Gibt es eine "Richtlinie", wieviel km-Fahleistung mit einem Benzin-PKW normal bzw. i.O. sind?
Ich fahre einen Skoda-Octavia. Erstzulassung 01/2003. Ich habe jetzt bereits 297 500 km damit runter. Ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit meinem Auto. Es fährt immerhin nach wie vor seine (bis zu) 230 km/h - gerade vor 3 Stunden wieder auf dem Berliner Ring geschehen... Bisher habe ich die Wartungsintervalle ordnungsgemäß eingehalten, nur Verschleißteile wurden erneuert und ich tanke (man kann das Nonsens nennen) fast ausschließlich Shell v-power. Habe ich bisher "Glück" mit meinem PKW oder ist die Laufleistung so OK? Hätte ich mich schon längst auf einen Neukauf einrichten sollen? Bekannte raten mir das bereits seit 150 000 km....
Nein,es gibt keine .
Die "Haltbarkeit eines Motors" ist in erster Linie
vom Fahrstil und vom Wartungsverhalten des Nutzers abhängig.
Regelmäßige Wartung und verschleißarmes Fahren verlängern die Lebenserwartung erheblich.Ich habe schon kleine Motoren 0,8Ltr.von Daihatsu erlebt,die über 400.000Km problemlos geleistet haben aber ebenso einen Q5 ,der schon nach 30.000 debn ersten Zahnriemenriss hatte und mit 70.000 einen Motorschaden.
Wenn man aber sehr viel längere Strecken fährt,sollte man bei über 300.000Km schon mal langsam daran denken das Fahrzeug zu wechseln.
Im reinen Stadtverkehr wird er aber sicherlich noch einige 10.000km problemlos hinter sich bringen.
Ich würde schon mal bemerken, dass der Tachometer deutliche Alterungs- und Verschleißerscheinungen hat.
Es gibt tatsächlich eine Richtlinie, wie lange ein Fahrzeug halten "soll": Das ist die EU-Richtlinie 76/756/EWG, die allgemeinen Bauvorschriften für Kraftfahrzeuge, nach denen ein Kraftfahrzeug in seiner Konstruktion für 70.000 Betriebsstunden ausgelegt werden soll.
Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 40 km/h (in Europa, gesamte Nutzungsdauer, alle Fahrzeuge, alle Autofahrer) ergibt sich eine durchschnittliche Lebensdauer von rund 270.000 km.
Was auch recht genau hin kommt.
Allerdings ist das ein reiner Mittelwert über die statistische Verteilung, was man auch irgendwo in der Schule mal als Verteilung mit Glockenform gelernt hat.
Somit je nach individueller Nutzung (Fahrstil, Fahrprofil), wie auch Pflege mit Wartung und regelmäßigen Inspektionen, auch ein wenig Glück oder Pech beim Bau des Fahrzeugs und Produktion einzelner (Lebendsdauer-relevanter) Komponenten, kann man das im Einzelfall auch deutlich früher oder deutlich später als der Mittelwert zu Ende sein.
Konkret zur Haltbarkeit Deines Fahrzeugs lässt sich nichts sagen. Der kann noch 200.000 mit den normalen, kleinen Verschleiß-Reparaturen laufen, oder auch schon morgen beim Anfahren den Motor platzen lassen.
Im allgemeinen halten Motoren wenn sie keinen Konstruktionsfehler beinhalten gut und gerne die 200tkm durch, wenn die Besitzer halbwegs pfleglich damit umgehen.
Am langlebigsten sind meist die größeren Hubräume ohne Kompressor oder Turbounterstützung da die termisch nicht so belastet werden und auch keine so großen Drehmomentsprünge bei den Schaltvorgängen haben.
Bei deinem Wagen ist der Zeitwert nun eh so gering das sich ein Verkauf meiner Meinung nach nicht wirklich lohnen würde. Zu dem kennst den Wagen das bedeutet die Überraschungen die evtl. ein neuwertiger Gebrauchter mit sich bringt gibt es damit eher nicht (Schlagwort Motorschaden 2,0TDI).
Ich würde den Wagen noch fahren bis er richtig anfängt Probleme zu machen und ihn dann abstoßen, oder halt dann solange halten bis dir ein anderes "Wunschfahrzeug" in die Finger fällt.