Teure Reparatur wegen Zylinderkopfdichtung?
Ich habe folgendes Problem mit meinem Peugeot 207 (BJ 2006): Ich bin nicht durch den TÜV gekommen wegen „erheblicher Mängel“. Der Mangel ist Ölverlust des Motors (Mangel-Nr.: 841). Die Werkstatt teilte mir mit, dass ich zunächst eine Motorwäsche durchführen müsste, um zu sehen, wo das Öl herkomme. Ich bin aber dann zu einer Peugeotwerkstatt gefahren. Dort hat der Mechaniker nur in den Motorraum geschaut und mir mitgeteilt, dass eine „Zylinderkopfdichtung“ kaputt sei. Bei einer Reparatur solle auch der „Keilriemen“ (bin mir aber mehr so ganz sicher) erneuert werden. Die Kosten beliefen sich auf 900 bis 1000 Euro.
Nun meine Frage: sind die Kosten dafür angemessen? Und: Wie kann er sich so sicher sein, wenn die Werkstatt (A.T. U.) zuvor sagte, dass man erst eine Motorwäsche durchführen solle.
Ich überlege mir sogar, das Auto zu verkaufen und mir ein anderes Auto zu kaufen. Ich kaufte mir den Peugeot für 7.600 Euro. Wie viel würde ich denn wohl dafür bekommen, wenn ich es defekt verkaufte. Oder ist es immer besser erst den Schaden zu reparieren?
Vielen Dank für die Hilfe und beste Grüße!
Die Vorgehensweise der ersten Werkstatt ist die richtige.
was allerdings nicht bedeutet, dass die Auskunft der zweiten Werkstatt weniger richtig oder gar falsch sein muss.
Stimmt, das hab ich auch nicht behauptet.
Ich wollte auch nur einem reflexhaften Weiterdenken in eine zwar logische, aber dennoch falsche Richtung vorbeugen
Zur Erklärung, bzw. Aufklärung der "merkwürdigen" Unterschiede in der Fehleranalyse:
Es ist völlig richtig, bei einem vollgesifften Motor als erstes eine Motorwäsche vorzunehmen. Erst bei einem sauberen Motor kann man feststellen, wo das Öl heraus gedrückt wird.
Die zweite Werkstatt war eine Peugeotwerkstatt und die dort beschäftigten Monteure haben fast immer langjährige Erfahrung mit "ihren" Fahrzeugen und Motore. Da reicht dann recht häufig ein Blick auf zwei, maximal drei Stellen, um sehr präzise die Ursache zu erkennen.
Was als Außenstehender als "flüchtiger Blick unter die Haube" erscheinen mag, ist die gezielte Prüfung einer Stelle, die man von "seinem Pappenheimer" als "müsste das sein" kennt und wahrscheinlich dann auch als "Volltreffer" erkannt wurde.
Derartige "Tricks" hat doch jeder in seinem Beruf. Der Kunde/ Kollege erzählt eine riesen Geschichte, weil es für ihn das erste Mal ist, und man selbst weiß bereits nach dem dritten Wort, um was es geht und was gemacht werden muss, weil man es schon hundert mal gemacht hat.
Völlig richtig.
Falls es sich tatsächlich als defekte Zylinderkopfdichtung entpuppt, könnte man noch einen Preisvergleich bei diversen Werkstätten in Erwägung ziehen. Peugeot selbst dürfte dabei so ziemlich als die Apotheke abschneiden.
Ich hab unlängst die Kopfdichtung bei meinem 405er erneuert (wegen Ölverlust) und sooo aufwendig ist das gar nicht. Schätze mal, die Werkstatt an der Ecke hätte das für 2-300 Öcken gemacht.
Teile gibts jedenfalls wie Wasser, der komplette Disa hat gerade mal 30£ gekostet. ZR (13£ incl. Spannrolle) und Wapu (20£) hab ich natürlich bei der Gelegenheit gleich auch erneuert. Neues Öl, Filter und Kerzen auch, also insgesamt so ca. 'ne grüne Gruft an Teilen.
Dann kamen noch 40 Kerben fürs Planziehen von dem Kopf dazu.
Ich würde sagen, mit 'ner halben Kiloschleife dürfte das dicke erschlagbar sein.
Hier wurde vermutlich für den knappen Tausender auch den Austausch vom Zahnriemen ("Keilriemen") mit eingerechnet.
Wäre zur genaueren Einschätzung interessant, welchen Kilometerstand der Wagen hat.