Fast alle Karosserie-Teile wurden nachlackiert - Grund unbekannt
Hallo Leute,
stehen vor einer schwierigen Entscheidung. Und zwar möchten wir uns einen neuen Gebrauchten zulegen, einen Passat Variant B7/3C. Haben uns auch einen passenden rausgesucht. Folgende Eigenschaften: 126Tkm, EZ 03/2012, 2.0 TDi - 140 ps, Comfortline BM Technology mit Einparkhilfe, Tempomat, Multifunktionslenkrad, Sitzheizung, Navi, Klima, Licht- und Regensensor und Panoramadach, also so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Preis steht bei 14.350€ inkl. 1 Jahr Gebrauchtwagengarantie. Winterreifen sind keine dabei. Habe das mal bei Schwacke eingegeben und 14.150€ rausbekommen als Händlerverkaufspreis. War heute beim Tüv zum Auto-Privat-Check. Der Prüfer, relativ leidenschaftslos, hat so weit nichts bemängelt. Hatte das volle Paket gebucht inkl. Fahrwerks-/Motorcheck, Lackschichtdickenmessung und Probefahrt (insg. 95€). Da die kein Lackschichtdickienmessgerät da hatten, musste das wieder rausgebucht werden. Als ich dann mit dem Wagen wieder beim Händler eintrudelte und wir mit den Preisverhandlungen fertig waren und der Vertrag angesetzt werden sollte, teilt mir dieser mit, dass der Wagen an einigen Stellen nachlackiert wurde. Auf Nachfrage zeigte er dann einige Bilder, die die Ergebnisse einer Lackschichtdickenmessung zeigen. Man stellt fest, dass fast alle Karosserieteile nachlackiert wurden. Weiterhin gibt der Händler an den Wagen direkt von VW gekauft zu haben. Es handele sich um ein Leasing- und Firmenfahrzeug. Den Grund für die umfassenden Lackierarbeiten kann er nicht nennen, weil er angibt es nicht zu wissen. Eine Rechnung zu den Nachlackierarbeiten kann er nicht vorweisen. Auch keinen anderen Unterlagen. Das Serviceheft ist einwandfrei. Alle Inspektionen wurden gemäß den Vorgaben durchgeführt. Innen ist der Wagen in einem sehr guten Zustand. Außen scheinen alle Spaltmaße zu passen, meiner Meinung nach und der Prüfer hat das bestätigt. Das interessante ist, dass z.B. die Motorhaube einige Steinschläge aufweist und auch andere Teile kleinere Macken zeigen. Man hat das Gefühl, es ist der Originallack, da die Gebrauchsspuren eigentlich typisch für diese Laufleistung sind. Rundum gibt es eig. keine Anzeichen eines Unfalls. Aber diese Nachlackiererei macht einen natürlich sehr stutzig, vor allem weil keine Belege vorhanden sind und der Grund "scheinbar" unbekannt ist. Jetzt überlege ich, ob der Wagen sich nicht überschlagen hat oder sowas!? Hagelschaden kann es ja nicht sein, da in diesem Fall bei weitem nicht alle Teile betroffen wären. Alles sehr sehr komisch. Wir sind nun dabei einen neuen Wagen zu suchen, allerdings sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir den Wagen aufgeben sollen. Hat jemand von euch vielleicht einen Rat oder Erfahrungen mit solch' einer umfassenden Nachlackierung?
Danke im Voraus für eure Antworten!
Micha
Wenn kein nachvollziehbarer Grund für die Nachlackierungen genannt werden kann, würde ich mir ein anderes Auto suchen. Passats stehen nun wirklich an jeder Ecke in jeder Version im Angebot.
Der Original-Lack ist immer der Beste. Zudem wären mir über 120 TKM in drei Jahren auch zu viel.
Hallo nochmal,
vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!
Hab mich gestern beim Vertragshändler, der alle Inspektionen am Wagen durchgeführt hat, erkundigt. Alle Inspektionen wurden tatsächlich bei VW durchgeführt (entsprechend Serviceheft), allerdings sind denen weitere Reparaturen unbekannt. Die Schichtdicken am Auto gehen von 140-210 mikrometer, wobei das Rücklaufgutachten, welches mir nun vorliegt, besagt dass sogar bis zu 250 mikrometer gemessen wurden. Mir ist vor dem TÜV eine Beschädigung an der rechten hinteren Seitenwand aufgefallen. Ich vermute, das sind die ersten Ermüdungserscheinungen der schlechten Nachlackierung, welche definitiv nicht von VW durchgeführt wurde. An eine Nachlackierung noch im VW-Werk glaube ich nicht, da sonst der Sachverständige dies beim Rücklaufgutachten in irgendeiner Weise berücksichtigt hätte. Dieser hat die abweichenden Schichtdicken jedoch ausdrücklich bemängelt und auf den dabei entstehenden Wertverlust hingewiesen.
Ich nehme nun an, dass am Fahrzeug während der Nutzung durch den Leasingnehmer mehrere leichte Beschädigungen des Lacks entstanden sind. Um nach Rückgabe nicht großartig nachzahlen zu müssen und auch bei der Reparatur zu sparen, wurden die Schäden billig und nicht qualitativ behandelt. Die Leasinggesellschaft hat das dann beim Rücklaufgutachten festgestellt un den Wagen sehr günstig an den mir bekannten Händler verkauft, ich schätze für ca. 9000€, wenn nicht noch günstiger. Somit kommt das Auto für uns nicht mehr infrage, die Suche geht weiter. Allerdings habe ich viel dazugelernt und bin jetzt vorsichtiger und hellhöriger bei Leasingfahrzeugen.
Nochmals Danke und bis bald,
Micha
ist hier sicherlich richtig sich weiter umzusehen. Aber generell spricht in meinen Augen überhaupt nichts gegen Leasingfahrzeuge. Dass es Ausnahmen gibt sieht man hier, aber das ist nicht die Regel.
120T km in 3 Jahren? na und? wo ist das Problem? das Fahrzeug wurde Langstrecke bewegt und nicht auf Kurzstrecke zu Tode geritten, ist doch optimal.
Ausserdem kannst du von ausgehen, dass bei Leasingautos alles gemacht wird was ansteht, zahlt ja die Firma, respektive über die Leasingrate der Leasingnehmer, also kein Wartungs- oder Reparaturstau.