Einbau Kran für Rollstuhl
Hallo,
wer kann mir einen Hinweis geben?
Ich fahre seit kurzen einen B 200 Automatik und bin Rollstuhlfahrer.
Es wurde ein Ladekran für Rollstuhl eingebaut, bei Inbetriebnahme des Kranes treten Stromspitzen von 100 A auf und die Batterie bricht zusammen.
Auf Grund dessen kommt auch meine ECO Funktion nicht in Betrieb.
Nun wurde mir gesagt das der Kran direkt an der Batterie angeschlossen werden sollte.
Wie komme ich mit einem 4mm Kabel von der Batterie zum Kofferraum?
Für eine Antwort bin ich dankbar.
Zunächst mal würde ich das die Werkstatt machen lassen, die den Kran eingebaut hat.
Dann würde ich für den Kran eine zusätzliche Batterie
in den Kofferraum stellen, und die auch noch größer,
also z.B. eine LKW-Starter-Batterie. Du brauchst dann
kein dickes Kabel von Deiner Original-Batterie nach
hinten zu verlegen (da geht ja auch wieder was ver-
loren durch die Kabellänge), und laden kannste die
ganz normal. Frag mal einen Bosch-Dienst, die
machen Dir das.
4 mm Kabel schlag Dir aus dem Kopf!! Für
einen Strom mit 100 A müßte das Kabel einen
Nennquerschnitt von 16 und einen Leitungs-
durchmesser nicht unter 8 mm haben!!
öööhm ... mal 'ne Gegenfrage:
Über welches Käbelchen wird denn der 'Kran' MOMENTAN mit Spannung versorgt??
Ich fürchte, da bricht momentan nicht die Spannung des Akku zusammen, sondern die Versorgungsleitung zum Kranmotor ist total überlastet => Gefahr von Kabelbrand !!!
Kabel verlegen incl. fachgerechtem Anschluss sollte jeder qualififizierte KFZ-Elektriker beherrschen.
Benötigt würde aber doch dann nur ein Kabel für den Ladestrom, und der dürfte - und das
nur kurzfristig - 6 bis 10 Ampere nicht übersteigen (je nach Größe der Batterie).
Zur Werkstatt fahren, die den Kran eingebaut hat und Nachbesserung verlangen.
Hier muss ein deutlich dickeres Kabel als bereits vorhanden verlegt werden, auch 4² reicht eventuell nicht aus. Derartige Zusatzgeräte müssen immer direkt an die vorhandene Batterie angeschlossen werden und natürlich auch korrekt abgesichert werden.
Insgesamt ist die Kapazitätsentnahme aus der Batterie nicht sehr groß. Eine zweite Batterie ist nicht notwendig und auch eine vorhandene zweite Batterie benötigt eine recht dicke Zuleitung mit entsprechender Absicherung aus dem Motorraum.
Problematisch sind "nur" die Stromspitzen beim Anlaufen des Kranmotors unter Last. Die verbaute klassische Starterbatterie ist an sich völlig ausreichend, hier ist "nur" die Verkabelung die Problemstelle.
Wenn hier weniger sogar weniger als 4² verlegt sind, dann ist das sogar brandgefährlich - wortwörtlich.
Üblicherweise "stört" so eine Krannnutzung auch nicht die Öko-Funktionen. Allerdings vermute ich, dass die Stromversorgung vom Kran an völlig ungeeigneter Stelle (Sicherungskasten, ...) angeschlossen wurde und dadurch die Stromspitzen bis in die Elektronik des Bordnetzes "einstrahlen" und dort für einiges an Durcheinader sorgen.
Hier muss die Stromversorgung vom Kran (schnellstens - Brandgefahr) fachgerecht ausgeführt werden:
- dickere Zuleitung
- direkt an die Batterie angeschlossen
- korrekte Absicherung
- auch die Masseleitung vom Kranmotor zu einem geeigneten Karosseriepunkt und der Karosserieanschluss müssen vermutlich auch überarbeitet werden.
Hallo,
ich bedanke mich für eure schnellen Antworten und möchte euch noch kurz einige Fragen beantworten.
Der Kran wurde von einer Fachwerkstatt eingebaut und die Elektrik von Mercedes. Es wurde ein Kabel an der rechten Seite welches Dauerstrom führt angezapft und abgesichert.
Nun fahre ich noch mal zu Mercedes und beanstande die Leistung, wo ich auch eure Antworten vorlegen werde.
Gruß
An sämtlichen "Dauerstromleitungen", die serienmäßig durch das Fahrzeug führen, hängen etliche ("serienmäßige") Verbraucher wie zB. Steuergeräte dran.
Für einen zusätzlichen, "fremden" Verbraucher, kann die serienmäßige Verkabelung schon zu knapp werden. Bei einem zusätzlichen Verbraucher, der auch noch so einiges an Strom benötigt, ist es zu knapp.
Problemstellen sind dann auch meist die Absicherung von diesen Leitungen im üblichen Sicherungskasten, der keinerlei besondere Abschirmungen oder Trennungen gegenüber den anderen Versorgungsleitungen bietet.
Und wenn es dann noch ein induktiver Verbraucher ist, also ein relativ großer Elektromotor, der im Einschaltmoment etliches an (Anlauf-)Strom zieht und dabei auch noch Impulse auf die Versorgungsleitung bringt, dann ist das nicht gut, gar nicht gut.
Derartige Verbraucher müssen mit einer Versorgungsleitung "dicker als üblich" direkt an die Batterie angeschlossen werden.
- "Dicker als üblich",
weil im Anlaufmoment ein etwa 4fach höherer Strom gezogen wird, als "nachher" bei der dauerhaften (Hebe-)Arbeit.
Als Daumenregel sollte die Zuleitung einen Querschnitt größer sein, als "normal".
Also wenn für die Dauerleistung des E-Motors ein Querschnitt von 2,5² gem. den Vorgaben der VDE richtig wäre, dann muss 4² verlegt werden.
Ist die zu verlegende Leitungslänge größer (länger) als 4 Meter, dann sollte man sogar noch eine Stufe höher gehen, also bei diesem Beispiel dann 6². Nicht zwingend notwendig, aber besser.
- Direkt an die Batterie,
weil die Batterie als "Buffer" dient und Impulsspitzen "filtert" und dann kaum noch in das "restliche" Bordnetz mit den Steuergeräten irgendwelche Merkwürdigkeiten entstehen.
Durch den Direktanschluss an die Batterie natürlich dann auch unmittelbar an der Batterie abgesichert, damit im Fehlerfall, zB, eine unter dem Sitz durchgescheuerte Zuleitung "nur" die Sicherung durchbrennen lässt, aber zu keinen weiteren Schäden führen kann.
"Normale" KFZ-Elektriker sind da oft etwas überfordert, weil sie in ihrer üblichen Arbeit keine Erfahrung mit derartigen Sondereinbauten haben. Fachbetriebe, die sich mit Sonderausbauten, ob nun Behinderten-Geschichten, Wohnmobil- oder auch Bootsausbauten beschäftigen, kennen eher die "Tricks", besser Besonderheiten, die beachtet werden sollten.
Hallo und danke,
das ist nun sehr ausführlich und verständlich.
Nochmal's danke, ich werde dich auf den laufenden halten wie die Sache aus geht.
Gruß Bernd
Hallo ihr fleißigen Helfer und Schreiber,
wie versprochen möchte ich euch auf den laufenden halten.
Nun ist das Kabel ( 6 mm ) von der Batterie zum Kran verlegt, aber das EKO schaltet weder mit Kranbetrieb noch ohne regelmäßig ein.
Beim auslesen in der Werkstatt wird ein Fehler in der Bordspannung angezeigt. Nun war ich schon drei mal in der Werkstatt, ohne Erfolg.
Habe mir ein Auto gekauft um damit zu fahren und es nicht in die Werkstatt zu stellen, werde mich mal auf rechtliche Ansprüche schlau machen.
Meinst Du mit ECO die Start/Stop-Funktion des Motors?
Das ist an viele "Messwerte" gebunden, bevor sie arbeitet, also den Motor abschaltet, unter anderem:
- Außentemperatur
- Motortemperatur
- Anzahl und Art eingeschalteter Elektro-Verbraucher
- eingeschaltete Heizung (unter Volllast)
- ...
- auch die vorhandene Batteriespanung/ -kapazität.
Eine Überwachungselektronik stellt sicher, dass der Motor nur dann abgeschaltet wird, wenn der
a) nicht im Stillstand benötigt wird,
z.B als Stromlieferant für Licht, Lüftung, heizbare Heckscheibe und/ oder Wärmelieferant bei eingeschalteter Scheibenentfrostung.
UND
b) dann auch sicher wieder anspringen wird,
z.B. weil der Motor die Betriebstemperatur erreicht hat und ausreichend Batteriekapazität und Batteriespannung für den Anlassvorgang vorhanden ist.
Eine das Ausschalten verhindernde zu geringe Batteriespannung muss nicht am Kran liegen, sondern ist in dieser Jahreszeit bei allen Fahrzeugen durch "zu viele" eingeschaltete E-Verbraucher mit Licht, Lüftung, heizbare Heckscheibe, ... vorhanden.
Eine vorhergehende Krannnutzung macht die Gesamtsituation nicht unbedingt einfacher, aber es verschärft auch nicht so sonderlich viel. Es sind andere Dinge, die dann !währendder_Fahrt_! das Abschalten verhindern.
ja das Problem liegt bei der Start/Stop-Funktion.
Ich fahre sonst wie weit da tut sich gar nichts, schalte ich den Motor kurz aus und wieder an oder Parke ich 2-3 Stunden dann geht die Start/Stop-Funktion
ganz normal wie ich das vom Audi kenne.Eigentlich weis ich was für Kreterien erfüllt sei müssen .Ich habe desTagesfahrlicht, Innenraumbeleuchtung, Heizung
eben alles was Strom braucht abgeschaltet und kein Erfolgserlebnis.
ach so, den Krahn habe ich nicht genutzt
meine Frau hat ihn ersetzt
Wenn der Kran nicht benutzt wurde, dann kommt der als Verursacher auch nicht weiter in Frage.
Hier bleibt nur eine Überprüfung, ob die einzelnen Schwellen zum Sperren bzw. Freigeben des Start/Stop entsprechend den Vorgaben stimmen oder nicht und vielleicht irgend ein Sensor innerhalb des Systems nicht korrekt arbeitet.
Nicht außer acht lassen darf man auch, dass in der aktuellen Jahreszeit das System deutlich weniger den Motor abschaltet. Durch geringere Temperaturen und mehr eingeschaltete Verbraucher sinken die Chancen für eine Motor-Abschaltung deutlich.
Gibt es irgendwelche "Verhaltensunterschiede" von Dir zwischen diesen zwei Fahrten unmittelbar nacheinander:
ZB. irgend etwas bei der ersten Fahrt eingeschaltet, was bei der zweiten, unmittelbar folgenden Fahrt dann nicht mehr oder nur stark reduziert eingeschaltet wird, wie die Sitzheizung.
Oder irgend etwas Ähnliches, Vergleichbares. In Zusammenhang mit dieser Start/Stop-Funktion spielt auch der Fahrer eine gewisse Rolle und ist eine mögliche "Fehlerquelle".