Bremsblockierung Nissan Qashqai
Bei meinem Qashqai BJ. 2011 blockiert ab und zu das Bremspedal im Stillstand ohne dass der Motor läuft (Pedal lässt sich nicht treten). Sobald ich den Motor starte ist alles ok. Kennt jemand dieses Problem?
mfg
qashhans
Bei laufendem Motor kommt die Wirkung des Bremskraftverstärkers zur Geltung. Nach längerer Standzeit oder nach mehrmaligem Bremsen ohne Motorlauf hast du diese Wirkung nicht. Ergebnis: Das Bremspedal tritt sich deutlich schwerer und der Padalweg verkürzt sich. Ich denke, bei deinem Auto ist alles in Ordnung.
Nur bei laufendem Motor arbeitet der Brtemskraftverstärker. Bei stehemdem Motor reicht oft schon ein Versuch - auch schon mit schwerer gehendem Pedal - um die Verstärkung auf Null gehen zu lassen.
Das ist auch der Grund, weshalb Fahrzeuge mit stehendem Motor nur noch mit Schleppstange - besser auf einem Hänger -
abgeschleppt werden können.
Hallo, soweit ich es weiß, hast du eine Anlage von MB verbaut! SBC (sensoric brake contole) nennt mann im Volksmund auch "breake by wire". Im Stand, ohne laufenden Motor, ist nach 2-3 Bremspedalbetätigungen der Vorspanndruck abgebaut, so dass du nur noch mit direkter Pedalkraft bremsen kannst, was diesen Effekt auslöst. Wechsele mal den Druckspeicherzylinder, sollte eh alle 2 Jahre gemacht werden!!! Oder besser noch, mach eine ordentliche SBC Inspektion. Hill
Danke für deinen Hinweis. Mehrmaliges Bremsen im Stand schliesse ich aus, da weder meine Frau noch ich selber dies tue. Trotzdem tritt das Problem sporadisch (alle 20-30 km) auf.
mfg
qashhans
Danke für deinen Hinweis. Mehrmaliges Bremsen im Stand schliesse ich aus, da weder meine Frau noch ich selber dies tue. Trotzdem tritt das Problem sporadisch (alle 20-30 km) auf. Die Werkstatt traut sich nicht, den Druckspeicherzylinder auf Verdacht auszutauschen, da Nissan dann evtl die Kosten des Austauschs nicht zahlt.
mfg
qashhans
Hallo, jetzt nochmal zu richtigen Verständniss? Das Phänomen tritt nur ab und zu auf?????Hill
Hallo Hill,
ja es tritt nur ab und zu auf. Bei km 12626,12646,12656,12658,12696,12712,12763,12835,12847.
Alles bei 0-10 °C Aussen-Temperatur. Die Werkstatt ist z.Z. ratlos.
qashhans
Hallo, ich fange mal ganz langsam an. Bei dieser Bremsanlage, hat das Pedal, bei funktionierender Anlage und aktivem Steuergerät, keine direkte Verbindung zum den einzelnen Bremskreisen. Um einen gewohntes Feeling zu vermitteln ist ein Gummibalg verbaut, der ein wenig Wiederstand bietet. Falls jetzt eine Auslenkung des Pedals passiert und in der Anlage nicht der entsprechende Druck generiert wird, schaltet ein Ventil um und dein Pedal wird direkt mit den Bremskreisen verbunden. Allerding mit min. gesetzl. Verzögerung, so dass du den Eindruck bekommst, es blockiert. Außerdem ist die Anlage mit dem Regensensor verbunden und wenn Regen "gemeldet" wird, drückt die Anlage von ganz alleine nach ca. allen 20-30 km die Beläge mit einem ganz geringen Druck (6 bar) an die Scheiben, es sei denn du betätigst das Pedal zwischendurch. Trocknung der Scheiben. Es findet auch ab und zu eine Selbstprüfung statt, die du alss Fahrer nicht merkst und das kann bei "gewecktem Steuergerät" passieren, wenn die Eckdaten stimmen (würde hier zu weit führen, dass zu erklären). Auch dann ist dein Druckspeicher, wenn er etwas älter ist leer. All das ist aber mit einer Prüfung der Anlage mit dem entsprechendem Tester und Software ohne jeden Zweifel feststellbar. Check mal ob irgendetwas auf deine Fartstrecke oder Umgebungsdaten passt. Und vor allen Dingen, nach 2 Jahren ist so gut wie die Hälfte des Stickstoffes aus dem Druckspeicher diffundiert!!!!!!! Aber auch zu 100% mit dem Tester feststellbar. Wechsele die Werkstatt. Hill
Der Wagen hat eine normale ESP-Bremse, Typ ESP 8.0 Var.1. Da ist nichts mit SBC.
Aber er hat doch geschrieben, daß die Werkstatt sich nicht traut den "Druckspeicherzylinder" zu wechseln. Der ist doch nur in der SBC Anlage verbaut. Oder bin ich jetzt auf dem Holzweg??? Hill
Ja, dann habe ich ja in´s Clo gegriffen. Trotzdem Danke. Hill
Die werden wohl den Bremskraftverstärker meinen.
Jo, mag sein, ich hatte mich voll auf dieses Argument eingeschossen. Na ja, beim nächtem mal frage ich zweimal, bevor ich so ein Statement abgebe. Zum Glück bin ich ja nicht alleine hier. Danke. Hill
Hallo Hosenmatz,
danke für deine Erklärungen, die mir einleuchten. Kann mehr passieren als das Blockieren im Stand?
Sollte jede Fachwerkstatt (hier Nissan) die Funktion des Rückschlagventils messen können? Wenn ja, warum meine nicht?
Ich glaube ich wechsle dochmal die Werkstatt.
mfg
Qashhans
Hallo Hill,
danke für deine ausführlichen technischen Erklärungen. Aber... die Blockaden passieren im Stand bei stillstehendem Motor. Immer wenn ich einsteige und Kupplung und Bremse trete um zu starten. Dann merke ich die Blockade (wenn es auftritt).
Einen Regensensor habe ich glaube ich nicht.
mfg
qashhans
Die technische Erklärung lassen wir mal außer acht, da hier das technische System ein anderes ist und verwechselt wurde.
Im QQ verbaut ist eine "stinknormale" Bremsanlage mit Unterdruck-unterstütztem Bremskraftverstärker.
Der bemerkte Effekt mit dem "harten" Bremspedal entsteht immer dann , wenn der Unterdruck nicht mehr vorhanden ist. Das kann man selbst produzieren, in dem man bei abgeschaltetem Motor wenige Male das Bremspedal betätigt und damit den beim Abschalten noch vorhandenen, restlichen Unterdruck "verbraucht".
Bei einem Saugmotor "entsteht" der "benutzte" Unterdruck im Ansaugbereich und damit der sich nicht beim Abschalten des Motors sofort wieder ausgleicht, gibt es ein Rückschlagventil in dem Schlauch zwischen Ansaugbrücke und Bremskraftverstärker (Unterdruckspreicher, dieser "Topf" am Hauptbremszylinder)
Bei einem Turbomotor (Turbo-Diesel) gibt es keinen Unterdruck im Ansaugbereich, für die Erzeugung des benötigten Unterdrucks existiert eine kleine Vakuum-Pumpe, die entweder elektrisch über das Bordnetz oder mechanisch vom Verbrennungsmotor direkt angetrieben wird.
Allerdings sollte auch hier ein zumindest geringer Restdruck nach dem Abschalten vorhanden bleiben.
Es könnte hier sein, dass das vorhandene Rückschlagventil manchmal hakt, dann nicht schließt und nach kurzer oder auch längerer Standzeit kein Rest-Vakuum und damit "weiches" Bremspedal nicht mehr vorhanden ist.
Sicherheitstechnisch ist das allerdings nicht problematisch. Läuft der Motor gibt es eine Bremskraftunterstützung, steht der Motor gibt es keine, zumindest verlässliche Unterstützung, auch nicht bei "vollständig" funktionierender Anlage.
Die Bremse funktioniert immer einwandfrei, ohne Unterstützung (eine "Mithilfe") ist das Pedalgefühl ein anderes und man muss kräftiger drücken.
Aber genau das ist die "richtige" oder "unverfälschte" Eigenschaft, weshalb eine zusätzliche Unterstützung zur Erleichterung eingebaut wurde.
Das Bremspedal "blockiert" nicht.
Das, was Du da spürst, ist das "Original", was ohne den Servoeingriff nun "unverfälscht" ist.
Die Bremsbeläge haben im Ruhezustand einen Abstand von etwa 0,1 bis 0,2 mm zur Bremsscheibe.
Durch die Verbindung mittels Flüssigkeit ist da auch kein "Spiel" oder "Puffer" dazwischen, sondern eine praktisch direkte Übertragung der Strecke, somit muss das Bremspedal nur so viel gedrückt werden, bis der Belag eine Wegstrecke von diesen gut 0,1 mm zurückgelegt hat - und dafür benötigt es keinen sonderlich langen Pedalweg.
Durch die Hydraulik ist der "Original-Pedalweg" - ohne "Manipulation" durch die Servounterstützung - tatsächlich nur etwa 4mm (vier Millimeter) lang.
Erst die Servounterstützung "modifiziert" das alles, dass die Bremse (am Pedal)
einen "langen Weg" bekommt,
mit dem langen Weg vernünftig dosierbar ist, und
ohne sonderlich großen Kraftaufwand am Pedal dann große Druck-Kräfte an den Brems-Belägen erzeugt.
Die derzeitige Situation ist eine reine Komfort-Geschichte, es ist ohne jede sicherheitsrelevante Wirkung:
Die Bremse funktioniert immer noch,
während dem Motorlauf auch "normal" und selbst wenn das für die Unterstützung vorhandene Vakuum länger vorhanden ist, wäre nach wenigen, etwa 2-3 Pedalbetätigungen bei stehendem Motor dieser Effekt auch da, weil das unterstützende Vakuum durch diese Pedalbetätigung dann auch "weg", "verbraucht", oder eben ausgeglichen ist.
Dieser Zustand mit dem "harten" Bremspedal ist an sich völlig normal und kann auch jederzeit durch Pedalbetätigung bei stehendem Motor "erzeugt" werden.
Daher auch die Fragestellung an Dich, ob hier bei stehendem Motor durch eventuell auch unbewusstes Verhalten beim Aussteigen noch ein oder zwei mal auf das Bremspedal getreten wurde, dann hat man genau dieses Ergebnis.
Mit den Rückschlagventil weiß ich nicht, ob das beim QQ überhaupt vorhanden ist. Da bei einem Turbomotor das Vakuum "künstlich" mittels einer Pumpe erzeugt wird, gibt es häufig, je nach Konstruktion der Unterdruckpumpe keine Möglichkeit, dass das Vakuum auf "natürlichem Wege" entweicht, wie bei einem Saugmotor. Wird kein Rückschlagventile benötigt, dann wird dann auch kein Rückschlagventil verbaut.
Hier "verschwindet" irgendwie das Vakuum, Pumpe eventuell im Stand undicht, (Unterdruck)-Druckspeicher undicht, Marderbiss im Verbindungsschlauch, klemmendes Rückschlagventil, ...
Es ist allerdings untypisch, dass ein technischer Defekt erstaunlich regelmäßig auftritt, dass man praktisch die Uhr danach stellen kann. Entweder er ist dauerhaft vorhanden oder kommt zumindest völlig unregelmäßig.
Wird das Fahrzeug vielleicht exakt so regelmäßig von einer anderen Person gefahren, die zufällig dieses Eigenheit hat, beim Aussteigen, zB. um "herumzurücken", oder eben nach dem Abschalten des Motors ggf. unbewusst auf das Pedal zu treten?
Vom Effekt und den anderen Beschreibungen, wäre dies deutlich wahrscheinlicher.
hallo Hosenmatz,
ausser mir fährt nur ab und zu meine Frau, der das Sperren des Bremspedals auch schon mal passiert ist. Im übrigen kommt das Phenomen weder regelmässig noch immer vor, sondern wirklich sporadisch. Ich versuchs nächste Woche mit einer anderen Werkstatt.
qashhans
Es kann ja sein, dass hier eine kleine Undichtigkeit oder ein zeitweises "Klemmen" im Bereich eines (eventuell vorhandenen) Rückschlagventils oder der Vakuumpumpe vorhanden ist.
Aber speziell bei dieser Eigenheit auch eine nicht unerhebliche Möglichkeit durch uU. unbewusstes Drücken des Bremspedals bei ausgeschaltetem Motor, zB. um sich auf dem Sitz wegen dicker Jacke noch mal "zurecht rücken" muss.
Unbewusst hat die Eigenschaft, dass man es weder weiß noch es (bewusst) macht oder sich daran erinnern kann. Ein "ich weiß dass ich da nie ..." oder "ich kann ausschließen, dass da nie ..." ist nun kein Nachweis, dass "unbewusst" dies nicht doch gemacht wird.
Hallo Hosenmatz,
auf deine Anregung hin habe ich in der letzten Woche bewusst darauf geachtet, dass dieses unbewusste Treten des Bremspedals nicht auftritt. Trotzdem gabs wieder 6 Fälle des "Blockierens".
Ich kanns nicht ändern, aber ich glaube dass hier irgendwo eine Undichtigkeit vorliegt.
qashhans
Versuch mal, alle Leitungen und Anschlüsse an und vom Bremskraftverstärker mit seifigem Wasser zu benetzen. Dann zeigt sich jede Undichtichkeit. Es könnte jedoch auch das Druckhalteventil klemmen, sodaß eben nur bei laufendem Motor der Unterdruck den Verstärker arbeiten läßt, bei stehendem Motor jedoch der Druck ausgeglichen wird.
Ich vermute, daß das Rückschlagventil klemmt. Nicht
immer, aber wahrscheinlich immer öfter.
Ich schlage Dir noch einen anderen Versuch vor:
bei stillstehendem Motor ein- oder mehrmals das Bremspedal treten, bis es, wie von Dir bemerkt,
"blockiert", also einen kurzen Weg hat und hart
anliegt. Das Pedal in dieser Stellung festhalten und den Motor starten. Wird nun der Pedaldruck weniger, gibt also das Pedal nach und läßt sich weiter durchtreten, dann ist der Bremskraftverstärker selbst
zwar in Ordnung, aber das bei Motorstillstand den Unterdruck erhaltende Rückschlagventil schließt nicht. Das müsste dann ersetzt werden, oder Du
gewöhnst Dich an den Zustand.