Beschleunigungstest Schaltgetriebe / Automatik?
Hallo,
weis jemand wie die Beschleunigung gemessen wird? Oder wird diese theoretisch ausgerechnet???
Das kann doch nicht sein das ein Mensch manuel schneller mit dem kuppeln/schalten ist als eine automatik.
Klar DSG ist schneller ich meine aber jetzt sportautomatiken z.B. 650i schaltet 0,1 manuell schneller als seine Automatik. Wie kann das sein???
THX & MfG Jonny
Die Zeitangaben in den Prospekten sind gerechnet und in Fahrversuchen gegen geprüft. Die Zeitangaben bei irgendwelchen Test in Zeitschriften sind häufig rein gemessen.
Das reine Beschleunigungsvermögen stammt nur zu einem kleinen Teil aus den reinen Geschwindigkeit des Gangwechsels.
Einen deutlich größeren Einfluss hat zB. die Gangspreizung bei den Zahnrädern. Eine etwas andere Auslegung kann zB. beim Sprint einen Schaltvorgang sparen.
Oder auch wie der Automatik die Gänge wechselt, selbst "lahme" Wandlerautomaten können schneller schalten, als Handbedienung.
Andererseits sollte man auch nicht annehmen, dass Testfahrer so schalten, wie man es in der Fahrschule gelernt hat, da bleibt man auf Vollgas stehen.
Dann gibt es den Moment des Anfahrens, wann wird eingekuppelt und wie dicht kann der Fahrer bei der manuellen Bedienung an der Schlupfgrenze der Räder bleiben.
Nicht ohne Grund gibt es bei einigen Fahrzeugen eine besondere Software für einem möglichst schneller Start/Sprint, die sogenannte "Launch-Control", die schon von Beginn an völlig anders arbeitet, als das normale Vollgas bei grün.
Das DSG ist ein wunderbares Beispiel, dass die Geschwindigkeit des eigentlichen Gangwechsels praktisch keinen Einfluss hat:
Egal ob handgeschaltet oder praktisch ohne jede Verzögerung, keine Änderung der Sprintzeit.
Oder der klassische Wandlerautomat in einem Mercedes, der Wagen mit Wandlerautomatik beschleunigt schneller als handgeschaltet.
Auch was Spritverbräuche angeht, stimmen so manche Vorurteile nicht.
Mit dem fast "verlustfreien" DSG, was noch einen Gang mehr bietet als der Handschalter und eigentlich optimaler den Motor betreiben könnte, steigt der Spritverbrauch sogar ziemlich heftig.
Dem gegenüber gibt es Fahrzeuge mit "leistungsfressendem" Wandlerautomaten, die erheblich sparsamer sind, als der identische Handschalter.
Beim DSG stellt sich ohnehin langsam aber sicher heraus, dass dies nicht so der Bringer ist. Immer mehr Fahrzeughersteller wenden sich ab und kommen zu den Wandlerautomaten wegen erheblicher Vorteile wieder zurück.
Selbst der Erfinder des DSG hat im Frühjahr bekannt gegeben, dass man diese Technik nicht mehr weiterentwickelt und aus Effizienzgründen zukünftig nur noch den Automaten mit "klassischem" Wandler bevorzugen wird, der auch mittelfristig das Schaltgetriebe vollständig ersetzen wird.
Hallo senkaeugen,
linksfahrer hat ja schon ziemlich alles gesagt. Aber auf deine frage nochmal zu antworten: Mann kann die beschleunigung mit einem selbstschreibendem gerät genau so wie die verzögerung messen. Theoretisch geht eine rechnung genau so, da liegt auch der hase im pfeffer. Wann ist ein gangwechsel erfolgt??? Das ist deffinitionssache. Bei einem wandlergetriebe kann es sein, das physich schon der nächste gang eingelegt ist aber aufgrund des wandlereinsatzes das übersetzungsverhältniss dem noch nicht entspricht. Wie auch schon angesprochen ist das messen des schaltvorganges und dessen anfang und ende eine sehr subjektive beurteilung, weil es halt zu einem großen prozentsatz (beim messen mit schreibenden geräten) vom einzelnen fahrer abhängt.
Gruß
HillHolder
Verstehe ich das richtig, dass bei dem Endbeschleunigungswert, die Schaltdauer nicht berücksichtigt wird oder liege ich da falsch?
Irgend wie sind 99% aller handgeschalteten Autos schneller als ihre Automatikkolegen.
Automatikgetriebe älterer Bauart oder auch aktuelle Doppelkupplunsgetrieb oder Direktschaltgetriebe, also DSG (VW) oder DKG (BMW) benötigen für ihre Arbeit eine Leistung.
Diese Leistung stammt vom Motor und wenn sie im Getriebe "verbraucht" wird, für die Hydraulikpumpe, das Bewegen der Zahnräder, Schlupf, ..., dann kommt das hinten aus den Getriebe nicht heraus und steht als Antriebs- oder Beschleunigungsleistung nicht zur Verfügung.
Vereinfacht am Golf GTI erklärt: Motor hat 210 PS, ein Handschaltgetriebe hat etwa 3% Verluste, bleiben am Getriebeausgang für die Beschleunigung rund 204 PS übrig.
Ein DSG hat etwa 8% Verluste, bleiben hinter dem DSG etwa 193 PS.
Eigentlich müsste der Wagen nun etwa 1 Sekunde langsamer beschleunigen, allerdings spart das DSG auch etwa 1 Sekunde durch die fehlenden Unterbrechungen beim Schalten, insgesamt ist damit beim GOLF GTI mit dem DSG gleich schnell auf 100 km/h.
Bei alten Wandlerautomaten ist der Verlust im Getriebe oft noch deutlich höher und es kommt neben einer geringeren Beschleunigung auch ein deutlich höherer Kraftstoffverbrauch heraus.
Allerdings sind die Wandlerautomaten schon seit einiger Zeit einer deutlichen Entwicklung unterzogen, so dass moderne 7-Gang Wandler geringere Leistungsverluste als Handschalter haben und nicht nur schneller beschleunigen, sondern noch sparsamer im Spritverbrauch sind.
Daher dann auch der klare Trend bei größeren und leistungsstärkeren Fahrzeuge, diese nur noch mit den neuen Wandlerautomaten anzubieten.
Der CO2-Wert ist aktuell für die Steuerberechnung und später für die Strafsteuer relevant, also gibt es das Fahrzeug ausschließlich mit dem sparsameren Getriebe und das ist der Wandlerautomat, schneller sind sie damit auch noch.
Jetzt ist mir einiges klar geworden - vielen Dank für eure Antworten!