Lack- & Batterieprobleme Ford Fiesta BJ 10/2010
Hallo zusammen!
Ich habe mir im November 2010 einen neues Fiesta 1,25 in der Farbe Panther-Schwarz gekauft.
Soweit bin ich eigentlich recht zufrieden, außer folgenden 2 Mängeln:
Im August ist mir das erste mal aufgefallen, dass ich ein paar matte Stellen im Lack habe. Wenn man genau hinsieht, sieht man richtig die Fingerabdrücke. Ich hab sowas noch nie bei einem anderen Auto gesehen. Ich habs dann versucht mit einem Microfasertuch wegzupolieren, aber ohne Erfolg. Ich wollte keine Reinigungsmittel verwenden bevor meine Ford-Werkstatt sich das nicht mal selber ansieht.
Nun, der Meister hat mir gesagt, dass dies kein Lackproblem ist, sondern das jemand mit Chemikalien an den Lack gekommen ist. Da weder ich noch irgendwelche Bekannte wirklich mit ätzenden Chemikalien hantieren, konnte ich das nicht so richtig glauben. Aber angeblich können selbst Hand-Cremes einen glänzenden Lack schädigen, weil die neuen Lacke nun Wasserverdünnt sind.
Hat schon jemand die selben Probleme oder sonstige Erfahrungen damit gemacht? Laut Werkstatt kann ich das nicht auf Garantie ausbessern lassen.
Zweites Problem - Batterie:
Ich fahre mein Auto zu 95 % Langstrecke. Früher 100 km einfach in die Arbeit, inzwischen "nur" noch 35km einfach und Supermarkt ist genau gegenüber von meiner Wohnung (D.h. ich laufe zum einkaufen)...
In den letzten 2 Wochen ist es mir 2 Mal passiert, dass ich das Auto starten wollte und die Batterie es fast nicht geschafft hat. Nach ca. 30 Sek. quälen ist sie dann doch angesprungen. Ich hab den Motor sofort wieder ausgemacht und nochmal angemacht und beim 2. Versuch gings sofort. Also dachte ich mir, dass es weder Batterie noch Lichtmaschine sein können. War letzte Woche bei der Inspektion und jetzt meinten sie, dass meine Batterie fast leer wäre.
Wie kann es sein, dass ich bei so vielen Langstrecken-Fahrten eine fast leere Batterie habe und wie ist es möglich, dass beim 1. Versuch die Batterie leer ist, aber direkt beim 2. Mal springt der Motor ohne Probleme an.
Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!
Viele Grüße
Meinungen sind hier nicht relevant.
Auf dem Wagen ist noch volle Werksgarantie. Die Beseitigung der Mängel ist beim Händler durchzusetzen.
dito. Hill
Von einem Lackspezialisten prüfen lassen, ob diese Beeinträchtigung produktionsbedingt ist oder nicht.
Im Rahmen der Gewährleistung liegt die Beweispflicht beim Kunden (mehr als 6 Monate seit Kauf bzw. Übergabe vergangen) und im Rahmen der Garantie ebenso (Vertrags-Händler verweist auf Fremdverschulden).
Vom sogenannten "ersten Anschein" spricht hier vieles für die Argumentation des Vertragshändlers:
Ein neues Fahrzeug wird üblicherweise immer anfangs sehr genau angesehen, extrem gepflegt und auch herum gezeigt - eben der natürliche Stolz über das neue Auto.
Aber die ersten 9 Monate bemerkt man weder selbst noch alle Anderen, das da ein erkennbarer Mangel im Lack vorhanden ist?
Hier geht es auch nicht um die Fragestellung, ob DU es warst oder nicht, sondern ausschließlich darum, ob der Hersteller "das war", also zu verantworten hat.
Hallo, was Hosenmatz da sagt ist ein sehr starkes Argument!!! Hatte ich aus dieser Sicht noch gar nicht gesehen, macht aber durchaus Sinn. Hill
Mit der Batterie hört es sich etwas danach an, dass sie nicht entladen ist, sondern defekt, eventuell etwas in Art eines "internen Wackelkontakt".
Nicht direkt etwas gebrochen, sondern ein Plattenanschluss lose und je nach zufälliger Stellung mal mit guten Kontakt und der Möglichkeit des vollen Ladestroms, un aber auch mit schlechtem Kontakt, erhöhtem Übergangswiderstand, was dann nach außen den Effekt von "leer" hat.
Bei der Garantie und auch der gesetzlichen Gewährleistung handelt es nicht um eine Art Vollkaskoversicherung für alles, was kaputt geht, sondern ausschließlich für die Mängel, die der Hersteller (Garantiegeber) oder der Verkäufer (für die gesetzliche Gewährleistung) zu verantworten hat.
Da bei einem "da ist was kaputt" es fast immer sehr schwer ist, allein anhand des "kaputt" klar festzustellen, wer nun zu verantworten hat, gibt es zur Vorbestimmung dieses "erster Anschein".
Anhand des Ergebnisses dieses "ersten Anscheins" ist die Ursache immer noch nicht eindeutig, aber damit wird festgelegt, wer in der Beweispflicht (Tatsachenfeststellung der Ursache und Verantwortlichkeit) ist.
Bei der gesetzlichen Gewährleistung hat der Gesetzgeber das ganz einfach über die Zeit gemacht:
In den ersten 6 Monaten gilt als "erster Anschein", dass der Mangel aufgrund der geringen zeitlichen Nähe seit dem Verkauf schon bei der Übergabe vorhanden war - der Verkäufer ist in der Beweispflicht ein Fremdverschulden nachzuweisen (Tatsachenbeweis, objektiv nachvollziehbar), dass hier ein Fremdverschulden vor liegt und er nicht leisten muss.
Nach den ersten 6 Monaten ist es wahrscheinlicher und damit "erster Anschein", dass der Mangel erst nach dem Kauf/ Übergabe entstanden ist. Hier ist dann der Käufer in der Beweispflicht, dass der Mangel ein Gewährleistungsmangel ist und der Verkäufer leisten muss.
...
Bei der Garantie gibt es keine solche Festlegung nach der Zeit, sondern ist reine Argumentation des "ersten Anscheins", mit der man diese Beweispflicht, dem Anderen auf das Auge drückt.
Bei "problematischen" Dingen sollte man daher als Kunde sehr taktisch vorgehen, und nicht nur den Wagen mit einem "da ist Macke" auf den Hof stellen, sondern das zusammen mit einer deutlichen Argumentation nach diesem "ersten Anschein" machen, warum das die Garantie betrifft.
Liefert man ein Argument, was diesen "ersten Anschein" klar erfüllt, kann die Vertragswerkstatt nicht mehr nur nett reden, sondern ist in der Beweispflicht. Ist also gezwungen durch objektiv nachvollziehbare Fakten und Beweise darzulegen, dass es nicht Bestandteil der Garantie ist.
Ein "da ist Macke" mag ja korrekt sein, aber ist kein "erster Anschein", dass es sich um Garantie handelt.
Sagt man selber nichts weiter, hat die andere Seite die Möglichkeit einen "ersten Anschein" glaubhaft zu servieren und in dem Moment ist man dann selbst in der Beweispflicht und muss Fakten! "zur Schuld" des Anderen liefern, also dass es sich tatsächlich und nicht nur eventuell um einen Garantiefall handelt.
In den meisten Fällen der Garantie ist das nicht notwendig, wenn der Fensterheber nach 15 Monaten nicht mehr geht, dann ist das vom ersten Anschein immer ein technischer Defekt in Form eines Ausfalls, für exakt derartiges die Garantie nun mal da ist.
Hängt jedoch die Türverkleidung auf halb neun und ist ein Monsterlautsprecher in die Tür eingebaut worden, dann gibt es einen erkennbar "ersten Anschein", dass dann wohl ein Fremdverschulden vor liegt.
Also erstmal vielen Dank für die vielen Antworten!
Der Kommentar von Hosenmatz bzgl. der Batterie macht Sinn. Ich werde meine Ford Werkstatt darauf hinweisen.
Bzgl. der Farbe werde ich wohl einen Lackspezialisten aufsuchen. Die matten Flecken waren definitiv nicht von Anfang an im Lack. Das muss irgendwann im August oder vll. Juli passiert sein.
Ich finde es nur sehr komisch, dass dieser Autolack wirklich so empfindlich ist. Es kann doch nicht sein, dass man sich jedes mal bevor man ins Auto steigt die Hände waschen muss.
Da ich definitiv mit keinen aggressiven Chemikalien hantiert habe, bleibt fast nur noch die Aussage des Händlers, dass jemand eine Hand-Creme benutzt und anschließend den Lack berührt hat.
Naja, ich werd mal bei einem Spezialisten nachfragen.
Nochmals vielen Dank für Eure Kommentare!
Gruß
Hallo, ich habe meinen schwarzen Fiesta im April 2010
gekauft und seit 1 Jahr genau dieses Lackproblem.
Bin in einer Waschanlage hängengeblieben und das Auto kam verschmiert aus der Anlage.Durch den unterbrochenen Waschvorgang wurde das Reinigungsmittel nicht richtig abgewaschen.In den Tagen danach bekam der Lack überall matte Stellen, wie Fingerabdrücke.Die Versicherung hat einen Sachverständigen geschickt. Ergebnis: Die Stellen kommen nicht von diesem Vorfall, da die Konzentration des Reinigungsmittels nicht überdosiert war und dann Auswirkungen überall am Lack sein müssten.
Es muss einen Zusammenhang mit diesem Vorfall geben, denn vorher war der Lack in Ordnung und danach kamen wie von Geisterhand diese matten Stellen. Komischerweise nicht alle auf einmal, sondern über Wochen wurden es immer mehr.
Ich habe einen Lackspezialisten dazu befragt, der
sich keinen Reim darauf machen konnte und der Meinung war, dass das Reinigungsmittel einer Waschanlage ( auch wenn nicht richtig abgewaschen )nicht so aggressiv ist.