Diesel - oder genauer ein Turbomotor - ist besser, ohne jeden Zweifel und auch bestätigt gerade durch den verlinkten Lesestoff.
Ein Auto fährt zwar ausschließlich mit der Leistung (Drehmoment mal Drehzahl) und nicht mit dem Drehmoment allein, somit ist es in der Theorie völlig unerheblich, ob die gleichen 150 PS nun aus einem (Saug-)Benziner oder einem (Turbo-)Diesel stammen - aber nur auf den ersten Blick.
Beim Fahren mit einem (schweren) Anhänger benötigt man eine entsprechend hohe, oder genauer deutlich höhere Leistung als ein Solofahrzeug.
Allerdings besteht diese Problem hauptsächlich beim Anfahren und Rangieren und da gibt es dann einen ganz massiven Vorteil für den Turbomotor.
Man benötigt zwar immer noch "nur" die Leistung, da aber Leistung aus Drehzahl mal Drehmoment entsteht, erzeugt man eine relativ hohe Leistung bei einem Drehmoment-schwachen Saugbenziner mittels einer hohen Motordrehzahl.
Bei einem Turbodiesel bekommt man die gleiche hohe Leistung bei deutlich geringerer Motordrehzahl, weil durch die Turboaufladung ein sehr hoher Wert für das Drehmoment in der Formel steht.
Eine deutlich geringere Motordrehzahl bedeutet eine deutlich geringere Reibung an der Kupplung beim Schaltgetriebe oder dem Wandler einer Automatik.
Mit einer Motordrehzahl von nur 2.000 Umdrehungen lässt sich deutlich einfacher in der Handhabung durch den Fahrer und Material-schonender für Kupplung und Wandler Anfahren und auch Rangieren, als mit 4.000 Umdrehungen vom Motor.
Bei der Frage nach Front- oder Heckantrieb streiten sich die Experten, das hat mehr etwas von einem Glaubens-"Krieg" als mit "harten" Fakten.
Beide haben systembedingte Eigenschaften, die je nach Fahrsituation einen Vorteil haben, aber in anderer Situation auch einen Nachteil bringen können.
Beim Frontantrieb ist es die Spurstabilität, der gesamte Zug wird vom vordersten "Angriffspunkt auf die Fahrbahn" immer gezogen. Auch wenn zB. durch Spurrillen oder Seitenwind-Einflüsse etwas Unruhe in das Gespann kommt - in die Richtung, in die die Vorderräder zeigen, da geht auch hin.
Beim Heckantrieb sieht das schon anders aus. Hier gibt es nicht nur die normale (leichte) Instabilität im Geradeauslauf durch den "Druck von hinten". Da kommen mit einem Anhänger auch noch über einen Hebelarm seitliche Impulse durch den Anhänger auf das Fahrzeug, die den Geradeauslauf zusätzlich stören.
Nicht missverstehen, das ist nichts gefährliches, es ist nur die Situation, dass man auf der Autobahn bei einem Heck-angetrieben Fahrzeug immer etwas öfter und etwas mehr korrigieren muss, als bei einem Fronttriebler.
Hat auch nichts mit dem gefährlichen Aufschwingen, dem starken Pendeln eines Gespanns zu tun. Wenn das passiert ist es völlig egal ob Front- oder Hinterradantrieb. Das hat völlig andere Hintergründe und ist auch nicht mit dem altbekannten "Vollgas um das Gespann gerade zu ziehen" zu beseitigen - im Gegenteil, dann geht es erst richtig rund. Das Gespann pendelt WEGEN zu hoher Geschwindigkeit, eine weitere Erhöhung verstärkt den Effekt.
Bei der Betrachtung nach dem Durchdrehen auf eher losem Untergrund muss man auch genauer hinschauen:
Ein Fronttriebler hat durch das Motorgewicht auf der Antriebsachse einen klaren Vorteil auf rutschigem Untergrund gegenüber einem Heck-angetriebenen Fahrzeug.
Durch die Stützlast eines Anhängers wird der Motor nicht leichter, es ergeben sich keine Nachteile beim Fronttriebler - abgesehen von der höheren Last beim Ziehen.
Das Heck-angetriebene Fahrzeug bekommt durch die Stützlast einen höheren Druck auf die Antriebsachse - aber es muss auch erst mal der Vorteil des Fronttrieblers ausgeglichen werden, bevor tatsächlich erst ein Vorteil eintreten kann.
Die Antriebsräder eines Heck-angetriebenen Fahrzeugs bekommen aber nicht nur einen höheren Anpressdruck um die Antriebs-Leistung "auf den Boden zu bringen", sie müssen durch das zusätzliche Zuggewicht auch eine höhere Leistung auf den Boden bringen.
Hier kann sich in manchen Konstellationen die "glückliche" Situation ergeben, dass sich zwar durch den höheren Anpressdruck auch eine höhere Leistung auf die Straße übertragen lässt, diese aber immer noch kleiner ist, als sie für das Gesamtzuggewicht notwendig wäre - und die Antriebsräder auch nur durchdrehen.
Eine "sichere" Lösung, die tatsächlich "immer" funktioniert, also das optimal mögliche liefert, ist ein Drehmoment-starker Turbodiesel mit Wandlerautomatik und Allradantrieb. Alles Andere KANN je nach Situation immer zu einem ziemlich langem Gesicht mit allgemeiner Ratlosigkeit führen.