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50 Jahre Opel Ascona - Spiel, Satz, Sieg
Autoplenum

Spiel, Satz, Sieg 50 Jahre Opel Ascona

SP-X/Köln. „Der Tiefstapler“ betitelte eine Opel-Kampagne diesen vor 50 Jahren vorgestellten Rallye-Titanen, der tatsächlich bis heute im Schatten seines legendären Bruders Opel Manta steht. Dabei teilte sich das Mittelklasse-Modell Opel Ascona nicht nur Plattform und Technik mit dem Manta. Die sportlich abgestimmten Vierzylinder-Limousinen und Voyage genannten Lifestyle-Kombis besetzten eine Bestsellerrolle in den Verkaufscharts der 1970er und 1980er als zeitweise meistverkauftes Mittelklassemodell auf dem deutschen Markt und als Zweitürer sicherte sich der Ascona sogar einen prominenten Platz in einer Hall of Fame des Rallyesports. So errang Walter Röhrl auf Ascona im Jahr 1974 die Rallye-Europameisterschaft und auf der 1975 lancierten zweiten Ascona-Generation sieben Jahre später sogar den Weltmeister-Titel. Trotz Hinterradantriebs konnte der zuverlässige Ascona damals die neuen Audi quattro deklassieren. In den Verkaufsräumen stand allerdings schon seit 1981 die dritte Ascona-Generation, die mit neuem Frontantrieb und praktischer Heckklappe Anschluss zum VW Passat suchte. Fast zeitgleich mit dem Abschied des Manta, der übrigens den Wechsel zum Vorderradantrieb nicht mitmachte, fiel nach fast 20 Jahren und über 3,6 Millionen Einheiten die letzte Klappe für den Ascona. Der neue Vectra versuchte sich nun an der Vormachtstellung in der Mitte und ließ den Modellnamen Ascona ebenso schnell in Vergessenheit geraten wie seine Anfänge.Ähnlich wie der 1969 eingeführte Ford Capri kündete das nach dem Tessiner Seebad am Lago Maggiore benannte neue Opel-Modell zu Beginn der 1970er von der Sehnsucht nach Süden und vor allem Sport. Allerdings weniger, weil in Ascona internationale Golf-Turniere und später Gäste wie die deutsche Fußball-Nationalelf für Glamour sorgten als durch verblüffende fahrdynamische Talente. Als „neue Klasse“ kündigte Opel den Ascona selbstbewusst an und die Fachpresse prüfte umgehend, ob die Vormachtstellung der eigentlichen „Neuen Klasse“, also der schnellen BMW 1600-2002, durch die in Bochum gebauten Blitzträger bedroht war. Immerhin konnte der agile Ascona in der Disziplin Kurventanz dank neutraler Fahrwerksabstimmung in Vergleichstests Pluspunkte sammeln, aber am Image der 02-BMW kratzte der geräumige Fünfsitzer nicht. Das änderten auch Werbeslogans nicht, die besonders junge Familienväter ins Herz trafen, wie „Ascona SR - der männliche Typ“, „Ascona…kaufen, weil er Rallyes gewinnt“ oder „Kein Wunder, dass der Ascona unter den Rallye-Fahrern so viele Freunde hat“.Tatsächlich war Opel um 1970 eine sportliche Macht, die das langjährige „Hosenträger- und Männer-mit-Hut“-Image schneller abgelegt hatte als der ewige Konkurrent aus Köln, der erst mit dem Ford Capri einen Pulsbeschleuniger platzieren konnte. Dagegen hatten Opel Commodore GS, Rekord Sprint oder Rallye-Kadett und vor allem der Klappscheinwerfer-GT die deutsche Tochter des amerikanischen GM-Konzerns schon früher mit sportiver Anziehungskraft aufgeladen, von der dann auch das Duo Manta und Ascona profitierte. Heute kaum mehr vorstellbar, aber Anfang der 1970er machten Ascona und Manta die Marke Opel fit, Volkswagen in den deutschen Zulassungscharts zu überholen. Im ersten vollen Verkaufsjahr musste sich der in zurückhaltender Eleganz und in zierlichem Format auftretende Ascona noch dem ebenfalls neuen, barock-opulent designten Ford Taunus geschlagen geben. Aber 1972 verlor der an Qualitätsdefiziten leidende Taunus an Anziehungskraft und Opel spurtete als größter Hersteller an die Spitze der deutschen Verkaufsstatistik, wo VW über die schwächelnden Käfer stolperte.Ein völlig neues Nischenprodukt wie weiland BMWs „Neue Klasse“ war der Opel Ascona übrigens doch nicht, denn die Rüsselsheimer hatten schon 1967 den Olympia kreiert und in die Lücke zwischen Kadett und Rekord platziert. Allerdings war der Olympia nicht mehr als ein fein ausstaffierter Kadett B, so dass er am Markt nie wirklich große Akzeptanz fand. Besser machen sollte es die seit 1966 entwickelte Nachfolge-Generation unter dem geheimen Projektcode 1450. Als aber der Opel-Vorstand Kenntnis bekam von einem neuen Doppel aus Köln, den Typen Capri und Taunus, setzte Rüsselsheim das Projekt 1450 zurück auf Anfang: Es war die Geburtsstunde der eigenständigen Modelle Ascona und Manta. Wie nah der Ascona am Kadett B geblieben ist, erzählen seine Abmessungen: Mit 4,12 Meter Länge und 2,43 Meter Radstand differenziert sich die Mittelklasse mit Blitz nur um etwa einen Zentimeter vom Kompakt-Modell, dessen Generationenwechsel auf Ende 1973 vertagt wurde.Der Ascona machte alles richtig: Vom braven Bürgermeister mit knausrigen 44 kW/60 PS aus 1,2-Liter – die allerdings während der Ölkrise von 1973/74 den Absatz vorm Absturz bewahrten – bis zum athletischen Familiensportler mit dem gleichen 1,9-Liter-Aggregat mit 66 kW/90 PS wie der Opel GT bewies der Ascona eine Bandbreite, die den meisten Mittelfeld-Spielern fehlte. Ob neue Typen wie Renault 12, Peugeot 304 und Austin Maxi oder bewährte Player wie der VW 1600, ein Programm für fast alle Ansprüche wie es Ascona - und Ford Taunus - einführten, überraschte und überzeugte die Käufer. Er sei halt ein „Torschützenkönig“ für jede Spielsituation, jubelte die Opel-Werbung. Sogar als Vorboten späterer Lifestylekombis gab es den Ascona Voyage: Ausschließlich zweitürig mit großer Heckklappe und zeitgeistigen Luxusattributen wie Holzdekorfolie auf den Karosserieflanken und Vinyldach, aber ohne Anspruch auf den Titel eines Lademeisters.In Nordamerika, wo der Ascona bei Buick-Händlern im Showroom stand, kam dieser Lifestylelaster gut an. Hierzulande aber wagte der Opel Voyage noch zu viel Avantgarde, ähnlich wie der BMW 02 Touring verschwand er beim ersten Modellwechsel in der Asservatenkammer. Anders die wilden Rallyeversionen des Ascona, denn sie luden den Biedermann mit Brandstifterimage auf und das auch noch nach dem 1975 erfolgten Generationenwechsel. Viele große Namen der Motorsportszene ernteten mit dem robusten Ascona Lorbeeren, vor allem aber war es Walter Röhrl, der auf Ascona Rallyesiege in Serie sammelte. Hinzu kam das Europachampionat und 1982 auf dem konventionell angetriebenen Ascona (B) 400 die Krone des Rallye-Fahrerweltmeisters. Immerhin überließ Röhrl dem allgemein favorisierten Allradstar Audi quattro den Markentitel.Opel hatte in den 1970ern das richtige Gespür für Kundenwünsche und traf auch mit dem Ascona B den Zeitgeist. Während der VW Passat längst auf Frontantrieb und Fließheck mit großer Klappe sowie Kombi setzte, avancierte der Ascona noch einmal mit konservativem Stufenheck und Hinterradantrieb zu einem europäischen Mittelklasse-Champion und zum auf vier Kontinenten gebauten Weltauto. Am besten machte es aber der 1981 aufgelegte dritte und letzte Ascona, der nun doch mit Vorderradantrieb und auch als Fünftürer verfügbar war und damit die Stückzahlen seines sportlichen Ur-Ahnen mehr als verdoppelte. Eine schöne Vorlage für den folgenden Opel Vectra.Modellhistorie Opel AsconaChronik:1966: Bereits im Herbst beginnt die Entwicklung einer Nachfolgegeneration für den im Vorjahr lancierten Kadett B1967: Im Herbst erste Designstudien des geplanten Kadett unter George Gallion und Erhard Schnell. Facelift des Kadett B, dessen Technik die Basis für den Ascona liefert1968: Im Winter 1968/69 beginnt die Praxiserprobung der Prototypen. Opel entscheidet, die in Entwicklung befindlichen Fahrzeuge eine Klasse höher oberhalb des Kadett zu positionieren, mit neuen Modellnamen auszustatten und zu überarbeiten. Der Projektcode für die kommenden Fahrzeuge lautet 1450. Das Coupé erhält gegenüber Limousine und Caravan eine eigenständige Front mit vier Doppelscheinwerfern im Stil italienischer Sportwagen wie des Fiat Dino1969: Im Frühjahr erfolgt die Finalisierung des Designs unter Charles Jordan und George Gallion. Im Mai endgültige Namensfestlegung auf Ascona. Zwischen 1957 und 1961 gab es schon einmal ein Modell namens Opel Ascona auf Basis des Olympia Rekord P1, das allerdings dem Schweizer Markt vorbehalten blieb. Im Jahr 1968 gab es in der Schweiz außerdem ein Kadett B Sondermodell unter der Bezeichnung Ascona   1970: Ab Jahresbeginn kommuniziert Opel gegenüber den Medien das kommende Coupé Manta und den Ascona. Im August erfolgt der Produktionsanlauf des Ascona A im Werk Bochum. Weitere Fertigungen laufen in Rüsselsheim (kleine Serie mit Sonderauflagen für Behördenfahrzeuge, Fahrschulen etc.) und im GM-Werk Biel/Schweiz. Dort erfolgt eine Montage von Teilesätzen aus Antwerpen und Bochum. Der Opel Ascona ersetzt den von 1967 bis Juli 1970 gebauten Opel Olympia, eine luxuriös ausgestattete Variante des Opel Kadett. Der Ascona A verfügt über ein modernes Fahrwerk mit Heckantriebs-Bodengruppe. Für Vortrieb sorgen neue Vierzylinder mit 1,6- und 1,9-Liter Hubraum in drei Leistungsstufen von 68 PS, 80 PS und als 1.9 mit 90 PS (ab März 1971). Drei Ausstattungslinien (Basis, L und SR) und drei Karosserievarianten als zweitürige Stufenhecklimousine, viertürige Stufenhecklimousine und dreitüriger Kombi Voyage bzw. Caravan. Von Oktober 1970 bis Juli 1975 wird der Ascona A unter der Bezeichnung Opel 1900 auch in Nordamerika verkauft und über das Buick-Handelsnetz vertrieben. In diesem ersten Jahr werden insgesamt 23.965 Opel Ascona A produziert1971: Ab März werden Ascona 1.6 und 1.9 mit sportlichem SR-Paket lieferbar das gilt auch für den dreitürigen Kombi Ascona Voyage. In Großbritannien konkurriert der rechtsgelenkte Opel Ascona mit dem Viva von GM-Tochter Vauxhall. Dagegen gibt es den Ascona ab Sommer in Italien mit steuergünstigem 1,2-Liter-Motor und 44 kW/60 PS. In diesem Jahr werden insgesamt 118.207 Opel Ascona produziert. Gesamtsieg bei der fast 13.000 Kilometer langen Rallye Tour d‘Europe1972: Bei der Rallye Monte Carlo erzielt der Ascona einen Klassensieg und der Coup des Dames geht in Silber an Marie-Claude Beaumont auf Ascona. Erneut gewinnt der Ascona die Rallye Tour d’Europe. Titelgewinn bei der Rallye-EM der Damen und der schwedischen Rallyemeisterschaft. Neu ist ab März auch in Deutschland das Einsteigermodell mit 1,2-Liter-Vierzylinder (60 PS). Ab Mai wird das Sondermodell Ascona „Holiday“ verfügbar. Im August entfällt das zeitgeistige, optionale Holzdekor an den Fahrzeugseiten des Ascona Voyage. Der Oktober bringt das limitierte Sondermodell Ascona „Plus“. In diesem Jahr werden insgesamt 165.671 Opel Ascona produziert, der Ascona ist das meistgekaufte Mittelklassemodell in Deutschland. Opel ist erfolgreichste Marke in Deutschland mit 456.189 Neuzulassungen vor Volkswagen (378.904 Zulassungen) und Ford 272.340 Zulassungen)1973: Im August Facelift, erkennbar unter anderem an mattschwarzem Kühlergrill mit großem Opel-Markenlogo sowie eckigen statt runden Außenspiegeln. Neu sind modische Signalfarben wie rot, grün, gelb und blau. Von Oktober 1973 bis März 1974 ist das Sondermodell Plus lieferbar. In diesem Jahr werden insgesamt 192.457 Opel Ascona produziert, es ist das erfolgreichste Jahr für die Opel-Mittelklasse. Im Rallyesport holt Walter Röhrl vier Gesamtsiege, aber auch die Tour d’Europe geht wieder an den Ascona1974: Im März startet der Ascona Caravan als preiswerte Alternative zum Ascona Voyage. Ab April ist das Sondermodell „Ferien-Ascona“ lieferbar und im Oktober folgt die Edition Ascona „Hit“. Ari Vatanen und Anders Kulläng starten auf dem Rallye-Ascona, können jedoch nicht an den Vorjahreserfolg anknüpfen. Im Jahr der ersten Ölkrise und Rezession werden insgesamt 106.823 Opel Ascona ausgeliefert. Allein Walter Röhrl erzielt auf Ascona acht Gesamtsiege im Rallyesport, der auch mit anderen Piloten eine Macht im Motorsport ist. So geht die Rallye-Europameisterschaft an das Duo Walter Röhrl/J. Berger, der Ascona sichert sich aber auch die nationalen Meisterschaften in Frankreich, Luxemburg, Schweiz und Dänemark  1975: Ab Januar bis auf den 1,2-Liter-Ascona alle Motoren mit reduzierter Leistung als 1.6 N (60 PS), 1.6 S (75 PS) und 1.9 S (88 PS). Ab März größer dimensionierte Bremsanlage mit 246 mm Scheiben vorn, hinten bleibt es bei Trommelbremsen. Im Juni erhält der 1.9 S eine Leistungsspritze und entwickelt wieder 90 PS. Sondermodelle „Swinger" und „Sommer Bazar ‘75“ beleben die Verkaufszahlen. Produktionsauslauf des Ascona A am 9. Juli nach insgesamt 691.438 Einheiten. Auf der IAA debütiert der größere Nachfolger Ascona B, dies als zwei- und viertürige Limousine. Ein Kombi ist nicht mehr vorgesehen. Erneuert wird auch der Manta (B). Im November präsentiert die britische GM-Tochter Vauxhall den Cavalier als Schwestermodell von Opel Ascona und Opel Manta. Während sich die Cavalier-Limousine deutlich vom Ascona differenziert, unterscheidet sich das Cavalier Coupé fast nur durch andere Logos vom Opel Manta. Dennoch wurden in Großbritannien Ascona und Cavalier sowie Cavalier Coupé und Manta parallel verkauft. Als Linkslenker wird der Cavalier auch in Belgien, Dänemark, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen und in der Schweiz verkauft. Kein Vertrieb des Ascona B in den USA, denn dort kommt künftig der Isuzu Gemini mit Opel-Emblemen zum Vertrieb. 1975 fahren u.a. Ari Vatanen und Anders Kulläng Ascona im Rallye-Einsatz, konnten aber an frühere Erfolge nicht anknüpfen. Bei der Rallye Akropolis endet die sportliche Karriere des Ascona A mit einem Sieg, am Steuer sitzt Walter Röhr. Dies ist der erste WM-Rallye-Sieg für Opel1976: Ausbau des Motorenprogramms für den Ascona B. Im November wird in Südafrika der Chevrolet Chevair (mit 2,0-Liter- und 2,3-Liter-Motoren) eingeführt als Verwandter von Vauxhall Cavalier. Mit der Front des Opel Ascona und dem 1,3-Liter-Motor des Vauxhall Viva startet der Chevrolet Ascona in Südafrika1978: Wichtigste Neuheit im Motorenprogramm ist der erste Selbstzünder für den Ascona, ein 2,0-Liter-Diesel mit 43 kW/58 PS. Äußeres Kennzeichen des Diesels ist die Hutze auf der Motorhaube1979: Neuer sportlicher Leistungsträger ist der Ascona 400 mit 2,4-Liter-16-Ventiler und 106 kW/144 PS, der auf dem Genfer Salon Weltpremiere feiert. Außerdem entsteht in Zusammenarbeit mit Irmscher der Ascona i2000 auf Basis des Ascona 2.0 SR und einer Leistung von 88 kW/120 PS. Facelift für den Ascona im August mit neuen Stoßfängern und geändertem Interieur sowie Ankündigung des 2,0-Liter-Einspritzmotors. Ein Gruppe 2-Ascona gewinnt die Rallye-Europameisterschaft1980: Im April rollt der zweimillionste Ascona (Ascona A und B) vom Band. Im Juli wird in Deutschland der ein millionste Ascona zugelassen1981: Im August nach rund 1,2 Millionen Einheiten Produktionsauslauf des Ascona B. Vom Vauxhall Cavalier wurden gut 215.000 Einheiten gebaut. Knapp zwei Drittel der Produktion stammten aus Bochum, der Rest aus Antwerpen. Sportliche Achtungserfolge für den Ascona 400, z.B. mit einem dritten Platz bei der Rallye Monte Carlo. Im Herbst startet der Ascona C mit Vorderradantrieb und optional als Fünftürer mit Heckklappe. Ein Kombi ist weiterhin nicht im Angebot1982: Walter Röhrl wird Rallye-Weltmeister auf Opel Ascona (B) 400, während der favorisierte Audi quattro den Ingolstädtern den Markentitel sichert. Opel wird mit Tony Fassina auf Ascona (B) 400 außerdem Rallye-Europameister. Der Ascona C ist als GM-Weltauto der J-Car-Familie konzipiert. In Nordamerika umfassen die J-Cars die Modelle Buick Skyhawk, Cadillac Cimarron, Chevrolet Cavalier, Oldsmobile Firenza und Pontiac J2000 in den Karosserieformen Limousine, Coupé und Kombi. In Brasilien gibt es den Ascona C als Chevrolet Monza und in Australien den Holden Camira sowie in Japan den Isuzu Aska. Technisch verwandt ist auch der koreanische Daewoo Espero, der nach Deutschland exportiert wird 1984: Erstes Facelift für den Ascona C, dem zwei Jahre später eine weitere Auffrischung folgte1988: Im Oktober wird der Opel Ascona C vom Opel Vectra abgelöst. Insgesamt wurden 1.721.647 Ascona C gefertigt2020: Der 50. Geburtstag des Opel Ascona wird u.a. im März bei der Klassikermesse in Essen gewürdigt und natürlich bei zahllosen ClubtreffenWichtige Motorisierungen Opel Ascona A:1,2-Liter-(44 kW/60 PS)-Vierzylinder1,6 Liter-(44 kW/60 PS bzw. 50 kW/68 PS bzw. 55 kW/75 bzw. 59 kW/80 PS)-Vierzylinder 1,9-Liter-(65 kW/88 PS bzw. 66 kW/90 PS)-Vierzylinder.Produktionszahlen Opel Ascona A (1970-1975):Insgesamt 691.438 Einheiten, davon 180.700 Ascona 1.2 S, 206.766 Ascona 1.6 N, 137.206 Ascona 1.6 S, 8.835 Ascona 1.6 S SR, 41.041 Ascona 1.9 S, 34.589 Ascona 1.9 S SR, 57.175 Ascona 1.9 S (USA-Export-Modell), 25.126 Ascona 1.9 E (USA-Export-Modell); 252.737 Ascona werden in zwölf europäische Exportmärkte verkauft.Mehr Sport, mehr Spaß, mehr sparen: Unter diesem Werbeslogan wirbelte der Opel Ascona vor einem halben Jahrhundert die Mittelklasse durcheinander. Während Walter Röhrl mit der fahrdynamischen und überraschend kompakten Familienkutsche auf Rallyepisten von Sieg zu Sieg eilte, stürmte Opel an die Spitze der Verkaufscharts  

Fazit

Mehr Sport, mehr Spaß, mehr sparen: Unter diesem Werbeslogan wirbelte der Opel Ascona vor einem halben Jahrhundert die Mittelklasse durcheinander. Während Walter Röhrl mit der fahrdynamischen und überraschend kompakten Familienkutsche auf Rallyepisten von Sieg zu Sieg eilte, stürmte Opel an die Spitze der Verkaufscharts  
Autoklassiker: Opel Ascona - Bürger, höret die Signale
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Autoklassiker: Opel Ascona - Bürger, höret die Signale

Der Insignia wird der Star der London Motor Show – hofft Opel. Vor knapp 30 Jahren schrieb der Urahn des Insignia, der Ascona, Erfolgsgeschichte in der Mittelklasse. Zeit für eine Ausfahrt im signalroten Original.

Ascona – das klingt Anfang der 70er noch herrlich exotisch nach Urlaub in der Sonne des Tessins. Doch zum Glück muss man sich schon nicht mehr mit dem Goggomobil samt Wohnanhänger über die Alpen quälen. Opel hat einen neuen Wagen im Portfolio, und dessen Name ist Programm: Raus aus Rüsselsheim und hin zum Lago Maggiore. In eine neue Mittelklasse für brave Bürger, die sich noch keinen Opel Rekord leisten können, aber dem Kadett finanziell entwachsen sind.

7365 Mark kostet 1970 der zweitürige Ascona mit 1,6-Liter Motor und 68 PS. Das sind rund 1500 Mark mehr, als man für einen Käfer mit gleichem Hubraum, aber schwachbrüstigen 50 PS auf den Tisch legen muss. Unser Fotomodell ist sogar ein echter Aufsteiger: Es handelt sich um den 1,6 Liter S in L-Ausführung mit vier Türen und einem auf 80 PS erstarkten Vierzylinder mit 120 Newtonmeter Drehmoment. Damit fährt sich der signalrote Senior auch heute noch ziemlich spritzig, was beim Leergewicht von 985 Kilogramm nicht weiter verwundert. Heutzutage wiegt selbst der Opel Corsa mehr als eine Tonne. Der hölzerne Schaltknauf am ellenlangen Hebel schmeichelt der Hand, und wenn man den vierten und damit auch schon letzten Gang eingelegt hat, liegt der Hebel fast auf der Mittelkonsole auf.

Vier Personen können sich in dem kleinen Opel bequem auf den Polstern lümmeln. Die großen Scheiben und spindeldürren A-Säulen sorgen ganz ohne neumodisches Glasdach dafür, dass man auf dem Weg nach Ascona das Alpen-Panorama genießen kann. Auf den dünnen Reifen mit 13-Zoll-Stahlfelgen rollt der Rüsselsheimer mit seiner Zentralgelenk-Starrachse etwas schwammig durch die Kurven und schaukelt wie ein Wackelpudding über große Bodenwellen - doch von Autos dieser Baujahre ist man wesentlich Schlimmeres gewohnt. Für die fehlende Servounterstützung beim Lenken entschädigen optische Genüsse wie die verchromten Außenspiegelchen und haptische Offenbarungen wie das schwarze Kunstleder in den Türen, das man an heißen Tagen lieber nicht anfassen sollte, weil es sonst an der Haut kleben bleibt.

Im November 1970 kam der Ascona als neue Modellreihe auf den Markt. Die Karosserie war völlig neu, den Rest lieh sich der Ascona von seinen Geschwistern: Das Fahrwerk war vom Kadett, die Motoren vom Rekord abgeleitet. Der Wagen sollte den Piloten des Kadett oder des alten Olympia Rekord einen bezahlbaren Klassen-Aufstieg ermöglichen. Das tat er auch ganz passabel - obwohl sein Blechkleid im Vergleich zu dem des Hauptkonkurrenten Ford Taunus doch recht bieder aussah. Für das gewisse Kribbeln im Bauch sorgte erst der Manta A, der auf der Ascona-Plattform aufgebaut wurde.

Kein Wunder also, das ein Vorbesitzer dem signalroten Ascona mit Zusatzscheinwerfern ein sportlicheres Antlitz verleihen wollte. Der Wagen, den Opels Traditionsabteilung vor 12 Jahren aus pflegender Rentnerhand freigekauft hat, präsentiert sich in einem nahezu perfekten Originalzustand. Das Vinyldach, gern als Geschmacksverirrung der 60er und 70er Jahre belächelt, sieht herrlich amerikanisch aus. Es war damals eine Art Statussymbol für höherwertige Autos und quasi ein Ersatz für aus der Mode gekommene Zweifarblackierungen. Der schwarze Plastik-Kühlergrill und die Dreipunkgurte an den Vordersitzen verraten, dass es sich um ein Fahrzeug nach der Modellpflege handelt – am 9. Juli 1974 lief der signalrote Rüsselsheimer vom Band. Damit blieb ihm die Leistungsreduzierung des S-Motors auf 75 PS erspart, die ab 1975 durch neue Abgasgrenzwerte und die Anpassung an bleiärmeren Kraftstoff nötig wurde.

In fünf Jahren Produktionszeit wurden fast 700.000 Ascona A gebaut, mehr als die Hälfte davon für den Export. Der Ascona B, übrigens die letzte Modellgeneration mit Hinterradantrieb, brachte es auf 1,5 Millionen Stück, der Ascona C (1981 – 1988) gar auf 1,7 Millionen. Sein Nachfolger Vectra knüpfte nahtlos an den Erfolg an, wurde allein im ersten Produktionsjahr rund 450.000 Mal gebaut und lieferte sich in Deutschland lange ein verbissenes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Passat.

Diese Zeiten sind längst vorbei: Vom aktuellen Vectra wurden in Deutschland laut Kraftfahrtbundesamt im Jahr 2007 gerade einmal 18.087 Stück zugelassen. Beim Passat waren es im gleichen Zeitraum mehr als 105.000 Autos. Die Vectra-Produktion läuft Ende September endgültig aus. Nun setzt Rüsselsheim all seine Hoffnungen in den Insignia, der auf der London Motor Show zum ersten Mal der breiten Öffentlichkeit präsentiert wird – und wie einst der Ascona ein Opel für Aufsteiger werden soll.

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