Camaro 22 Zoll felge
Hi Leute
Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Fahre ein camaro bj 2013 seit einem Jahr und möchte gerne 22 Zoll drauf machen 10J und 11J felge grösse der Reifen vorne 265/30/22 und hinten 295/25/22. wer hat schon die Erfahrung schon gemacht und mir weiter helfen wie die Fähr weiße ist.
Es ist wie immer: Kaufen, anbauen, eintragen lassen. Für die gewünschten Abmessungen gibt es Felgen mit Teilegutachten.
Entweder eine derartige Felge kaufen, zB. diese hier:
http://www.felge.de/PF-Felgen/Camaro.php
Oder eine andere Felge mit diesen Abmessungen - insbesondere Traglast und Einpresstiefe - und dann mit zwei Gutachten eintragen lassen.
Dem Teile-Gutachten, dass diese Rad/Reifen-Kombination an diesen Fahrzeug für zulässig erklärt. ZB. das Gutachten der oben genannten Felgen, und
dem Teile-Gutachten der dann gekauften Felge, dass diese benutzte Felge grundsätzlich für geprüft und zulässig erklärt, und die Abmessungen sowie die ausreichende Tragfähigkeit bestätigt.
(Natürlich die in den Gutachten genannten Auflagen zur Nutzung beachten, insbesondere was Radabdeckung, Freigängigkeit, Lenkanschlagbegrenzer, ... betrifft)
Was problematisch bis unmöglich ist, ist die Nutzung von Felgen ohne jedes Gutachten gem. EU- oder deutschen Bestimmungen. ZB. eine fehlende oder unzureichende Traglastbestätigung; fehlende Kennzeichnung der Felge und das eigentlich positive Gutachten lässt sich nicht zu der Felge zuordnen; ...
Hier besteht das Risiko, dass man sich nur teure Gartenschlauchhalter, Blumenkübel, ... kauft, weil sie für vieles, nur nicht am Fahrzeug verwendbar sind.
Auch nicht täuschen lassen, wenn keine eindeutigen Aussagen zur Eintragbarkeit gemacht werden, also zB. statt "Teile-Gutachten nach §19 Abs.3 StVZO vorhanden" nur ein "Eintragung ist möglich" oder ein "bei der Abnahme/ Eintragung sind wir behilflich" aufgeführt ist.
Möglich ist vieles, man muss dann "nur" ein Gutachten für die Felge selbst, auf eigene Kosten erstellen lassen. Bei dem zB. eine Felge in einem u.a. vorgeschriebenen Belastungstest (Biegeumlaufprüfung) bis zu deren Bruch zerstört wird.
Mit denn Teilegutachten weiß ich. Ich meinte damit wie sich das Auto mit der Felgen Größe und Reifen breite verhält. Fährt sich das Auto wie ein Sack Nüsse. Oder ist das wie mit 20 Zoll
Fahren?
Das sind reine Bettschuhe, High-Heels mit 13cm Absatzhöhe - an einer netten Karosserie auf den richtigen Untergrund und vor dem richtigen Hintergrund sehr lecker, aber nix um mal kurz bei Aldi Milch holen oder im Kinderzimmer Klar-Schiff zu machen.
Einen 35er Querschnitt kann man noch toll finden, einen 30er muss man sich schön reden, einen 25er kann man sich nur noch toll saufen:
25er Reifen haben faktisch keine Eigenfederung mehr, das ist nicht nur der geringe Querschnitt, sondern auch der zugehörige Luftdruck von gut 3 bar um ein Durchschlagen zu vermeiden. Vollgummibereifung ist nicht härter
Mit der Überbreite verändert sich deutlich die Spurbreite, damit der Lenkrollradius weit ins Positive und damit der Geradeauslauf, konkret: der ist nicht mehr vorhanden (Spurstabilität kommt zu 80% von der Hinterachse).
Dazu kommt, dass bei einem 30er/25er Querschnitt der Reifen eine Lenkpräzision bekommt, die einem hochnervösen Tiger gleich kommt. Das Ding reagiert auf den kleinsten Lenkausschlag richtig giftig.
Nicht nur Lenkeinschlag, sondern alles, was die Fahrtrichtung (Ausrichtung des Fahrzeugs) verändert. Ob nach außen geneigte Fahrbahn, Längsrillen, Seitenwind, die Bugwelle des LKW den man gerade überholt, ...
Da wo ein 40er/35er noch hochpräzise in einer sauberen Linie auf den Millimeter fahrbar ist, ist ein 30er/25er nur noch nervös - ob Kurve oder Geradeaus, es muss ständig korrigiert werden und das mit einer Fahrbahnübertragung, die ohne jede Reifenverformung nicht relativ weich, sondern schlagartig 1:1 mit dem Drehwinkel des Lenkrads auf der Fahrbahn ist.
- Das Ganze bei reduzierter Bodenhaftung, denn dieser Breitreifen haben eine deutlich reduzierte Bodenaufstands- und damit Haftfläche als ein zB. 245/45 oder 255/40 auf einer 9x20.
(Aufstandsfläche ist Radlast geteilt durch den Innendruck - je höher der Luftdruck im Reifen (wegen 25er Querschnitt), um so kleiner ist die Aufstandsfläche. Auch wenn der Reifen breiter ist, denn Fläche ist Breite mal Länge. Breite wird größer, aber die Aufstandslänge reduziert sich ganz erheblich.
Der Vorteil eines breiteren Reifens, dass der sich bei einwirkenden Kräften (Fliehkräfte in Kurven, Beschleunigen und Bremsen) verformt und dann mit einer deutlich höheren Aufstandsfläche (der sogenannte "Latsch") mit der Fahrbahn verhaftet ist, gibt es bei einem 30er/25er nicht mehr:
Die Flanken sind so fest und das Ding ist so prall aufgeblasen, dass keine sonderlich Verformung der Auflagefläche mehr existiert.)
Die angefragte Bereifung reduziert die mögliche Kurvengrenzgeschwindigkeit (man fliegt früher ab) und der Grenzbereich - der Bereich, wo der Reifen anfängt zu "schmieren" und man noch reagieren könnte - ist erheblich kleiner.
Da, wo man mit einem 40er/35er nur etwas die Lenkung auf machen braucht, weil man merkt, dass der hinten kommt; da ist man mit einem 25er an der Hinterachse bereits als Brummkreisel unterwegs, ohne große Chance gehabt zu haben, noch was machen zu können.
Reine Show-Bereifung, sieht absolut geil aus (wenn man drauf steht), aber beim Fahren sollte man vorsichtig sein - und nicht nur, weil man auf Kopfsteinpflaster eine Beißschiene braucht.