Kann ich auch SAE 15W-40 verwenden?
Hallo Ihr Lieben da draußen,
ich muß in meinem Smart-Cabrio (die kleinste Variante) öl nachfüllen.
im Service-Heft steht, daß man
SAE 10W-40 verwenden soll.
nun habe ich aber noch einen Liter
Öl von ESSO Uniflo Plus Multigrade SAE 15W-40.
meine Frage lautet:
Kann ich dieses Öl anstatt 10W-40 auch 15W-40 verwenden und was ist der Unterschied zwischen 10W-40 und 15W-40?
Vielen Dank im voraus
LG
Marie112
Jetzt gibt`s bestimmt wieder Diskusionen...!
Da hatten wir hier schon soviel,das man selber an nichts mehr glaubt !
kein Problem
Die Zahlen sagen nur etwas über Temperatur und Fliesfähigkeit aus
also -15° bis 40° Lufttemperatur
Die Viskositätsangaben mit 5W-40 oder wie auch immer, haben nichts mit der Lufttemperatur zu tun, von einer derartigen "Übertragung" sollte man ganz schnell abrücken, das ist reiner Stammtisch und hat mit den realen Notwendigkeiten seit über 30 Jahren nichts mehr zu tun.
Motoröl muss der Herstellervorgabe bzw. Herstellerfreigabe entsprechen - nicht mehr und nicht weniger.
Neben dieser allseits bekannten Viskositätsangabe gibt es ganz erheblich wichtigere technische Faktoren und Eigenschaften, die bei "modernen" Motore, also ab etwa 1985 auf den Markt gekommen, stimmen müssen. Die Viskositätsangabe allein ist völlig unwichtig.
Stimmt die Herstellervorgabe, dann passen ALLE für den Motor erforderlichen Öl-Eigenschaften und Anforderungen, auch die Viskozahl.
Stimmt nur Viskositätsangabe aber nicht die Freigabe, dann werden! viele weitere Dinge nicht stimmen und das kann fatale und teure Folgeschäden auslösen, hat es auch schon.
Hier stimmt nicht mal die vorgeschriebene Viskosität, 10 vorgeschrieben, 15 ist es. Diese Zahlen sind keine Temperaturen, sondern eine Kennzahl für die Fließfähigkeit (Viskosität), je höher die Zahl, um so "dicker" ist die Suppe.
Die erste Zahl gib die Fließfähigkeit vom kalten Öl an, also beim Kaltstart, die zweite Zahl die Fließfähigkeit bei hohen Öltemperaturen.
Bei geringen Temperaturen muss ein Motoröl möglichst dünnflüssig sein - eine kleine Viskozahl haben, damit der Motor nach dem Kaltstart schnell mit Frischöl an den Lagerstellen versorgt wird.
Bei hohen (Öl)Temperaturen muss das Öl möglichst DICKflüssig sein - eine hohe Viskozahl haben. Je dünnflüssiger ein Öl ist, um so schneller kann der Schmierfilm reißen und dann reibt Metall auf Metall (aber nie lange).
Hier beim Smart ist ein Öl der (Kalt-)Klassifizierung 10 vorgeschrieben, aber 15 vorhanden. Die höhere Zahl bedeutet dickflüssiger, somit wird bei 15er Öl eine deutlich längere Zeit benötigt, bis beim Kaltstart frisches Öl überall hingekommen ist.
Beim Smart ist ein Turbolader verbaut, der aufgrund der Motorgröße sehr kleine Abmessungen hat, aber als Ausgleich extrem hoch (schnell) drehen muss. Der Lader dreht sofort, sowie Abgas durchströmt, also ab dem ersten Zündfunken.
Schon zu diesem Zeitpunkt MUSS sichergestellt sein, dass bereits ausreichend Öl den Lader erreicht hat und schmieren kann. Ist das Öl dann dicker, zähflüssiger als vorgeschrieben, ist die ausreichend schnelle Durchschmierung nicht mehr gewährleistet.
Was bei einem Saugmotor älterer Technik vielleicht noch tolerabel ist, zumindest keine sonderlichen Auswirkungen hat, ist beim Smart der erste und ganz große Schritt zu einem demnächst fälligen neuen Turbolader.
Das noch vorhandene Öl ist durch die unbekannte Freigabe nicht nur fraglich, es ist aufgrund der vorhandenen Viskoangabe nicht nur ungeeignet, sondern zweifelsfrei schädlich für diesen Motor.
Bitte ein Öl kaufen, welches der Herstellerfreigabe entspricht. Welche das für den Motor ist, findet sich in der Betriebsanleitung.
Dann auch nicht das billigste Öl aus dem Baumarktregal greifen, sondern ein Markenöl aus dem Autozubehör-Fachhandel.
Auch aufpassen bei einem "hab-ich-noch-im-Keller-Öl". Motoröl altert, genauer: bestimmte und notwendige Additive im Öl zersetzen sich durch die Einwirkung von Luft, genauer dem Sauerstoff in der Luft.
Bei Öl, welches noch original verschlossen ist, findet sich die Verwendbarkeit über das aufgedruckte Abfülldatum, von diesem Zeitpunkt 5 Jahre.
Bereits angebrochene Behältnisse, bei denen durch das Auslaufen von Öl auch reichlich Luft eingedrungen ist und aufgrund der Kippbewegung auch etwas durchgemischt wurde, beträgt die Haltbarkeit bzw. Verwendbarkeit zwei Jahre ab der ersten Entnahme aus dem Behältnis.
Danach ist es nur noch was für den Rasenmäher zum 2-Takt anmischen, dem Nachbarn schenken, wenn man ihn nicht sonderlich mag oder zur fachgerechten Entsorgung zB. im Recyclinghof abzugeben.
RESPEKT hut ab;)
OK,aber um oder auch Differenzial-Öl ,hat ,seltsamer Weise ,kaum jemand gefragt!(Obwohl dieses Öl auch wichtig ist!)
Es -geht-immer nur um Motor-Öl !?
Vielen Dank,für Deine Erklärungen,-Hosenmatz-,ich muss es nur noch Ausdrucken u.meinem alten Herrn -päsentieren-!
Er glaubt mir -Diese-Sachen nicht!
Nach dem Krieg,gab es so viel "Blödsinn"nicht!!
Es ist mit seinem -Passat- ,sowie mit -sonstigen- Motor-angetriebenen-Geräten!!
Ich muss ihn -laufend- ausbremsen,wenn ER im Discounter 10W/40 o.15W/40 für 14.95€ /5 liter ,sieht !!
Na gut,ist mein Problem...
Ich mach das schon...
Als Antwort zum Kommentar:
Diese Vorgabe mit Herstellerfreigabe gilt grundsätzlich für alle Schmieröle. Nicht nur das Motoröl, sondern auch Getriebe, Differenzial, ...
Sieht man auch sehr schön am Beispiel der Freigaben für das Schmieröl in den DSG-Getrieben bei VW. VW hat mittlerweile über 50 (fünfzig) verschiedene Zusammensetzungen des Schmieröls patentieren lassen.
Viele dieser Patente sicherlich auch als "Sperre" für Mitbewerber, sollten sie eine der patentierten Mischungen für ihre Getriebe benutzen, sind Lizenzzahlungen an VW fällig.
Aber etliche verschiedene, höchst unterschiedliche Mischungen auch tatsächlich je nach verwendetem Getriebe notwendig oder eben auch von untauglich bis eindeutig schädlich.
Aber zurück zum Motoröl und notwendige Unterschiede, die in der Viskozahl nicht erfasst sind, weil die Viskozahl "nur" die Viskosität, Fließfähigkeit betrifft, aber nichts anderes:
Da gibt es zB. den Schwefel, Schwefel erhöht ganz erheblich die Schmierfähigkeit, ist erst mal "gut".
Allerdings kommen immer geringe Mengen Motoröl mit in den Brennraum und verbrennt dort. Der Schwefel damit auch und Schwefel verbrennt zu Asche.
Beim Dieselmotor existiert ein Partikelfilter, der Ruß aus der Verbrennung vom Kraftstoff und auch die Asche aus der Verbrennung vom Schwefel zurück hält.
Bei der Regeneration des Partikelfilters wird der Ruß im Filter zu CO2 verbrannt - die Asche jedoch nicht, Asche ist bereits verbrennt, da verändert sich nichts mehr. Die Aschepartikel verbleiben "auf ewig" im Filter und setzen das Ding mit der Zeit zu - Filter dicht, austauschen.
Bei einem Motoröl für einen Benziner ist Schwefel in deutlicher Menge vorhanden, weil "gut". Bei einem Motoröl für einen Diesel darf (möglichst) kein Schwefel vorhanden sein, weil sonst der Partikelfilter sehr schnell über die Wupper geht.
Dann gibt es noch einen netten Unterschied bei Diesel und Benziner, die Verbrennungs- oder auch Explosionstemperatur.
Diesel verbrennt bei ~680°C, Benzin bei ~1.100°C, mit dieser Temperatur wird das Auslassventil belastet, denn dort strömen die heißen Abgase direkt nach der Explosion vorbei und unmittelbar am Abgaskanal fließt Öl zur Schmierung des Ventils, gleich hinter der Ventilschaftdichtung.
Bei einem Benziner muss das Motoröl zwar nur kurzzeitig aber dennoch ganz erheblich höhere Temperatur-Spitzenbelastungen aushalten, als bei einem Dieselmotor.
Motoröl, was für einen Dieselmotor konzipiert, "angemischt" ist, wird in einem Benzinmotor eine deutlich geringere Lebensdauer und damit Schmierfähigkeit haben.
Nun kommen wir auch wieder zum Schwefel. Genau diese Schwelfelmoleküle machen Motoröl "hochtemperaturstabil", durch den Schwefel zerfällt das Öl nicht sofort an diesen extrem heißen Stellen.
Beim Diesel hat man nicht dieses Problem, dort explodiert der Sprit 400°C kälter, es gibt keine derartig extremen Temperaturspitzen, die Schwefel notwendig machen.
Kippt man sehr gutes "Benziner-Motoröl" in einen Diesel, geht der Partikelfilter ziemlich zügig über die Wupper.
Kippt man "Diesel-Motoröl" in einen Benziner, dann geht das Öl selbst über die Wupper, bedeutet: im heißen Sommer die Urlaubsfahrt, wo der Motor ordentlich Last bekommt (lange Fahrten, hohe Beladung, vielleicht noch ein Anhänger) und der nächste Ölwechsel ist nach 2.-3.000 Kilometer fällig, weil das Öl "fertig" ist, auch wenn es noch wunderschön honiggelb ist.
Und immer ist die Viskozahl "viel besser" als vorgeschrieben - nur dass der Prüfpunkt Viskosität hier ohne jedes Interesse ist. Und dass trotz der besten Viskozahl die Nockenwelle in den Lagern einläuft.
Die Viskozahl mag zweifellos hervorragend sein, trotzdem kann das Öl der größte Mist sein, wenn der Rest nicht passt. Und genau das ist auch der Hintergrund, warum die allseits bekannten Baumarkt-Sonderangebote so billig sind, es fehlen sämtliche anderen teuren Additive oder Produktionsverfahren, die ein tatsächlich gutes (und auch notwendiges) Öl aus machen.
Die Viskosität stimmt (oft) und wird groß aufgedruckt und viele freuen sich, dass sie ein (vermeintlich) tolles Öl so billig geschossen haben.
Und auch ebenso bitte nicht täuschen lassen, wenn da groß "teil-" oder "vollsynthetisch" drauf steht, da stellen sich auch viele Leute Sachen vor, die nicht so ganz mit den tatsächlichen Definitionen zu tun haben und es auch ganz gut ist (für den Motor), dass "vollsynthetisch" weniger als 60% synthetische Anteile sind.
Herstellerfreigabe zählt, was "besseres" benötigt kein Motor, kann er nicht ausnutzen, ist tatsächlich nur rausgeschmissenes Geld. Ein Motoröl, was kostenaufwändig für Turboladerbetrieb in einem Benziner optimiert wurde, ist völlig unnötig, wenn kein Turbolader vorhanden ist.
Das sind die teuren Addidas-Spriterschuhe für einen, er nur mit Chips und Bier vor dem Fernseher sitzt, vielleicht nicht schädlich, aber nur rausgeworfenes Geld.
Und auch die Wechselintervalle des Herstellers einhalten, auch ein (tatsächlich) besseres Motoröl kann nicht länger benutzt, bzw. größere Wechselintervalle gefahren werden.
hallo hosenmatz,
vielen dank für deine sehr gute Ausführung meines problems.
Ich wäre froh gewesen, hätte man mach bei smart auch so gut beraten.
Sollte ich nochmals Fragen rund um meinen kleinen smart haben, hoffe ich, daß du mir dann weiterhilfst.
nochmals vielen Dank
Marie112
nochmals danke!
super tolle info für mich.
lg
Marie112
Also das Öl muss einfach für Turbolader geeignet sein. Ich habe noch einen alten Kanister von Budget 15W40, und da steht ausdrücklich drauf, dass es für Turbolader und Einspritzer ungeeignet ist. Das ist viel wichtiger. Denn das billige 10W40, das es unter diversen Namen gibt und immer dasselbe ist, war laut Test nur 15W40 nach den Meßdaten, obwohl kalt dünnflüssiger. D.H. sehr, sehr viele hier in den Foren fahren 15W40 auf dem halt 10W40 draufsteht und kritisieren dann das Esso 15W40, das mit Sicherheit besser ist. Also im Sommer geht auch das 15W40, im Winter würde ich eher zu 5W40 gehen - und kein NoName. Wenn NoName musste logischerweise 5W40 nehmen um 10W40 zu haben. Früher stand überall 15W40 drauf, nachdem 20W30 verbreitet war. Jetzt steht halt 10W40 drauf. Bei den Chinarollern steht noch 15W40, wenn dann auf dem Chinaroller mit demselbem Motor Peugeot V-Clic draufsteht, dann steht in der Anleitung 5W40.
Wenn du einen Turbolader hat, muss es für Turbolader geeignet sein. Und dann hast du wohl auch noch einen Einspritzer, nehme ich mal an. Also ein altes Budget Öl vom Praktiker hat in deinem Motor nichts zu suchen.