Autoneupreis
Wer kann mir sagen was mein Ford Fiesta 96 1.2 0928/930
55 KW (75 PS)
Erstzulassung 05.1996 Neu gekostet hat.
Das Finanzamt hat mein Auto laut Listenpreis für die 1% Regelung
auf 10.000,00 € geschätzt (2012)
das erscheint mir für ein 18 Jahres altes Auto zu hoch
11.913 Euro
http://www.adac.de/infotestrat/autodatenbank/detail.aspx?KFZID=983851&info=Ford+Fiesta+1.25+16V+Fun+%2896+-+98%29
Es geht hier nicht darum, ob ein 18 Jahre altes Auto weniger Wert ist. Es geht darum, dass man, so lange man das Auto hat und es steuerlich für den Betrieb absetzt aber auch privat fährt, einen irgendwie zu bestimmenden privaten Nutzen aus dem Auto zieht. Dieser Nutzen errechnet sich (wenn man diese Methode wählt) nach dem Listenpreis des neuen Autos. Habe ich das so korrekt dargestellt, HansenPaule?
12950 Euro
http://autokatalog.autoscout24.de/ford/fiesta-1996-2002/1.2-55-kw-75-ps/
So kann man es auch ausdrücken.
Alles, was ein Unternehmen einem zur privaten Nutzung zur Verfügung stellt, ist ein Einkommen - nur dass dies nicht in Geld sondern in Naturalien ausgezahlt wird, nennt sich "geldwerter Vorteil".
Da es sich letztendlich immer um ein Einkommen handelt, muss es auch versteuert werden.
Bei Firmenwagen zur privaten Nutzung entweder pauschal über 1% des Brutto-Listenpreis, oder exakt abgerechnet über ein Fahrtenbuch (tatsächliche Kosten geteilt durch den privaten Anteil).
Brutto-Listenpreis des Neuwagens, weil der Nutzungsvorteil konstant, ohne jede Wertveränderung ist.
Ob der Wagen 20 Tage oder 20 Jahre alt ist, ob die Firma den Wagen tatsächlich zum Listenpreis oder als Auslaufmodell mit Tageszulassung gekauft hat, ist für den Fahrer völlig unabhängig - es ist immer das Selbe, ein kostenlos zu nutzendes Fahrzeug. Daher dann auch immer der selbe steuerliche Ansatz mit 1% vom Brutto-Listenpreis.
Dass es hier irgendwann komisch wird und als Nutzer mehr Steuern bezahlt, als der Wagen überhaupt tatsächlich noch Wert ist, interessiert das Finanzamt herzlich wenig.
Warum auch, die Ursache für diesen Zustand setzt das Unternehmen und der individuelle Arbeitsvertrag. In keiner Situation trägt für diesen Zustand das Finanzamt oder Steuergesetzgebung eine Schuld
Ich vermute allerdings, dass es hier nicht um die steuerlichen Hintergründe geht, sondern um den unglaubwürdig hohen Listenpreis für einen Kleinwagen in 1996.
So ziemlich jeder hat im Bauch und Hinterkopf das gesicherte Wissen, dass früher alles ohnehin billiger war,
- weil allein schon 20 Jahre Inflation zwischen damals und heute den Preis hat um rund 40% ansteigen lassen,
- und dann war da noch die Umstellung von DM auf Euro, wo jeder 1:1 umgerechnet hat.
Aus heutiger Sichtweise und diesen Gefühlen und Hintergedanken, kann so ein Fiesta allerhöchstens 11.000 DM = 5.541 Euro gekostet haben.
Nö, war nicht.
So ein schnöder Fiesta in Grundausstattung hatte 1996 einen Listenpreis von 23.650 DM = 11.900 Euro.
Auch wenn die persönliche Logik das nicht versteht, weil es tatsächlich bedeutet, dass Autos ("Normalo"-Fahrzeuge in der Basisausstattung bis zur unteren Mittelklasse) in den letzten knapp 20 Jahren nicht verteuert, sondern deutlich billiger geworden sind (Inflations-bereinigt).