Wir haben den VW Bus mit 90.000 km gebraucht gekauft. Als Familienfahrzeug hat er uns 2 Jahre und 45.000 km lang gute Dienste geleistet - obwohl... gute? Zusammenfassend: für uns war der Bus ein Geldgrab!
Ab 1996 hat der T4 eine Modellpflege erhalten, neben einer Verlängerung des Vorderwagens fällt vor allem das "modernere" Design mit den keilförmigen Scheinwerfern auf. Alle Multivans haben nun Scheibenbremsen an allen 4 Rädern.
Der VW Bus ist natürlich der "Allround"-Wagen schlechthin, vorausgesetzt dass es keine Parkplatzprobleme gibt, bei der Länge und 2.05m Höhe passt er schon mal nicht in alle Parkhäuser.
Die Multivanausstattung mit sieben Plätzen, Klapptisch und - falls augestattet - mit Schlafmöglichkeit durch die umklappbare Rückbank ist die Lösung für alle Fälle: Urlaubsfahrzeug, Alltagsfahrzeug und Reiselimousine. Die Innenausstattung und Verarbeitung ist hochwertig und kann auch dem Vergleich zu aktuellen Fahrzeugen standhalten.
Der 5 Zylinder Benziner läuft ruhig und unauffällig - obwohl, ab 120km/h würden ein paar mehr PS nicht schaden, hier ist nämlich Schluss mit entspannten Fahren - entsprechend ist die Beschleunigung auf 100km/h mit 18,8s doch recht überschaubar. Der Verbrauch lag im Schnitt bei 12,5 Litern, drunter ging es eigentlich nicht.
Das Fahrverhalten insgesamt ist neutral und äusserst gutmütig; selbst bei Geschwindigkeiten ab 120km/h ist der Geräuschpegel annehmbar und dank dem Syncro fährt der Bus auch bei schlechtem Wetter beständig. Die Federung ist ebenfalls angenehm und so können auch lange Urlaubsfahrten Spass machen.
Beim Syncro werden die Hinterräder über das Prinzip der schon aus dem T 3 syncro bekannten VISCO-Kupplung bei Schlupf der Vorderräder angetrieben. Am Ende ist es aufgrund der geringen Bodenfreiheit und den fehlenden Differenzialsperren nicht wirklich ein Gelände Bus, sondern eher ein SUV.
Nun zu unseren Problemen:
Direkt bei 90Tkm wurde der Zahnriemen gewechselt und eine grosse Inspektion durchgeführt. Dabei fielen schon mehrere undichte Stellen am Motor auf (Ölwanne, Olschraube, Übergang Motor/Getriebe) - und so ging das zwei Jahre weiter. Bei jedem Werkstattaufenthalt (z.B. Bremswechsel) wurden neue Probleme gefunden: Kotflügel mit Rost, A Säule unter der Windschutzscheibe durchgerostet (!), Heckklappe angerostet, Auspuff mit Kat deffekt etc...Vielleicht lag es an der mangelnden Wartung durch den Verkäufer, dennoch es waren ein paar viele Sollbruchstellen und andere Reparaturen fällig - insgesamt haben wir in 2 Jahren 10.000,- Euro ausgegeben.
FAZIT:
Ein Top Fahrzeug für alle Fälle, vor allem mit dem Syncro äusserst angenehmes Fahrverhalten, dennoch ein wenig untermotorisiert.
Bei Gebrauchten VW Bullis würde ich unbedingt die alte Faustregel beachten: max. 2 Vorbesitzer, geringe km Leistung, bei 100000km Erneuerung der klassischen Verbrauchsteile wie Bremsen, Zahnriemen, Auspuff und lückenlose Wartungen (dokumentiert).
Und vor allem eine sorgfältige Prüfung der klassischen Schwachstellen durchführen.