Nockenwelle nach Reperatur gebrochen
Hallo,
gestern habe ich mein Auto (Mercedes C180, Baujahr 95 W202, Automatik, 170.000km) aus der Werkstatt abgeholt, dort wurde mir eine neue Zylinderkopfdichtung eingebaut (für 1000€). Mein Mechaniker hat noch eine Probefahrt gemacht, den Wagen in der Werkstatt laufen lassen (ich weiß nicht wie lange), alles für ok befunden. Mir ist sofort beim fahren ein schnurrendes Geräusch aufgefallen (Keilrippenriemen?) - nach 5km Fahrt ist mein Wagen abrupt ausgegangen & auch nicht wieder angesprungen. Die Werkstatt musste mich abschleppen. Nun war wohl meine Nockenwelle gebrochen und mein Kettenspanner musste erneuert werden. Ich frage mich nun, ob es einen Zusammenhang mit der ersten Reparatur geben kann - hat jemand davon schon mal was gehört?
Vielen Dank
Es KANN durchaus einen Zusammenhang zwischen der ZKD-Reparatur und verstellten Steuerzeiten geben, die allerdings in den seltensten Fällen bei einer einwandfreien Nockenwelle deren Bruch hervorrufen.
Auf verstellte Steuerzeiten bin ich gestoßen, dass so kurz nach dem ZKD-Wechsel der Kettenspanner erneuert werden musste; DAS hätte berreits beim Zusammenbau des Motors bemerkt werden müssen, da hierbei die Steuerkette zwischen Kurbelwelle (im Motorblock) und Nockenwelle (im Zylinderkopf montiert)zwingend per besagtem Kettenspanner auf definierte mechanische Vorspannung gespannt werden muss.
Im Zweifelsfall würde ich da einen neutralen Gutachter hinzuziehen, um ggf. gerichtsfeste Beweismittel zu sichern, FALLS Du dem Reparaturbetrieb auf einen fahrlässig oder gar schuldhaft verursachten Reparaturfehler anzulasten gedenkst; diese Schuld musst Du dan auch nachweisen (lassen).
Allerdings: Bei einem fast 20 Jahre alten Benz - welcher Motor-Laufleistung eigentlich?? - könnte genau so gut Materialermüdung zum Bruch der Nockenwelle geführt haben; ein solches Fehlerbild rein auf eine evtl. zu gering bzw. falsch gespannte Steuerkette zurückführen zu wollen, lässt sich nur sehr schwer logisch nachvollziehen.
Trotzdem: Viel Erfolg
Vielen Dank für die schnellen Antworten!
Über Kettenspannung und Steuerzeiten habe ich auch schon nachgedacht, aber sicher ist wahrscheinlich nur, dass man der Werkstatt nicht mit Bestimmtheit nachweisen kann - ich bin jedenfalls einfach nur sauer und gespannt, was ich jetzt bezahlen soll...
eine möglichkeit wäre schon der kettenspanner. der muß vor dem wiedereinbau entspannt werden, d.h. das öl im innern des spanners muß entfernt werden. geschieht das nicht, wird beim einbau die kette dermaßen fest gespannt, dass es bei belastung zum bruch der nockenwelle im vorderen bereich kommen wird.
... also DOCH evtl. einen Gutachter zuziehen ... und drauf dringen, dass Dir (dem Fragesteller ) die gewechselten Teile - incl. allen Bruchstücken der Nockenwelle - ausgehändigt werden; sie sind ja zudem schließlich weiter DEIN Eigentum!
FALLS die Werkstatt diese Altteile angeblich schon entsorgt haben sollte, hätte das bei diesem nahen zeitlichen Zusammenhang des Nockenwellenbruchs mit dem vorangegangenen ZKD-Wechsel schon ein argens "G'Schmäckle", wie der Schwabe sagen würde .... von "Vernichtung/Beseitigung von Beweismitteln" möchte ich im Fall-des-Falles aber vorab nicht reden wollen.
Habe mir auch schon überlegt morgen vorab zur Versicherung zu gehen und mal nach einem Gutachter zu fragen - kommt mir alles schon ziemlich seltsam vor und die Kommunikation mit der Werkstatt ist auch nicht so toll - ich telefoniere noch hinter her...