40 Nm genug bei anhängerkupplung?
hey jungs
habe an unserem astra g caravan BJ: 98 eine anhängerkupplung nachgerüstet, diese hat 5 schtaubem m10, diese laut anbauanleitung mit 40Nm anzuziehen, das scheint mir bissel wenig, es ist die kupplung mit dem eckigen träger, da ich voher noch nie eine anhängerkupplung montiert habe ( in lkw werkstatt gelernt und nun inner pkw werkstatt am arbeiten ).
ein geselle da wo ich arbeite sagt "wenns so drinn steht", ich habe bissel bange das dioe wenn mann gewicht hinterhat und zieht abreist ^^ oder so.
ich weiß ich habe bei manchen sachen bissel angst, aber was sagt ihr dazu?
sie ist 100 pro richtig montiert und alles, nur das drehmoment finde ich wenig, was meint ihr?
Mfg Polonator
Hallo!
Wenns so in der Einabu-Anleitung steht sollte man sich schon daran halten,wird dann auch Gründe haben warum der hersteller nicht mehr angibt.
Zudem ist es beim Astra ohne weiters möglich die AHK nach dem(n) ersten gefahrenen Anhänger-Km die Schraub-Verbindungen nachzuziehen.
MfG
Hallo,
ich vertrete auch die ansicht, das das drehmoment der schrauben reicht, weil du nur max. 1000kg anhängelast hast. wenn es da steht und es für deinen wagen ausgelegt ist, dann ist alles ok.
mfg thomas.
40 Nm sind absolut richtig, bloß nicht fester aber auch nicht loser anziehen.
Lernt man heute in einem mechanischen Beruf nicht mal mehr die einfachsten Grundlagen dieser Mechanik - anscheinend wohl nicht.
Bei einer Schraub- (oder auch Niet-) Verbindung kommt es immer auf die spätere Lastrichtung an, die man mit der Schraube halten will oder muss.
Es gibt zwei verschiedenen Arten: Scherung und Zug
- Eine Scherverbindung muss zwei Materialien möglichst stark zusammenpressen, damit zwischen den beiden verbundenen Gegenständen eine möglichst hohe Reibung zur Kraftübertragung vorhanden ist.
Das ist zB. zwischen einer Felge und dem Radflansch. Die entscheidenden Kräfte an dieser Verbindung sind reine Verdrehkräfte beim Bremsen oder Beschleunigen.
Man benötigt eine hohe Haftung bzw. Reibung zwischen Felge und Flansch und die wird durch einen sehr hohen Anpressdruck von den Radschrauben erreicht. Hier muss eine Schraube sehr stark angezogen werden.
- Das Andere sind dann durch die Last direkt auf die Schraube wirkende Zugkräfte, wie zB. an einer Anhängerkupplung, wo die Hauptlast der an der Schraube ziehende Anhänger ist.
Wenn eine Schraube bei einer Last von 150 Nm bricht, und schon mit 120 Nm angezogen ist, dann sind nur noch wenige 30 Nm für eine Zugbelastung durch einen Anhänger möglich, bevor die Schraube abreißt. (Beispielwerte zum leichteren Verständnis)
Derartig belastete Schrauben werden nur vergleichsweise "gering" angezogen, damit möglichst viel "Reststabilität" zur Bewältigung eines zottelnden Anhängers vorhanden bleibt.
Für eine Stabilität von Scherkräften an der AHK, zB. bei seitlichen Bewegungen durch den Anhänger oder durch einen Fahrradträger sind die "losen" 40 Nm völlig ausreichend. Denn bei vier Schrauben sind das auch insgesamt 160 Nm Druckkraft um eine ausreichende Haftreibung zwischen Karosserie und Anschraubteil aufzubauen.
Daher grundsätzlich:
Wird eine Schraube bei der späteren Nutzung "auf Zug" belastet, wird sie nur (relativ) "lose" angezogen,
muss sie zwei Teile "verpressen", damit diese Teile möglichst fest zusammengedrückt werden, um Verschiebe- also Scherkräfte zu übertragen, muss die Schraube "angeknallt" werden.
Treten "gemischte" Kräfte auf, dann eben je nach "Hauptkraftrichtung" eher mehr in Richtung fest oder eher mehr in Richtung "lose".
Oder viele "lose" Schrauben, die in der Gesamtheit dann auch eine ordentliche "Zusammenpressung" gewährleisten.