Austausch von herkömmlichen Standlichtbirnen gegen LED's mit "Leistungssteigerung"
Ich fahre einen 156er Sportwagon der letzten Baureihe mit Facelift. Bei eBay werden hierfür Standlichter LED's angeboten, die die Fehlermeldung, die hier üblicherweise auftraucht, umgehen kann.
Wer hat Erfahrungen mit diesem Dilemma???
Hier gibt's keine Tipps zu illegalen Umrüstungen.
Für den 156er Alfa sind in den serienmäßigen Scheinwerfern nur konventionelle Leuchtmittel mit Glühfaden zugelassen.
Nachrüstlösungen, die dem Lampenkontrollgerät eine normale Glühbirne vorgaukeln, haben eh keines Falls eine Prüfnummer, sind also nicht zugelassen als KFZ-Beleuchtungsdevice.
Danke für die klare Auskunft!
Die Lampenüberwachung erfolgt recht einfach durch eine Strommessung. Da LEDs eine erheblich geringere Stromaufnahme als Glühfadenlampen haben, wird somit ein Fehler angezeigt.
Bei den "leistungskorrigierten" LED ist ein Widerstand zusätzlich vorhanden, der nichts weiter als ausreichend Strom verbrät, um für die Prüfelektronik einen hohen Strom zu erzeugen - und damit handelt man sich zusätzliche Probleme ein, neben den grundsätzlichen Problemen einer LED.
Die Dinger sind nicht ohne Grund unzulässig:
Bei einer Glühfadenlampe entsteht Licht und Wärme (das ist Infrarot-Strahlung) im gleichen Punkt und wird über den dafür konstruierten Reflektor nach "außen" umgelenkt.
Bei einer "leistungskorrigierten" LED-"Birne" wird an diesem Widerstand genauso Wärme erzeugt, nur sitzt der Widerstand, die Wärmequelle, nicht dort, wo sie bei der Glühfadenlampe sitzt. Denn da sitzen die LED, die recht wärme-empfindlich sind.
Somit sitzt die, eine recht große Wärmequelle, an einer Stelle, die nicht dafür konstruiert ist. Es wäre nicht der erste Scheinwerfer oder Rückleuchte, der ausgetauscht werden muss, weil genau deshalb an einer Stelle das Gehäuse durch geschmolzen ist.
Beim Standlicht (wie auch Blinker oder Bremse) handelt es sich um eine lichttechnische Einrichtung, die nicht aktiv, sondern passiv wirkt. Es soll nichts aktiv beleuchtet werden (Scheinwerfer), sondern es soll die Leuchte selbst erkennbar sein.
Dafür muss eine große Fläche "strahlen". Eine Glühfadenlampe erzeugt praktisch in einem Punkt ein allseitig abstrahlendes Licht, was über den dafür konstruierten Reflektor recht gleichmäßig auf eine Fläche (der Rückleuchte) projiziert wird.
Eine LED ist das völlige Gegenteil davon, ein extrem kleiner Punkt, der das Licht nur in einem sehr begrenzten Winkel nach vorn abstrahlt.
Mit zunehmender Entfernung nimmt die optische Wahrnehmung einer Fläche linear ab, verdoppelt man die Entfernung zu einer leuchtenden Fläche, ist diese Fläche nur noch halb so groß.
Die große Helligkeit eines kleinen LED-Punktes sind ohne jeden Nutzen, es erfolgt KEIN "Ausgleich" zwischen Fläche und Helligkeit.
Mit zunehmender Entfernung nimmt die optische Helligkeit einer Fläche quadratisch ab, verdoppelt man die Entfernung zu einer derartigen Lichtfläche, ist das Ganze nur noch 1/4 so erkennbar.
Auch die LED-Bauform dieser "Bäume" verbessern nichts daran. Man hat zwar mehr leuchtende Fläche und die Abstrahlrichtung ist auch "in" den Reflektor hinein, jedoch in einem völlig falschen Winkel.
Da keine einzige der vielen LED in einem derartigen "Baum" im optischen Zentrum des Reflektors sitzt, wird das von den vielen LED erzeugte Licht irgendwo hin, aber nicht im korrekten Winkel des Reflektors Richtung "Scheibe", also der Leuchtfläche "geschickt", reflektiert.
Vorne ist LED-Standlicht bei der Fahrt überflüssig, mit Standlicht allein wird nicht gefahren, das wird durch das normale Abblendlich ohnehin überstrahlt.
Hinten ist es hochgradig gefährlich.
Beim "optischen Test" aus ein Meter Entfernung mag so eine Rückleuchte noch "schön hell" wirken, aber in 20 Meter Entfernung ist davon kaum noch etwas übrig und man muss sehr bewusst hinschauen, um da noch was leuchtendes zu erkennen - nur der Hintermann, der mit 100 km/h des nachts angerauscht kommt, macht vieles aber sucht nicht ganz bewusst nach einem kleinen roten Punkt.
Original LED-Rückleuchten mit Zulassung haben nicht ohne Grund viele relativ "schwache" LEDs, die dann jedoch als leuchtende Fläche angeordnet sind, wenn eine recht helle LED für die notwendigen Anforderungen einer Erkennbarkeit auf Entfernung ausreichen würde.
Meine Güte Hosenmatz,
v i e l e n D a n k für diese Meldung. Jetzt ist der letzte Funke gestorben, mir doch solche Dinger einzubauen und erhebliche Probleme in meinen 156er zu importieren.
D A N K E