Gebrauchter Kombi: Zuverlässig, Langstreckentauglich, Schnell, Komfortabel, Günstig?
Hallo zusammen,
schon öfter habe ich bei autoplenum über google interessante Erfahrungsberichte zu Autos gelesen. Nun habe ich eine bestimmte Frage und hoffe auch zahlreiche Beiträge.
Ich suche einen Gebrauchten und habe ziemlich genaue Vorstellungen über die Eigenschaften, aber keine genauen Vorstellungen, welche Modelle von welchem Hersteller alle in Frage kommen.
Aufgrund meiner aktuellen Erfahrungen mit Mietwagen wäre mir ein VW Golf wohl ganz recht.
Nun zu den Eigenschaften:
Allgemeines
Dieselfahrzeug, Grüne Umweltplakette, Geringer Verbrauch-
Zuverlässigkeit
Mein Auto pannensicher sein und selten zum Service in die Werkstatt müssen.
Langstrecke
Ich würde das Fahrzeug zu 80-90% für Wochenendpendelei bei ca. 4000-5000km im Monat einsetzen.
Daher möchte ich ein Auto, dass es hinsichtlich Geschwindigkeit und Komfort für lange Strecken ausgelegt ist.
Geschwindigkeit
Da ich sehr viel Autobahn fahren werde, möchte ich gerne problemlos 160-200km/h Reisegeschwindigkeit halten können. Für verbesserte Sicherheit hätte ich gerne Xenonlicht für bessere Ausleuchtung und Signalwirkung für Vorausfahrende.
Komfortabel
Ich möchte bei meinen langen Autofahrten gerne bequem sitzen und keine Rückenschmerzen von schlechten Sitzen haben. Ich möchte gerne Sitzheizung, Klimaautomatik und Regensensor.
Eine Automatikschaltung wäre mir sehr recht jedoch bei entsprechender Ersparnis verzichtbar.
Bei den Eigenschaften und der Ausstattung bin ich auch kompromissbereit, wenn das vernünftig ist. Ich habe da keine Ahnung, da ich in den letzten Jahren immer Mietwagen hatte, die ja immer neu und zuverlässig sind und sich nur in der Ausstattung unterscheiden.
Danke für eure Hilfe!
Viele Grüße
Sandro
Die Auswahl ist groß: BMW 5er Touring, E-Klasse T-Modell, Opel Vectra Kombi, Audi A6 Avant, VW Passat Variant, Skoda Octavia/Superb Kombi, die zahlreichen Volvo-Kombis, Mazda 6 Kombi usw. usw.
Was willst du denn ausgeben? Bei bis zu 5000Km im Monat würde ich etwas höher ins Regal greifen und die genannte obere Mittelklasse wählen. Je nach Alter wird es allerdings problematisch mit der grünen Umweltplakette beim Diesel. Da sind selbst recht neue Modelle nicht immer gut aufgestellt.
Hallo!
danke für die erste Antwort PepeJones!
Vom Budget her dachte ich so an 10.000-15.000 Euro. Ist das angemessen?
An Audi, VW oder Skoda und Opel hatte ich auch schon gedacht, allerdings an die jeweils kleineren Modelle wie A4 und Golf. Sind die größeren deiner Meinung nach besser für meine Zwecke geeignet? Ich hätte schon gerne ein kompkteres Fahrzeug. Besonders der Opel Vectra ist ja ein ausgenommenes Schiff
Wenn ich bei mobile.de suche, grenze ich nach 'grüner Plakette' ein und erhalte eigentlich viele Treffer. Ich hoffe doch das sind richtige Ergebnisse
Viele Grüße
Sandro
Da fällt mir noch eine Zusatzfrage ein: Sind bei A6, Passat & Co. eigentlich die Kosten für Ersatz- und Verschleissteile höher als bei den jeweiligen kleineren Pendants?
Meine persönliche Meinung:
Zu den gestellten Bedingungen
- Automatikgetriebe halte ich für entbehrlich. Bis auf wenige Ausnahmen erhöht sich dadurch der Verbrauch um mindestens 1,5 Liter/100 km.
Eine Automatik macht das Fahrzeug durch die fehlende "Arbeit" der Schalterei zwar bequem, da es sich hier um ein Langstreckenfahrzeug mit hauptsächlich Autobahnbetrieb handelt, fällt ohnehin nicht viel "Arbeit" an, die man sich mit Automatik dann spart.
Ich sehe da eher keine unbedingte Notwendigkeit, etwa 500 Euro beim (Gebraucht)-Fahrzeugpreis und etwa 2,50 Euro/100 km - das sind bei dem Fahrprofil etwa 125 Euro/Monat - zusätzlich auszugeben, um sich eine eher kaum vorhandene "Arbeit" zu ersparen.
- Xenon sehe ich als unbedingt notwendig an.
Gerade außerhalb geschlossener Ortschaften ist gutes Licht durch nichts anderes zu ersetzen und das bietet nur Xenon. Hier wird viel und lange gefahren, da sollte auf Xenon niemals verzichtet werden.
Was den Verbrauch angeht, Xenon ist sparsamer als Halogenbeleuchtung, weil es einen 36% geringeren Stromverbrauch hat und damit auch 36% weniger Sprit benötigt (gegenüber Halogen, nicht auf den Gesamtverbrauch).
- Geschwindigkeit 160 - 200 km/h,
das solltest Du dir noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Bis etwa 130 km/h sind alle Fahrzeug halbwegs sparsam zu bewegen, aber alles, was danach kommt, saugt den Tank leer. Da sind dann auch Dieselmotore nicht mehr sonderlich im Vorteil zu Benzinern. Max. 2 Liter weniger, wenn überhaupt weniger - bei um die 16-22 Liter bei 200 km/h sind unerheblich.
Zu den bisher vorgeschlagenen Fahrzeugen - das halte ich für vollständig neben den Anforderungen und Bedingungen.
Die genannten Fahrzeuge sind 1,5 bis 2 Klassen höher als die nachgefragte "Grundgröße" eines Kompakten. Die Dinger sind alle deutlich schwerer und haben einen erheblich höheren Luftwiderstand als Golf und Co. Damit dann auch etwa 3 Liter Mehrverbrauch bei dem vorhandenen Fahrprofil
Für die gleichen Fahrleistungen ist ein leistungsstärkerer Motor notwendig, der über die reinen Fixkosten für Steuer und Versicherung schon im Stand einiges an Mehrausgaben produziert.
Kosten für Wartungen / Inspektionen, wie auch Reparaturen zB. an Verschleiß- und Ersatzteilen sind spürbar höher. Bei der Kilometerleistung sind doch schon 2-3 Inspektionen pro Jahr notwendig.
Kombi ist mir überhaupt nicht nachvollziehbar,
wer mit einem nicht mal durchschnittlichen Kompaktklasse-Kofferraum eines VW Golf auskommt, benötigt ganz sicher keinen Kombi der oberen Mittelklasse.
Ein Kombi hat immer ein höheres Gewicht und einen schlechteren Luftwiderstand als die "baugleiche" Limousine, das erhöht den Spritverbrauch.
Ein Kombi ist immer spürbar unkomfortabler als die Limousine. Wegen der Lademöglichkeit ist die Federung/Dämpfung hinten härter ausgelegt, durch die weniger windschlüpfigere Bauform sind die Windgeräusche höher, durch fehlende Isolierung zum Kofferraum und die Anordnung der Hinterachse innerhalb des Innenraums sind die Fahrgeräusche im Innenraum höher.
Schlechteren Fahrkomfort bei höherem Spritverbrauch ohne jeden vorhandenen, ausgleichenden Vorteil sind eher fraglich als empfehlenswert.
- Die vorgeschlagenen Fahrzeuge sind alle im Neupreis erheblich teurer - etwa Faktor 3 - als die nachgefragte und von der Nutzung ausreichende Kompaktklasse.
Bedeutet automatisch, dass derartiges erheblich älter und wesentlich höherem Kilometerstand ist, um im gegebenen Budget zu bleiben.
Eine Kompaktklasse ist bei dem Wunschpreis und Ausstattung etwa 2,5 Jahre alt und hat um die 30.000 km runter - wenn überhaupt.
Ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse liegt bei dem Budget bei 6-7 Jahre ab etwa 100.000 km Laufleistung und entsprechender "Vorschädigung" allein durch den bisherigen Verschleiß.
Wenn die Kompaktklasse vom Platzangebot ausreicht, dann auch einen nehmen, alles andere kostet in mehrfacher Hinsicht nur "unnötig" Geld.
So als besonders herauszustellen:
Die Golf-Derivate wie Audi A3 - eher nicht, entspricht dem Golf und damit die gleiche Zuverlässigkeit, ist schwerer als der Golf (Mehrverbrauch) ist um einiges "sportlicher" abgestimmt, was eher nicht einem Langstreckenkomfort entspricht, ist teurer als der Golf und hat ausschließlich irgendwelche teuer zu bezahlenden Imagevorteile. Da kann man gleich den Golf nehmen.
Seat Leon hat Golf-Technik, ist aber deutlich billiger als das Original, hier wäre sogar für das Budget ein praktisch neuwertiger Vorführwagen drin.
Opel Astra wäre ein ganz heißer Kandidat, da durch die Ablösung mit dem Nachfolger noch "Alt"-Fahrzeuge mit Tageszulassung herumstehen und ein praktisch "fabrikneues" Fahrzeug zu bekommen ist.
Sogar noch besser der Astra GTC, also das 3türige Coupe. Der wird im März 11 abgelöst, die Produktion läuft aus, die letzten Modelle werden jetzt praktisch hinterher geschmissen und es gibt "lebenslängliche" Garantie.
(Es mag zwar nicht "lebenslänglich" sein, aber es ist doch nicht schlecht sondern erheblich besser, als was die Anderen so garantieren).
Dann wäre da der Ford Focus, der wird auch im März abgelöst, die Produktion des Neuen ist letzte Woche angelaufen, da hauen die Händler auch die Lagerbestände raus, dann noch mit Tageszulassung oder als Vorführwagen zu Preisen, dass man das Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommt.
Ansonsten wäre noch Mazda3 oder Toyota Auris zu nennen, auch hier sind erhebliche Schnäppchen zu machen, weil diese Fahrzeuge kaum nachgefragt sind und hoch subventioniert werden.
Was sich (bei vielen Herstellern) auf sehr junge Gebrauchte mit dann auch noch langer Herstellergarantie (Ausstellungsfahrzeuge, Vorführfahrzeuge, "Geschäftsfahrzeuge", ...) massiv durchschlägt.
Hallo!
Ich danke dir für deine ausführliche Antwort, Linksfahrer!
Ich hätte zwar gerne einen Kombi, weil ich mir das Raumgefühl mehr zusagt als bei einer Limousine oder einem Kleinwagen, aber ich habe auch schon bemerkt, dass der Spritverbrauch beim Kombi höher ist als bei Limousine und Kleinwagen. Unkomfortabler hab ich Kombis nicht empfunden, aber vielleicht würde sich das Gefühl mit der Zeit einstellen.
Auf eine Automatik verzichte ich nach deinen Ausführungen gerne. Ich war der Ansicht, dass inzwischen Automatik nicht mehr verbraucht als ein Schaltgetriebe. Interessant, dass diese Einschätzung falsch ist bzw. nur auf wenige Fahrzeuge zutrifft.
Nun, wo schaue ich am besten nach Autos? Bei mobile.de finde ich leider kein einziges Angebot (Kompakte oder Limousine mit der von mir gewählten Ausstattung (ab 96kw, Diesel/Gas, Xenon ab EZ2009 für unter 15.000 Euro). Der nächste Schritt wäre wohl mal gezielt bei Ford- oder Opel-Händlern nachzufragen, nicht wahr?
Viele Grüße
Sandro
Das Budget sollte für die Ansprüche ausreichen.
Wenn du dir doch nicht so ganz sicher bist, ob nicht vielleicht doch die Kompaktklasse mit Schaltgetriebe reicht, hilft nur eine Probefahrt. Mein Ansatz mit der oberen Mittelklasse habe ich aus deinem Anspruch aus Komfort und Langstreckentauglichkeit abgeleitet. Natürtlich kann man auch 5000Km/Monat mit einer Golf 5 Limosine reißen. Bei der nicht unerheblichen Zeit, die man im Auto verbringt, sollte man aber auch mal in der nächst höheren Klasse probesitzen. Hier ist aufgrund von Verarbeitung, Radstand ("lang läuft"), Fahrwerk, Dämmung, größeren Motoren etc. einfach etwas mehr Komfort zu erwarten. Das macht nunmal bspw. eine C-Klasse bei der Fahrleistung angenehmer zu fahren, als einen Golf. Ob dir das den Aufpreis für die nächst höhere Klasse wert ist, ist eine ganz persönliche Kiste.
mobile und autoscout sind eine gute Anlaufstelle. Da stehen so gut wie alle verfügbaren Fahrzeuge drin. Daneben gibt es große Autohäuser, die oft auch mit EU-Fahrzeugen handeln. Bspw: Jütten&Koolen, Wilde, Dat Autohus, Budde Automobile usw. usw. Die Vertragshändler selber können darüber hinaus auf ihren Jungwagenpool zurückgreifen und dir bundesweit Fahrzeuge (Werksautos, Leasingrückläufer etc.) beschaffen.
Nachtrag: Zu den Fixkosten gibts bei ADAC.de einen Index, wo die ungefähren Kosten im Monat für einzelne Fahrzeuge verglichen werden können.
Alles andere ist dann wie gesagt eine Sache des persönlichen Geschmacks. Und da würde ich den Mehrpreis zahlen und die 60.000Km/Jahr lieber in einem 5er mit Reihensechser und Automatik verbringen, als in einem Vierzylinder- Golf mit 100PS und Handschaltung
Automatik finde ich auch und gerade für die Autobahn interessant. Das ist in Staus, und die werden in dem Fall ein Thema sein, nämlich wesentlich angenehmer, als das ständige kuppeln und schalten.
Xenon ist natürlich in der Kompaktklasse ein Knackpunkt, weil nicht sonderlich verbreitet. Da muss man suchen und auch Geduld haben.
Bei recht jungen Gebrauchten oder gar "Fast-Neuwagen" wie Tageszulassung, Vorführer und ähnlichem ist meiner Erfahrung nach mobile und vergleichbar nicht hilfreich.
Junge Gebrauchte werden aus vielen Gründen nur sehr ungern derartig öffentlich angeboten.
natürlich verkauft man lieber ein nagelneu vorgestelltes, verfügbares Fahrzeug mit wesentlich geringerem Nachlass, als den gerade abgelösten Vorgänger, bei gleichen Angebots- (Werbe)-Gebühren bei den Portalen
niemand lässt sich gern in die Karten schauen, wie viele Fahrzeuge mit Tageszulassung er immer noch auf dem Hof (Ausstellungsraum, Lager) zu stehen hat.
Oder im Rahmen einer Sonderaktion des Hersteller/Importeur gegenüber den Händlern zugegriffen hat und entsprechende Sonderkonditionen noch zusätzlich erhalten hat (und weitergeben kann).
- niemand zeigt gern öffentlich, also gegenüber seinen Mitbewerbern, seine wirklichen Verkaufspreise. Teilweise sind Preisgrenzen durch den Hersteller-Vertrieb vorgegeben um nicht als "Billigheimer" dazustehen.
Die Portale, genauer die dort vorhandenen Angebote der Vertragshändler, werden von den Herstellern/Importeuren genau überwacht, eine Unterschreitung (zB. weil der Hof voll, das Konto leer und die Löhne fällig sind) fällt sofort auf und bringt dicke Finger und in der Folge schlechtere Einkaufskonditionen - bei einem persönlichen, "intimen" Verkauf oder Angebotserstellung im Laden ist diese "Überwachung" nicht vorhanden.
Mal abgesehen von den Mitbewerbern, die sich nicht sonderlich erfreut zeigen werden, weil einer aus "der eigenen Familie" die Preise versaut und dies auch sofort "der Mutti" melden würden.
Da ist der Besuch direkt in verschiedenen Autohäusern deutlich ergebnisreicher.
In der Preislage würd ich mal den Opel Meriva B
als Neuwagen oder mit Tageszulassung empfehlen.Als Diesel in der "Selection" Ausstattung dürften fast alle Ansprüche erfüllt sein.Bei mobile.de ab ca.15.000€ zu haben.
Das macht alles Sinn.
Ich habe bei mobile.de eigentlich auch kaum Angebote in der Kategorie Vorführwagen, auf Halde, etc. gesehen. Ich werde mal in Berlin, wo ich zur Zeit wohne, einen Vertragshändler von VW, Ford und Opel aufsuchen.