PSA soll Opel übernehmen?
Waß haltet ihr davon das PSA Opel übernehmen soll?
Die einen würden nie wieder einen Opel kaufen und den anderen ist es wichtig das die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Wie sehen ihr das? Und gäbe es reale Alternativen?
Die Art und Weise, wie es die Opelaner erfuhren, war nicht die feine Art, aber eben amerikanisch.
Hier im Raum Mainz, nah bei Rüsselsheim, ist das natürlich überall ein Thema.
Meine Meinung dazu als einer, der die Marke zwar nicht fährt, aber mag:
Besser als unter GM kann es nur werden.
Opel gilt bis heute als urdeutsche Marke, obwohl die schon seit 1929 an GM klebt.
GM hat sich in all den Jahrzehnten aber so gut wie nicht um Opel gekümmert, nur aufdiktiert, gefordert, gespart wo es nur ging.
Opels waren jahrzehntelang nur kleine, eher simple Mini-US-Autos. Das hätte man gerne forciert.
Opel wurde GM erst dann wichtig, als man dort merkte, dass die in Europa doch was drauf haben, und mehr Freiheiten gewährt. Das hat lange gedauert, Opel und GM haben profitiert.
Jetzt kann, unter PSA, Opel seinen begonnenen Aufwärtstrend fortsetzen. PSA hat den Fortbestand der vier Werke und Opels Eigenständigkeit bestätigt. Man kann hoffen, dass die neue, hochmoderne Entwicklungsabteilung bestehen bleibt und nicht nach Frankreich verlegt wird.
VW hat es vorgemacht: Viele Marken im Konzern, mit durchaus vergleichbarem Angebot, in verschiedenen Preissegmenten - klappt.
Wie viele Konzerne haben inzwischen (Mit-)Eigentümer in aller Welt? Jaguar > Tata, Volvo > Geely, Mini > BMW, Bayer holt sich Monsanto, die Chinesen Kuka. Und? Es geht weiter.
In der Automobilwoche las ich, dass vor allem die jüngeren Kunden die Übernahme positiv sehen. Opelhändler auch, und: Es würde gerade Peugeot nützen, deren Image in D nicht soo doll ist und weit hinter Opel liegt. Wenn GM Opel verkauft und dafür bei PSA einstiege, hätten sie weiteren Nutzen zum wichtigen Entwicklungszentrum - und Opel hätte über PSA den Weg frei nach China.
Schau'n mer mal, dann seh'n mer schon!
Abwarten, aber ich sehe das eher kritisch.
Da muss viel Geld reingesteckt werden, insbesondere in Opel und auch ein massiver Arbeitsplatzabbau zur Kosteneinsparung passieren, nur hat PSA nicht so sonderlich viel Geld und Arbeitsplatzgarantien ist nicht das, was man unter Kosteneinsparung versteht.
Da die Arbeitsplatzgarantien nur über kurze Zeiträume laufen und an die Modellzyklen angepasst sind, wird das wohl noch funktionieren, sofern Geld da ist, das zu finanzieren. Jedoch mittelfristig wird sich da was tun müssen, sonst ist mit Opel vorbei.
Siehe VW, die sind doch das beste Beispiel, dass das nicht so funktioniert und auch mächtig in die Hose gehen kann. 20% Arbeitsplatzabbau in D, und dies nur in der Stammbelegschaft und nochmal mehrere 10.000 Arbeitsplätze bei den Leiharbeitern ist nun nicht etwas, was für ein erfolgreiches Unternehmen und erfolgreiche Unternehmenspolitik im Mehrmarkengeschäft steht.
Bei "WV erfolgreich" bekommen ich immer etwas Schluckauf, wenn die so erfolgreich sind, dass die in den nächsten 4 Jahren drei mal mehr Arbeitsplätze in D streichen, als bei Opel überhaupt sind
Ich sehe das ähnlich. Einige Ansichten kann ich teilen.
Das es mit Opel unter einem Dach klappen kann ist keine Frage. Schließlich sind ja wirklich viele Konzerne mehr Marken Konzerne. Ob es unter dem Dach von PSA klappt bleibt dann ab zu warten.
Allerdings glaube ich auch das die Arbeitsplätze über kurz oder lang abgebaut werden. Die Zusicherungen (die Geld kosten) werden oft unter anderem gemacht um eineine Marke an Land zu ziehen. Hinterher wird dann alles auf Gewinnmaximierung ausgelegt.
Aus der heutigen "Allgemeinen Zeitung Mainz:"
"Nach der Bekanntgabe der Übernahme von Opel durch den französischen PSA-Konzern (Peugeot/Citroen) steht fest: PSA-Chef Tavares will den Rüsselsheimer Autobauer auf Effizienz trimmen. Bis 2020 solle Opel im PSA-Konzern profitabel arbeiten, sagte Tavares bei einer Pressekonferenz in Paris. Dafür soll es einen Dreijahres-Plan geben, der von 2018 an greift. Der Verkauf der GM-Tochter an PSA soll erst bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
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Der Manager erneuerte seine Ansage, dass Opel seine Sanierung weitgehend selbst gestalten müsse: "Die Kehrtwende von Opel muss von den Opel-Leuten und dem Opel-Management geschaffen und umgesetzt werden." Bei der Sanierung will er bestehende Vereinbarung zur Sicherung von Jobs und Werken bei Opel nicht antasten. Laut Verträgen zwischen Opel-Management und Arbeitnehmervertretern sind betriebsbedingte Kündigungen bis 2018 ausgeschlossen. Weitergehende Vereinbarungen und Investitionszusagen sichern die deutschen Opel-Standorte bis 2020 und noch etwas darüber hinaus.
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Er machte aber deutlich, dass Werksschließungen nicht unbedingt Folge der angepeilten Einsparungen in Höhe von jährlich 1,7 Milliarden Euro sein müssen. Der Schlüssel zur Sicherung der Standorte liegt für Tavares in der Produktivität und Leistung. „Wenn die Auslastung und Effizienz der Werke verbessert wird, muss kein Standort geschlossen werden“, so Tavares bei der Pressekonferenz. Was zähle, sei die Leistung.
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PSA kauft laut der Vereinbarung das gesamte europäische Autogeschäft von GM mit Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall. Zudem übernehmen die Franzosen in einem Joint Venture mit der Großbank BNP Paribas die europäische Finanzierungsbank GM Financial. Dafür fließen noch einmal 900 Millionen Euro. Insgesamt ist der Deal für GM damit 2,2 Milliarden Euro wert, wovon PSA 1,8 Milliarden Euro bezahlt."
Also ab 2018 alles offen.
Besser alles offen als zumachen, denn das hätte GM mit Opel nächstes Jahr mit dem Auslaufen der Verträge gemacht.
Ja da gebe ich dir recht. Für den Arbeitnehmer zählt immer jeder Monat und jedes Jahr.
Das ist ja in allen Branchen so.