ist bestenfalls
mit dem Katapultstart eines Jets auf dem Flugzeugträger zu toppen. Der Audi RS6 scheint unterschiedlich griffige
Fahrbahnen zu eliminieren. Egal ob die
Spurstärke beim Überholvorgang oder die
zahlreichen Spitzkehren der Alpenpässe,
Unsicherheiten waren bei diesem
Antriebskonzept nicht zu erkennen.
Um einerseits das üppige Kampfgewicht des
Jets auf Rädern im Zaum zu halten
andererseits aber auch die Dynamik im
Grenzbereich zu unterstützen wird der
permanente Allradantrieb radselektiv
gesteuert.
Giermomenten, Fliehkräfte und Übersteuern
wird z.B. bei der Kurvenfahrt durch eine
Drehmomentverlagerung auf die
kurvenäußeren Räder entgegen gewirkt.
Eingeschlagene Vorderräder scheinen sich mit
dem Asphalt zu verzahnen.
Der Antrieb erfolgt im RS 6 über eine
Achtstufen-tiptronic, die die automatisierten
Gangwechsel alternativ im Sportmodus oder
einen manuellen Gangwechsel über
Schaltwippen am Lenkrad bzw. Wählhebel
ermöglicht.
Anmerkung
Eindrucksvoll wie der Audi RS 6 Avant mit
einem Leergewicht von mehr als 2 Tonnen
nach Werksangabe den Sprint von 0 auf
100km/h in weniger als 4 Sekunden absolviert.
Fazit
Zugegebenermaßen habe ich mich auf dieser
Testfahrt von der unendlichen scheinenden
Kraft und Dynamik anstecken lassen und
damit der gewonnen Effizienz der RS 6
gegenüber den Vorgängern durch das System
cylinder on demand (Zylinderabschaltung)
sowie dem perfektionierten Thermohaushalt
ebenfalls zur Verbrauchsoptimierung weniger
bis gar keine Aufmerksamkeit geschenkt.
Text: Auto Günter Stüsser
Bilder: Hersteller Audi