Nockenwellenlager?
Ich grüße Euch und bitte Euch einfach mal um Eure Mithilfe.
Gegen Ende letzten Jahres wurde bei meinem Rover 416 Si - BJ 97, eine Reparatur durchführt, weil Öl in den Kühlkreislauf gekommen war. Eigentlich völlig unvernünftig, weil mir die Werkstatt einen Preis von 1500 EUR in Rechnung stellte.
Der Zylinderkopf musste geschliffen werden, neue Dichtung, Ölwanne ab, Kurbelwelle raus usw.. Das damals kuriose - angeblich wäre das Problem aufgekommen, weil sich 2 Zylinderlaufbuchsen "gelöst" hätten. Die wären angeblich nur eingeklebt gewesen und der Kleber hätte sich halt aufgelöst. Ich konnte das zwar nicht nachvollziehen, weil mir das technische Verständnis dazu fehlt aber ich hab es halt machen lassen. Dazu wurde auch gleich nochmal der Zahnriemen gewechselt, obwohl der gerade einmal ein halbes Jahr alt war. Aber gut.
Heute nun - der Wagen läuft keine Minute und geht schließlich aus. Ich hab mich nicht weiter gewundert und versucht ihn wieder zu starten. Als ich dann ein "flatterndes" Geräusch aus dem Motorraum wahrnahm, hab ich es gleich sein lassen und direkt an den Zahnriemen gedacht.
Heute Nachmittag dann habe ich die Abdeckung vom Zahnriemen abgenommen und nachgesehen. Der Zahnriemen scheint nicht gerissen. Dafür ist er ziemlich locker im oberen Bereich zwischen den Nockenwellen. Dazu ist, wie gleich zu sehen, der gesamte Raum voller Fasern des Zahnriemens.
Da seit längerer Zeit eine Art Schleifgeräusch (nicht dauernd, sondern im Interval) aus dem Bereich des Zahnriemens zu vernehmen war, sagte mir mein technisch nicht ganz unversierter Nachbar, dass unter Umständen die Geräusche vom Nockenwellenlager gekommen wären. Sicher war er sich natürlich nicht und mir fehlt wie gesagt das technische Verständnis dafür. Für mich klang das Geräusch jedoch wie ein Schleifen des Zahnriemens - als hätte er an einer Stelle seiner Oberfläche eine Erhebung, die irgendwo entlangschleift.
Nun meine Frage, habt Ihr vielleicht schon einmal von einem Problem mit einem Nockenwellenlager gehört oder habt Ihr vielleicht einen anderen Tipp für mich? Mir gehts nämlich auch um die Frage, ob die Werkstatt damals Mist gebaut hat, als sie den Motor so zerlegt hatten. Unter Umständen ist aber auch nur der Zahnriemen fehlerhaft und ist nun schlicht zu weit geworden. Oder wurde vielleicht die Spannrolle nicht korrekt vorgespannt. Alles essentielle und wichtige Fragen, da nun geklärt werden muss, ob hier eine Haftung der Werkstatt vorliegt.
Vielen, vielen Dank für Eure Mithilfe.
Viele Grüße Chris
Dieser Abrieb des Zahnriemens ist alles Andere als normal; zudem deutet dessen geringe Vorspannung auf einen evtl. Defekt der Spannrolle hin.
Das Fahrzeug würde ich nicht mehr zu starten versuchen, um weitere Schäden an der Ventilsteuerung zu vermeiden (falls es dazu nicht bereits zu spät ist -- Stichwort: Übersprung des Zahnriemens)
Eine Längung des ZR ist wegen der immer noch ausreic hend vorhandenen Gewebestruktur eher nicht wahrscheinlich; aber gleichwohl technisch möglich (Ich hatte solch einen Einzelfall mal bei einem neuwertigen Keilriemen, der ja strukturell ähnlich aufgebaut ist)
Die reparaturausführende Werkstatt wird sich vielleicht/wahrscheinlich aus der Gewährleistungshaftung rausreden wollen; zudem müsstest Du dem Reparaturbetrieb nachweisen, dass bei der Reparatur unsachgemäß/fehlerhaft gearbeitet wurde. (Beweislastumkehr nach 6 Monaten -- und die Reparatur ist ja offenbar bereits über 1/2 Jahr her)
Daher scheint es hier angeraten, den Schaden von einem Gutachter begutachten zu lassen, FALLS der Reparaturbetrieb Dein Gewährleistungsansinnen ablehnt.
Falls der Reparaturbetrieb der Innung des KFZ-Handwerks angehört, wäre es ggf. der günstigste Weg - weil für Dich kostenlos -, das Fahrzeug der dortigen Schiedsstelle vorzustellen.
Auf JEDEN FALL würde ich den Schadenbereich VORAB ausführlich fotodokumentieren, um bei nachträglichen Auseinandersetzungen argumentieren zu können und nicht (alleine) auf dem Schaden sitzen zu bleiben.
Bonne Chance -- Viel Erfolg!
PS:
Schau mal auf der damaligen Rechnung nach, ob die Spannrolle überhaupt mitgewechselt wurde.
Hallo Lo,
erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ein weiteres Starten des Wagens habe ich nicht noch einmal unternommen. Wird eh schon einiges hinüber sein
Ganz unten findest du, wenn Interesse besteht, die restlichen Bilder. Ich denke, die zeigen ausreichend das aktuelle Problem. Das das nicht ganz normal ist liegt auf der Hand - nur sehe ich Probleme bei der Beweislastumkehr. Angenommen die reden sich von vornherein raus, wovon ich ausgehe, und sie gehören nicht der Innung an - ich müsste ewig viel Geld auslegen um dann eventuell zu erfahren, dass es nicht deren Schuld ist.
Wenn die Spannrolle wirklich defekt ist, wäre das ja fast ein Glück, sofern sie denn letztens mitgewechselt wurde. Wenn nicht, dann läuft immernoch die, die ich denen bei der vorgehenden Reparatur mitgebracht habe. Dann allerdings stellt sich wieder die Frage, warum Sie den Zahnriemen erneut gewechselt haben, die Spannrolle aber nicht - wo das doch eigentlich als das Non Plus Ultra gilt oder? Genaueres werde ich dann morgen erfahren, wenn ich mit dem Verantwortlichen spreche.
Nochmals vielen Dank! Ein eventuelles Ergebnis werde ich dann hier veröffentlichen.
http://www.imgbox.de/users/lajosch/Rover/CIMG2284.png
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Auha .. das sieht ja übel aus; vor Allem das lezte Bild zeigt die Abrasion an den Zähnen überdeutlich.
Solch ein ZR-Verschleißbild ist mir noch nie untergekommen - das sieht ja aus, als hätte da ein Hamster "Material" für den Nestbau eingepflegt
Hoffentlich wurde da kein Plagiat (Produktfälschung) verbaut ... wäre aber gut für Deine Ansprüche, da leicht nachweisbar
Ob der Betrieb Innungsmitglied ist, siehst Du meist an einem Innungsschild an im Eingangsbereich oder eine "Urkunde" an der Wand (damit werben die Unternehmen bzgl. Seriosität, Fachkompetenz etc. ... obwohl das diesbezüglich wenig zu sagen hat)
Falls kein Innungsmitglied, würde ich mal einen fachkundigen Mechaniker drüberblicken lassen; der kann dann vor Ort eher saen, ob die Ausgaben für einen KFZ-Gutachter sinnvoll angelegt scheinen.
Das Thema interessiert mich; wäre nett, wenn Du mich auf dem Laufenden halten würdest.
Beste Grüße
Lothar
Hallo Lothar,
zu beachten ist dabei, dass der Zahnriemen erst 9 Monate jung ist und vielleicht 15000 km gelaufen ist. Der letzte sah nach 8 Jahren dagegen wie neu aus.
Nach dem Schild bzw. der Zugehörigkeit werde ich mich erkundigen. Vielen Dank für den Tipp im allgemeinen!
Nach einem gescheiten Mechaniker werde ich mal Ausschau halten. Unabhängige Augen sind mir eh die liebsten.
Natürlich halte ich dich auf dem laufenden!
Bis dahin
Viele Grüße
Christoph
Hallo,
wie versprochen, hier ein kurzer Zwischenbericht. Der Motor wurde kurz von einem Gutachter betrachtet. Oberflächlich sind keine Schäden oder Gründe für den Defekt zu erkennen. Das die Riemenspannung schuld war, ist möglich, allerdings wäre bei einem fehlerhaften Einbau der Zahnriemen schon früher übergesprungen - so die Meinung des Gutachters. Er denkt, die Spannrolle ist preiswertes Zubehör und hatte Ermüdungserscheinungen. Woher die Spannrolle kommt werde ich dann morgen erfahren, wenn ich die Werkstatt mit Riemen und Spannrolle besuche.
Falls es interessiert - hier das Bild zu den beiden Teilen
http://farm5.static.flickr.com/4094/4871429839_7455efb45f.jpg
Im übrigen habe ich den Zahnriemen selbst ausgebaut und auch so mal geschaut, ob noch was zu retten ist. Ich kann mich täuschen aber es macht den Anschein, als würde kein Kolben oben angeschlagen haben. Selbst die Hydrostößel bewegen sich flüssig und haken nicht. Vielleicht habe ich dieses Mal Glück. Aber das werden wir sehen, wenn der neue Riemen und die neue automatische Spannrolle da ist.
VG Christoph
So wie DER Zahnriemen aussieht, haben die Steuerzeiten auf gar keinen Fall mehr gestimmt .. der is' ja schon partiell zahnlos. oO
Wenn DA der Motor heile geblieben ist, kann's sich nur um einen so genannten Freiläufer handeln, bei dem die Ventile nicht die Kolben "küssen" können und sich mindestens dran krummbiegen.
Na schau'n mer mal - dann seg'n ma' schóó .. würde ein gewisser "Kaiser" jetzt sagen.
Viel Glück!
kann ich da nur sagen .. dass der Motor nicht bereits was abbekommen hat.
Definitiv kann man das momentan nur durch Endoskopieuntersuchung via Zündkerzenbohrungen .. oder Abnehmen des Kopfes definitiv sagen
Grüße,
nach langer Zeit und einigem Kopfzerbrechen haben wir es geschafft. 4 neue Ventile waren nötig. Bei der Gelegenheit wurde natürlich gleich alles andere rund um den Motor erneuert und was soll ich sagen. Gestern, zum finalen Test, sprang der Rover an und verrichtet seitdem sein Werk als wäre nie etwas gewesen
VG Chris
Auha, also DOCH kein Freiläufer.
Dann war das mit den krummen Ventilen bei deeehm "kariösen" Zahnriemen unausweichliche Folgen; denn mit deeehm "Gerät" KONNTEN die Steuerzeiten nicht mehr stimmen. Evtl. hatten die "Zahnriemenwechsler" versäumt, auch 'ne neue Spannrolle zu montieren.
Da biste mit 4 krummen Ventilen noch glimpflich weggekommen; wenn auch der Kopf wieder runter musste => ZKD ma' wieder neu - macht man ja gerne mal zur "(halb)jährlichen 15Tkm-Inspektion" oO
Na ja, hoffen wir, er läuft jetzt wieder ein paar Jahre ohne weitere Motorprobleme Daumen-hebt
... uund DANKE! für die Rückmeldung !!