Nur 5 Gänge, hoher Benzin Verbrauch dadurch?
Seit ein paar Wochen habe ich nun einen neuen Juke Visia Plus, leider fällt mir immer mehr auf der Autobahn auf, da fehlt ein 6. Gang. Fahre ich bei 160km/h dreht er bei 5000Umdrehungen. Bordcomputer zeigt einen Verbrauch von über 11Liter/100 an. Wenn ich also so mal weiter weg fahre, komme ich nicht weiter als 350km ?! Dann ist der Tank leer. Hamburg hin und zurück mit 2 Tankfüllungen, wo er doch nur 5Liter brauchen soll...Ausserorts.
Muss ich jetzt damit leben ?
Was heißt für Dich: "Der 6. Gang fehlt"???
Falls nur ein Fünfganggetriebe verbaut ist, kannst Du natürlich nicht in den Sechsten schalten; ansonsten wär's ein Gewährleistungsfall.
Zum Spritverbrauch:
Um einen nur 94PS starken PKW auf 160km/h zu prügeln, muss man den Motor treten; und dann säuft er natürlich. Der angegebene Verbrauch "außerorts" meint im Wesentlichen eine Überlandfahrt bei max. 100 km/h
Maßgeblich für eine Reklamation wäre der Verbrauch bei den im Prospekt angegebenen Geschwindigkeiten bzw. Fahrzyklen ... und selten bei 160km/h-(fast) Vollgasfahrt.
Evtl. hast Du Dir nur für Deinen Verwendungszweck das falsche Auto zugelegt; dann musst Du entweder damit leben oder das Teil wieder verkaufen.
Der Verbrauch lt. Hersteller sind 6 Liter und 11 Liter bei Bleifuß sind normal. Warum es also nicht mal etwas gelassener angehen und gemütlich mit 100 km/h-120 und 5-7 Liter/100 km auf der Autobahn fahren.
Außerdem braucht der Motor etwas bis er eingefahren ist (etwa 5000 km), denn dann schluckt er nochmal etwa 0,5-1 Liter weniger auf 100 km/h.
http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/582123.html
Hast du wirklich gedacht, dass Außerorts Vollgas auf der Autobahn heißt? Diese angegebenen 5.3 Liter Außerorts ist erstens nicht in der Realität gemessen worden, sondern im Labor und kann bis zu 20 % abweichen und außerdem kriegt man das wahrscheinlich nur mit 90 Km/h hin.
Die Antwort ist deutlich komplexer als so einfach mal vermutet:
Der ganz erhebliche Teil des Kraftstoffverbrauchs werden für die abgeforderte Belastung benötigt, bei hohen Geschwindigkeiten der Luftwiderstand, dann Rollwiderstand, Mehrverbrauch für wiederkehrende Beschleunigung, um auf diese Geschwindigkeit zu kommen, elektrische Verbraucher wie Licht, Lüftung, heizbare Heckscheibe, ...
Nur ein sehr geringer Teil des Kraftstoffs wird für die sogenannte "innere Reibung" verbraucht, die mit der Drehzahl ansteigt und mit einem sechsten Gang reduziert werden könnte.
Nur hat so ein sechster Gang auch etwas mit der Motorleistung zu tun. Ein höherer Gang reduziert nicht nur die Drehzahl, sondern auch deutlich die dann zur Verfügung stehende Motorleistung.
Bei relativ leistungsschwachen Motoren fehlt nicht der fünfte Gang aus Faulheit der Konstrukteure oder Kostengründen, sondern aus dem technischen Grund, dass mit einem sechsten Gang die Motorleistung (aus Drehzahl mal Drehmoment) so gering werden würde, dass der Wagen nicht mal mehr 160 km/h, geschweige denn seine Höchstgeschwindigkeit von knapp 180 km/h erreichen würde.
Der übliche Spruch bei Testberichten, wo der "fehlende sechste Gang" bemängelt würde, ist fast immer kompletter Unfug.
Ja, er würde die Motordrehzahl senken und damit auch etwas den Verbrauch und deutlich das Motorgeräusch bei hohen Geschwindigkeiten; nur hat man dann derartige "Probleme" mehrheitlich nicht mehr, weil man eben diese hohen Geschwindigkeiten mit einem sechsten Gang schon nicht mehr erreichen würde.
Bei der nächsten Fahrzeugwahl auch die "Hochgeschwindigkeits-Fahrzeiten" mit beachten. Ein deutlich stärkerer Motor ist üblicherweise bei hohen Geschwindigkeiten um einiges sparsamer (weil er geringere Drehzahlen hat) und einiges Komfortabler (leiser wegen geringere Drehzahlen), allerdings benötigt er bei "geringen" Geschwindigkeiten bis etwa 80 km/h einiges mehr an Kraftstoff, als ein kleiner, leistungsschwacher Motor.
Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich hatte vorher einen Almera abgegeben, 14 Jahre alt, der Drehte bei 170km/h mit 3500 Umdrehungen und hatte nur 90PS. Der Verbrauch lag bei dem Wagen nie höher als 6,8 Liter.
Ich hab den neuen jetzt mal nur bis 90km/h getreten. Ich hab nicht den Eindruck das es weniger Benzin ist. 36 Liter für 477km.
Aber gut...wenn der 5000km braucht um eingefahren zu sein, das lasse ich mich da gerne überraschen.
Laut Bordcomputer würden die 5Liter/100 nur bei 60km/h zu erreichen sein.
Abgesehen davon, dass eine klassische Limousine wie ein Almera konstruktionsbedingt einen deutlich geringeren Luftwiderstand als eine SUV-Karosserie eines Juke hat, lassen 170 km/h bei 3.500 Umdrehungen auf einen Diesel schließen.
Und mit Sicherheit hat der Almera oder sonst welcher PKW keinen (Momentan-)Verbrauch von nur 6,8 Liter bei 170 km/h, und auch nicht als Durchschnittsverbrauch, wenn viel in derartigen Geschwindigkeitsbereichen gefahren wird.
Hier stimmen doch ohnehin ein paar Angaben nicht:
Bei 160 km/h dreht er 5.000 Umdrehungen und verbraucht 11 Liter, wo man aber nur maximal 90 km/h gefahren ist.
Man "beschwert" sich über eine Reichweite von nur 350 km, ist aber 477 km bei einem Verbrauch von 36 Litern gefahren.
36 Liter auf 477 km sind 7,5 l/100km und bilden eine Reichweite bei einem Tankinhalt mit 46 Litern von 613 km (theoretisch bis Tank komplett leer). Geht man realistisch von 60 km Reserve aus, sind das immer noch gut 550 km Reichweite.
Ok ich bin den Almera nicht dauerhaft mit 170km/ gefahren, aber nicht viel weniger, oder mehr als den neuen. Und es war kein Diesel, der hat einfach nur ein anderes Getriebe verbaut gehabt, kam auch längst nicht so gut weg, wie der neue.
Wenn ich bis HH mit Vollgas fahren würde, dann wäre der Verbrauch (angenommenerweise) sicherlich so Hoch, das hier nur 350km gingen. Das meinte ich damit, schätzungsweise. Mit dem alten Wagen tankte ich 56 Liter E5 und konnte bei dem kalten Wetter 750km fahren, nicht bloss Autobahn.
Der Boardcomputer rechnet mir auch immer die Reichweite aus von 520km, aber jedesmal wenn ich den neu Starte zieht er von den Kilmetern einige ab.(so um die 20km) Ist das normal ?
Und ich fahre den seit 2 Tankfüllungen nun wirklich so, das ich früh Schalte. Ich war es immer so gewohnt, den 1. bis max. 1700 Umdrehungen, den 2. bis 38km/h den 3. bis 58km/h, wenn es also darum ging nicht die Geschwindgkeit nicht zu halten. So war das mit dem Almera ideal.
Jetzt soll ich bei 55 schon in den 5. gehen.
Ich werde dann mal wieder berichten, wenn der Wagen 5000km weg hat.
170 km/h bei 3.500 Umdrehungen sind bei einem 90 PS Benziner ausgeschlossen. Das funktioniert physikalisch nicht und kann ich auch vorrechnen, wird nur etwas länger.
Dass bei hohen Geschwindigkeiten der Verbrauch praktisch im Quadrat ansteigt, ist völlig normal. Immerhin steigt die benötigte (Motor-)Leistung zur Überwindung des Luftwiderstands im Quadrat zur Geschwindigkeit.
Mit meinem Diesel aus der sogenannten Kompaktklassse liege ich jetzt (kalt, Winterreifen, viel Kurzstrecke in der Stadt und auch häufig Standheizung) bei durchschnittlich 7,5 Liter/100km.
Bei konstant 130 km/h sind es 5,2 Liter/100km und gebe ich dem Affen Zucker, dann liegt der Momentanverbrauch bei Vollgas und Höchstgeschwindigkeit bei 19 Liter/100 km.
Mit meinen 60 Litern nach dem Volltanken komme ich je nach Fahrweise, genauer Gaspedalstellung zwischen weit über 1.000 km oder auch nur gute 300 km weit.
Ein Reichweitenvergleich mit dem Vorgängerfahrzeug ist doch allein deshalb schon obsolet, wenn der Tankinhalt erheblich differiert.
Wer seine Fahrzeugwahl auf Langstrecke optimieren will, der muss sich ein kleines Fahrzeug mit geringem Luftwiderstand, Dieselmotor und großem Tank suchen und dann auch noch sehr smooth fahren.
Alles andere ist kontraproduktiv und klarer Selbstbetrug, wenn man glaubt, dass 170 km/h bzw. Geschwindigkeiten in diesem Bereich über lange Strecken mit unter 7 Litern machbar sind.
Das ist, wie bereits genannt, physikalisch völlig ausgeschlossen. Ohne erhebliche, mehrheitliche Anteile mit gemäßigter Geschwindigkeit um 130 km/h ist das nicht möglich.
So ein Bordcomputer ist in vielen Situationen höchst ungenau. Die Restreichweite wird immer aus dem momentanen Tankinhalt und dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten etwa 30 km berechnet.
Da für einen Kaltstart und anschließendem Kaltlauf bzw. der Warmlaufphase deutlich mehr Kraftstoff verbraucht werden (Kaltstart- und Kaltlaufanfettung), als bei warmen Motor, steigt der "Durchschnittsverbrauch", wenn der nur auf eine sehr kleine Strecke bzw. Zeit bezogen wird, sehr stark an und ergibt in der Berechnung der Restreichweite einen deutlichen Abzug.
Fährt man dann allerdings eine Weile und der Verbrauch reduziert sich wieder auf das übliche Normalmaß für den eigenen Fahrstil und warmen Motor, dann wird diese "Kaltstartspitze" wieder kompensiert und die Anzeige der Restreichweite steigt wieder.
Wenn bei 40 Liter Tankinhalt nicht mehr 10 Liter aus dem Kaltstart gegengerechnet werden müssen, sondern sich dann über eine längere Strecke 7 Liter ermittelt, gemittelt sind, dann sind das nicht mehr nur 400km , sondern 550km als Anzeige der Restreichweite, obwohl man seit den 400km in der Anzeige 20 km gefahren ist und dort 380km eigentlich stehen müssten.
Die Anzeige der Restreichweite ist nur dann "ehrlich", wenn ich genau so weiter fahre, wie ich die letzten 20-30 Kilometer bzw. 20-30 Minuten gefahren bin (je nach dem, wie das Ding programmiert ist).
Verbrauche ich deutlich weniger, weil ich es nun ruhiger angehen lasse oder keine Kaltstarts mehr dazu kommen, oder verbrauche ich mehr, weil jetzt die Autobahn frei ist und das rechte Pedal sich auf den Boden senkt, dann muss man das selbst in die Anzeige einrechnen.
Oder in 20 Minuten noch mal drauf schauen. Das Ding kann nur messen und berechnen, was Du eben gemacht hast, aber nicht das, was sich gleich alles verändern wird und wenn es nur die Motortemperatur ist, die ansteigt und den Verbrauch deutlich sinken lässt.