Die Deutschen sind Klimasünder- ist das nicht peinlich?
Habe vorhin einen Artikel gelesen, der meine bisherigen Annahmen über den Haufen geworfen hat:
http://www.zeit.de/2007/48/CO2-Emission
Ist das nicht peinlich für ein hochentwickeltes und angeblich umweltbewusstes Land wie unseres?
Nun gut einerseits ist das sicher bedenklich, andererseits produzieren deutsche Hersteller wohl deutlich mehr Luxusklassewagen als Hersteller in anderen Ländern.
Das die Flotte von Renault weniger verbraucht als die von beispielsweise BMW dürfte auf der Hand liegen, dass klimaschädliche Ergebnis bleibt allerdings unverändert...
Somit hinkt der Vergleich in gewisser Weise, sollte allerdings dennoch zum nachdenken anregen!
Ein wenig peinlich ist es schon - man darf nur nicht vergessen, daß trotz aller mahnenden Rufe - und das seit Jahren - das Umweltbewußtsein politisch doch erst in den letzten Monaten einen richtig guten Schub nach vorne bekommen hat - - - dank Angie der Eifrigen. Gerhard Schröder hatte sich dazu wohl noch nicht so berufen gefühlt - sondern seine Aufgabe eher in der Ostverbrüderung gesehen. Jetzt hinkt die Autoindustrie natürlich hinterher !!
Aber ich denke auch, daß sie den Vorsprung wohl aufholen werden, wenn sie erst mal "richtig Gas geben".
"Ist das nicht peinlich für ein hochentwickeltes und angeblich umweltbewusstes Land wie unseres? "
Es wäre sicher peinlich wenn tatsächlich der Umweltschutzgedanke ernstgenommen und auch wirklich gelebt würde.
So wurde aber in der Vergangenheit von der Politik der deutschen Autolobby nachgegeben, oberflächliche Pflästerchen geklebt und der Öffentlich weisgemacht, daß in Wirklichkeit zum Beispiel die Neuwagenfördersteuer ja nur wegen dem Umweltschutzgedanken so aufgesetzt ist wie wir sie haben.
Es gibt genügend Beispiele in der Vergangenheit, die zeigen, daß Politk und Industrie im Vermeiden der tatsächlichen Probleme Hand in Hand gehen:
- bleifreies Benzin
- Einführung des Katalysators
- Dieselpartikelfilter
- alternative Kraftstoffe
Bei letzterem Thema wurde fleißig an publikumswirksamen Themen rumgeforscht, alle 5 Jahre ein neues unbezahlbares High-Tech Auto vorgestellt, und die praxisnahen Lösungen für den Markt erstmal vernachlässigt. Warum auch eigene Mittel investieren, wenn der heimische Markt dank massiver Medienbeeinflussung und Politikutnerstützung die althergebrachten Produkte nach wie vor gläubig kauft. Dann doch lieber Fördergelder einstreichen und an werbewirksamen Technologien arbeiten die vielleicht übermorgen mal interessant werden könnten.
Die mittlerweile auf dem Markt befindlichen Alternativen der Mitbewerber (flex-fuel, LPG, Hybrid) werden wenn sie doch bedrohlich werden, mit schwachsinnigen Werbetouren (siehe der Daimler Diesel in den USA der auf der Langstrecke gegen einen Hybrid gefahren ist) und noch größerem Medieneinfluß niedergemacht.
Es dauert halt lange bis der deutsche Michel aufwacht, und bis dahin bekommt er halt das, was er verdient.
Zoe
Ich finde, man sollte hier nicht zu viel an den Politikern rummeckern. Klar, Instrumente wie Kerosinsteuer oder Katalysatorpflicht für alle Zweiräder, Bagger, Traktoren, Motorgeräte wie Wiesenmäher, Kettensägen oder (Baustellen-) Generatoren, gehören schon längst eingeführt.
Andererseits sehe ich als umweltbewusster Deutscher sehr vieles von meinen Landsleuten (und auch den Migranten natürlich), was einfach nicht sein kann. Z.B. im Büro die Heizung auf Stufe 5 und darüber das Fenster dauerhaft geöffnet. Drucker und Monitore werden auch übers Wochenende nicht abgeschaltet und laufen mindestens im Stand-By. Manche lassen auch den PC durchlaufen, weil sie zu faul (oder zu blöd) sind, ihr Passwort am Montagmorgen einzugeben.
So ist es auch mit der Fahrerei. Viele Fahrten sind unnötig. 60% der Arbeitnehmer haben einen Arbeitsweg von bis zu 6 km. Die kann man zur Not auch laufen, auf jeden Fall aber mit dem Rad zurücklegen. Busse gibt es dort auch eher. Ich selbst brauche allerdings ein Auto, weil mein Arbeitsplatz 26 km entfernt liegt und ÖPNV ohne zig mal umsteigen und stundenlanger Fahrt unmöglich ist. Aber ich versuche auch, mind. ein Mal in der Woche mit dem Rad zu fahren. Kollegen aus dem gleichen Ort mit 1 km Strecke fahren dagegen immer mit dem Auto.
Lustfahrten mit dem Motorrad - vorbei. Auch des Geldes wegen. Ich nutze das Motorrad aber dennoch gerne als Verkehrsmittel, weil es wenig verbraucht und beim Stau einfach besser durchkommt.
Das mit dem Tempolimit ist auch so eine Sache. Sparsame Fahrweise bringt doch viel mehr. Ich bin gegen ein Tempolimit, obwohl ich fast immer 120 fahre. Aber ich will, wenn es gefahrlos möglich ist, im Notfall auch mal 150 fahren dürfen, ohne Regeln übertreten zu müssen. Dafür lege ich mit frühzeitigem Hochschalten und vorausschauender Fahrweise Verbräuche hin, an die fast keiner rankommt. Meine Bremsen halten übrigens auch doppelt so lange, wie normal.
Ein Beispiel zum Abschluss: Zu Hause achtet jeder auf günstige Strom- und Heizungskosten, trennt seinen Müll fein säuberlich, um wenig Müllgebühren zu zahlen usw. In der Firma ist das fast allen egal! Schaut Euch mal um.
Gruß, Ralf
Handelt es sich hier um eine neue Erkenntnis? NEIN! Für mich ist das nur wieder eine Meldung mehr, die von anderen Problemen ablenken soll. Hier in Deutschland fängt für mich die "Klimasünderei" schon beim Tanken an. Denn ich habe vor einiger Zeit einen ganz anderen Bericht gelesen.
Da ging es darum, dass, aufgrund der Auflage, nun überall fleissig "BIO"-Sprit reinzumischen, in der Dritten Welt ganze Landstreifen plattgemacht werden, um dort den Rohstoff für uns anpflanzen zu können. DAS ist nicht nur peinlich, sondern in meinen Augen schon kriminell.
Wenn ich dann in der Zeitung lese oder im TV sehe, wie "Öko-Angie" sich aufplustert und die grüne Fahne schwenkt, tja Leute, da kann es einem beim Tanken schon mal übel werden. Denn ich finanziere diese Lüge mit, ob es mir gefällt oder nicht. Ich sehe also absolut keine Veranlassung, dieser Dame Applaus zu spenden.
Und bitte... jetzt nicht wieder so tolle Sprüche mit 'zu Fuss gehen' und 'ÖPNV'... ich kann es echt nicht mehr hören.
Gruss
FlyingRat
Hier mal die Onlineversion einer Fernsehdokumentation, die scheinbar kaum einer gesehen hat:
http://video.google.de/videoplay?docid=-284191183500847565&pr=goog-sl
Wer von uns ist denn überhaupt in der Lage objektiv zu beurteilen, ob CO2 überhaupt schädlich ist?
Vor nicht all zu langer Zeit hat die Mehrheit der Bevölkerung "gewusst", dass die Erde eine flache Scheibe ist.
Evtl. wissen wir doch genau so wenig warum oder ob sich die Erde erwärmt... wir glauben einfach. Kaum einer oder evtl. gar keiner kann diese Aussagen überprüfen. Das ist nicht besser oder schlechter als zu glauben, dass Gott für alles verantwortlich ist.
Wenn wir mal annehmen, dass CO2 wirklich etwas mit der Erwärmung zu tun hat, ist es dann überhaupt von Bedeutung, wenn deutsche Autos ein Paar Prozent weniger CO2 ausstoßen? Wenn wir mal den extrem dreckigen und enorm wachsenden Ostmarkt wie China betrachten, müssten wir dann nicht viel größere Ziele verfolgen als unsere Paar Prozent CO2 zu verringern?
Wenn wir etwas erreichen wollten, wäre deutlich mehr nötig. Alles, was momentan diskutiert wird, scheint mir wie Abzocke auf der einen und Gewissensberuhigung auf der anderen Seite.
Mir sind jedenfalls höchstens Fehler Peinlich, die ich mache, falls sie denn welche sind.
Und für DAS Hochtechnologieland halte ich Deutschland auch längst nicht mehr.
Das hier ist ein Autoplenum, kein Umweltforum.
Für Diskussionen wie diese gibts genug Plattformen, wie z. B. bei
Greenpeace Deutschland
BUND Freunde der Erde
Der DNR Deutscher Naturschutzbund
Der NABU Naturschutzbund Deutschland e. V.
Die Organisation ROBIN WOOD
Euronatur
um nur einige zu nennen. Autoplenums (äh, was ist eigentlich der korrekte Plural von 'Autoplenum'? Autoplenii?) gibts vegleichsweise wenige, darum bitte ich, hier bei der Sache zu bleiben und das sind Autos, Autohändler, Werkstätten, Ersatzteilhändler und Autowaschanlagen.
Danke.
Hallo Saabine,
ja es stimmt! In Deutschland werden die Autos mit dem höchsten CO2-Ausstoß gebaut - und wohl auch gefahren.
Thema: Tempo 130 - Nein Danke - Freie Fahrt den Freien Bürgern!!!
Franzosen sehen ihr Auto anders als die Deutschen. Daher sind PS-Protze und Nobelkarossen für den Durchschnittsfranzosen nicht so wichtig wie für uns.
Dementsprechend werden aus Klimasicht in Frankreich auch mehr "vernünftige" Autos gebaut und gefahren.
Ich glaube, dass Tempo 130 ein wichtiges Signal wäre, um auch in Deutschland ein Umdenken einzuleiten.
Gruß
C55nixm
Antwort an tl37
Das Video ist schon ziemlich peinlich. Ich persönlich finde die Bildzeitung enthält mehr Wahrheiten als das Video. Aber diese Diskussion ist müßig. Die richtige Frage ist, da stimme ich zu: "Wo müssen wir den Hebel ansetzen?" China?
So schützen die "Reichen" ihren Status und halten die "Anderen" klein. Auch eine Form von Überlebensstrategie.
Hallo Saabine!
In Sachen CO2-Emissionen bin ich sehr hin- und hergerissen. Natürlich finde ich auch, dass man tun sollte was man kann.
Deshalb steh ich auch auf Kleinwagen. Andererseits ist die Diskussion manchmal sehr einseitig was der Sache nicht gerade dient. Hier ein paar Zahlen (beruhen auf erhebungen von UNO, NASA, Max-Planck-Institut, veröffentlicht in AutoStrassenverkehr 8/2007) betreffend CO2-Ausstoss:
Ausgasung der Meere 43.7%, Ausgasung Landlebewesen 24,45%, Atmung Bodenorganismen 28,85%, vom Menschen verursacht 3%!
Der von Meschen verursachte Anteil setzt sich wie folgt zusammen:
Elektrizitätserzeugung 50%, Gebädeheizung und Industrieprozesse 30%, Transport und Verkehr 20%
Die Verkehrsemissionen im Detail:
LKW und Busse 33%, Flugverkehr 21%, Schienenverkehr 11%, Schiffsverkehr 6%, PKW-Verkehr 29%.
Summa Summarum der PKW-Verkehr macht gerade 0,2% des Gesamtausstosses aus! Ich habe also gewisse Schwierigkeiten damit, dass ich als Autofahrer der Sündenbock sein soll!
Heute berichteten sie in den Nachrichten über die Weltklima-
Konferenz. Die fordert in erster Linie einen Baustop für Kohle-
Kraftwerke (was sich mit dieser Statistik deckt) und schnellst-
möglichen Umbau auf Sonne-, Wind- und Wasserkraft Hab ich auch schon drauf umgestellt). Und sofortiger Stop der Regenwaldabholzung (besitze schon mehrere Fussballfelder davon, auf welche die Ureiwohner aufpassen und die Konzerne nicht drankommen). nur damit du weisst, dass ich kein Umweltschwein bin, dass sich nur um seine Pfründe sorgt!
Wenn ich allerdings sehe, das der Mensch überhaupt nur an 3% der
Emissionen drehen kann, frage ich mich zunehmend, ob die ganze Chose nicht ganz einfach eine natürliche Entwicklung ist. Wir haben einfach Pech gehabt, wenn man´s so sieht.
Die Umstellung auf ethanol halte ich - solange die Umsetzung von Biomüll nicht funktioniert - ebenfalls für nicht geeignet. Die Leute in Mexico können sich den Mais kaum noch leisten, damit dir Reichen Autofahren können, das kanns nicht sein.
Ollie