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Kann man sagen dass die "Dauerläufer" aus bestimmten Fahrzeugklassen kommen?
Könnte mir z.B. vorstellen, dass in der Oberklasse im Innenraum bessere Materialien verwendet werden als im Kleinwagen und nach 10 J Polster weniger abgewetzt, Lenker weniger abgegriffen aussehen...
Falls ja, bei welchen Fahrzeugklassen meint ihr gibt es das beste Preis-Leistungsverhältnis?
Oder würdet ihr sagen dass Langlebigkeit und Werterhalt ausschließlich eine Frage der Marke und nicht der Fahrzeugklasse sind?
Hallo,
sogenannte Dauerläufer kommen aus allen möglichen Fahrzeugklassen. Letztendlich ist immer Wartung und Pflege das Zauberwort.
Ein Dauerläufer ist für mich kein Fahrzeug das in 10 Jahren mit 600 000 km auf dem Tacho verkauft wird.
Die letzten Dauerläufer die bei mir gelaufen sind waren Fahrzeuge die im Regelfall eine Jahresleistung zwischen 120 000 km und 145 000 km hatten und dann nach 4 Jahren verkauft wurden.
Ein Taxi mit 500 000 km auf der Uhr wird im Innenraum anders genutzt als ein Fahrzeug was fast nur Autobahn fährt und ohne Mitfahrer ist.
Taxis in anderen Ländern sehen manchmal mit km 300 000 km sehr abgenutzt aus. Auf Fuerte Ventura haben wir vor 2 Jahren in einem Taxi gesessen wo die Ledersitz mit Tape zusammengehalten wurden, das Lenkrad hatte einen Überzug.
Das ganze Fahrzeug wirkte ungepflegt.
In meinem Fahrzeug z. B. ist der Innenraum bis auf der Fahrersitz quasi wie neu. Auf der Rückbank hat noch nie jemand gesessen, alle Gurte hinten wurden dementsprechend noch nie genutzt.
Lenkrad sieht gut aus, nicht wie neu aber auch nicht abgegriffen.
Auf meinem Beifahrersitz hat schon mal meine Frau gesessen, ca. 2000 km insgesamt.
Mein Fahrzeug wird nächsten Monat 2 Jahre alt, 255000 km auf dem Tacho. Alle Kinderkrankheiten sind während der Garantiezeit behoben worden, "Scheckheft" gepflegt.
Morgens werfe ich mein Fahrzeug an und die kürzeste Strecke die ich morgens fahre ist 2 x Monat 56 km. Alle anderen Touren fangen ab 135 km an, im Regelfall fahre ich aber die am weitesten Strecken zuerst, das heißt um 500 km ist das erste Ziel entfernt.
Langstrecke und Autobahn ist das was mein Auto sieht, Bremsbeläge vorne werden im Regelfall nach ca. 120 000 km vorne erneuert, hinten später. Scheiben im Regelfall gleich mit.......
Wenn nun ein Fahrzeug diese Kilometer in der Stadt fährt wird der Verschleiß deutlich höher sein....... am ganzen Fahrzeug.
Der Aufwand mein Fahrzeug quasi wie neu aussehen zu lassen ist damit überschaubar.
Ein Haken haben ALLE Dauerläufer: Der Motor ist halt immer nur von außen zu sehen!
Wer ein Fahrzeug mit hohem Kilometerstand kauft muß immer damit rechnen das der auch mal eben von jetzt auf gleich ausfällt.
Welcher Hersteller oder welcher Typ am längsten läuft?
Keine Ahnung ................
Ein Kriterium für langlebige Fahrzeuge ist die Zahl der "Oldies" einer Marke, und da stechen die sog. Premium-Marken schon hervor. Es gibt auffallend mehr alte Modelle von Mercedes, Porsche, BMW, Audi und VW auf den Straßen als z.B. von Renault oder Fiat.
Nun muss man aber auch sehen, welche Einsatzzwecke diese Autos einst hatten: Die Premiummarken waren auch meist die Lang(strecken)läufer als die eher Kleinen. Der Käfer wurde als Erstauto gehätschelt und lange gefahren, der Polo, R5 oder Corsa war mehr das Zweit,- Stadt- oder Dritthand-Studentenauto, in das weit weniger investiert wurde.
So wurde auch die Haltbarkeit durch Pflege verlängert oder eben auf nur-das-nötigste verkürzt. Das sieht man dann auch noch heute.
Die Inneneinrichtung ggf. mal erneuert, Lackaufbereitung, rostiges Blech ersetzt, das hat man bei denen gemacht, die es "wert" waren.
Die Motorlebensdauer ist zwar auch von den Fahrzeugbauvorschriften her auf min. 7.500 Betriebsstunden eingefordert, aber ob es die auch hielt (so um 300.000 km) hing vor allem von Pflege und Fahrweise ab. Da ist klar wieder der Langstreckenfahrer im Vorteil.
Nobelkarossen sind diejenigen, die am längsten erhalten blieben, auch Porsche ist da weit vorn. Und nicht zuletzt sind die Fahrzeuge jünger als 2000 deutlich haltbarer geworden als die früheren Modelle. Autos bis Mitte der 1980er hatten oft nur fünfstellige Km-Zähler, denn das damalige Hauptübel am Auto hieß: Rost. Der ist heute eher kaum noch ein Thema, was zur längeren Lebensdauer spürbar beiträgt.
