Erfahrungsbericht Alfa Romeo Spider 1.6 (103 PS) von Anonymous, Oktober 2008
Als mich mein Vetter aus Stuttgart Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts mit seinem gelben Spider in der ehemaligen "DDR" besucht hat, war meine Begeisterung für dieses Auto groß: dieses Design, dieser Klang, dieses Fahrgefühl... Neid war nicht dabei, was hätte das auch gebracht - damals! Dann aber kam die Wende und Honecker samt Konsorten haben das Weite gesucht. Welch Glück! Als dann ein "Zweitwagen" dran war, musste es natürlich dieser Spider sein. Der stand im Frühjahr 1992 als Baujahr 1989 mit 20.000 km in Braunschweig für 38.000 DM = 19.429,09 beim Händler (Neupreis damals 42.500,00 DM). Inzwischen hat er etwas mehr als 150.000 km auf der Uhr und läuft immer noch wie eine Nähmaschine. Allerdings habe ich das Auto - nicht zuletzt meiner Fahrfreude und seines häufigen Einsatzes wegen - auch regelmäßig gepflegt. In der Seele weh getan hat der Wandalismus der GRÜNEN, die während eines Parteitages in Magdeburg ihre ideologische Wut an meinem Spider ausgelassen und ihre Freude daran gehabt haben, auf der Frontschürze herumzuspringen. Glücklicherweise hatte ich da einen geschickten Karosserie-Klempner, der diesen Schaden geschickt und fachgerecht ausgebeult hat; ebenso, wie eine Beule im linken vorderen Kotflügel, die das Resultat einer Unsanften Begegnung mit einem Motorradfahrer war. Glücklicherweise ist dabei nicht mehr passiert (weder dem Motorradfahrer, noch meinem Schmuckstück).
Einen Winter lang hatte ich keine Garage. Dadurch hat das Stoffdach richtig Schaden genommen, sodass ich es 1998 durch ein neues ersetzen musste. Dieses hält nun seit 10 Jahren tadellos dicht und zeigt seitdem noch keinerlei Verschleiß-Spuren.
2007 hat das Getriebe eine Generalüberholung bekommen. Das war nötig, weil es gefährliche Geräusche von sich gab. Die rührten aber nicht von einer gewöhnlichen Abnutzung her. Wie mein Monteur (der ein begnadeter Fachmann und Alfa-Spezialist ist) festgestellt hat, war eine Buchse im Getriebe bereits in der Produktion nicht justiert, also schief montiert. Und dies hat nach 140.000 km angefangen, Geräusche zu machen. Fast ein Wunder, dass dieses Getriebe überhaupt so lange gehalten hat! Nun summt es wieder, wie eine Biene.
Inzwischen muss nach vieltausendmaligem Ein- und Aussteigen auch der linke Seiten-Schenkel des Fahrersitzes neu mit Leder bezogen werden. Das ist im Laufe des Winter fällig. Ansonsten ist nur der Auspuff samt Katalysator bereits dreimal erneuert worden. Der verträgt keine allzu hohe Temperaturen, die bei längerer Fahrt mit höherer Geschwindigkeit (über 159 km/h) entstehen. Und dann sind in Frühjahr 2008 noch die Kugelköpfe beider Querlenker gewechselt worden. Das ist eigentlich schon alles.
Ich schreibe das so ausführlich auf, um damit einen Beleg gegen das Vorurteil zu geben, ein Alfa Romeo verbringe mehr Zeit in der Werkstatt als auf der Straße. Das Gegenteil ist der Fall. Und überall, wo das Prachtstück auftaucht, ruft es noch immer Anerkennung und Bewunderung hervor.