Im Großstadtdschungel ist das SUV leicht zu Rangieren und auf der kurvigen Landstraße angenehm zu dirigieren. Die Lenkung des T-Cross ist angenehm präzise und direkt.
Wer den Vergleich zum Polo ziehen möchte, muss sich natürlich bewusst sein, die zusätzliche Höhe macht sich bei der Kurvenhatz bemerkbar, wankt das Fahrzeug hier spürbar. Letztlich weckt das Fahrwerk wie aber auch die Motorisierung solch ein dynamischen Fahrstil von vorne herein nicht.
Stattdessen war man bei VW eher auf den Fahrkomfort bedacht und erreicht in diesem Punkt gute Werte, besonders hervorstechen kann der T-Cross allerdings nicht und so schlägt mir die ein oder andere Straßenunebenheit überraschend stark ins Innere durch. Das gängige Straßenbild meistert er aber zufriedenstellend und stößt mir nicht negativ auf.
Die Fahrprofilauswahl zur Einstellung verschiedener Fahrzeugabstimmungen gibt es im VW T-Cross, allerdings nicht in dem von mir gefahrenen 70 kW TSI, auch nicht gegen Aufpreis.
Der kleinste Dreizylinder schlägt sich ganz gut und halte ich den T-Cross bei Drehzahlen geht es doch ausreichend flott voran. Zuviel darf man natürlich nicht erwarten, dennoch kommt er einem gar nicht allzu träge vor und die Höchstgeschwindigkeit ist mit möglichen 180 Stundenkilometer deutlich höher als erwartet.
Liegen entsprechend höhere Drehzahlen an, finden nur sehr empfindliche Ohren Anlass zu meckern, wird er auch dann nicht störend laut und bleibt für einen Dreizylinder angenehm kultiviert. Dennoch wird das Aggregat oben rum etwas brummig, hier fehlt einfach der sechste Gang.
Ja, das Aggregat mit 95 PS muss sich leider mit einem Fünf-Gang-Schaltgetriebe begnügen, das zwar leichtgängig zu schalten und zudem präzise geführt ist und über durchschnittlich lange Schaltwege verfügt. Aber mir fehlt einfach der sechste Gang, den bekommt allerdings erst der stärkere Dreizylinder spendiert.
Zum Spritsparen kommt aber auch bei meinem Wagen unterstützend eine Schaltempfehlungsanzeige zum Einsatz. Ebenso ein Start-Stopp-System, welches sehr zuverlässig seine Arbeit verrichtet.
Im alltäglichen Fahrbetrieb kann ich dem Einstiegsmotor gute sechs Liter attestieren. Bei bewusst sparsamer Fahrweise drücke ich den Verbrauch um einen weiteren Liter oder sogar mehr.
Der VW T-Cross präsentiert harten Kunststoff ganz ungeniert und so ist der gewohnte VW-Anspruch hier nicht zu erkennen. Zudem hält es der VW T-Cross gerne in altbekannter Manier, so finde ich noch einen klassischen Handbremshebel vor und eine einfach strukturierte Bedienbarkeit. Auf zahlreiche Displays und eine Touchscreenbedienung verzichtet der T-Cross, setzt dagegen auf übersichtlich und griffgünstig angeordnete Schalterelemente. Die ich zugegeben bei manch modernem und mit Technik überladenen Fahrzeug vermisse.
Die verbauten Sitze gehen in Ordnung, können in der Höhe, Längs wie auch in der Lehnenneigung verstellt werden, ich als Rückengeschädigte würde mich über eine Lordosenstütze freuen, die aber zumindest gegen Aufpreis verfügbar ist.
Ist der Fahrersitz auf meine 1.80 Meter eingestellt, können selbst Sitzriesen über 1.90 Meter noch bequem hinter mir Platz nehmen. Respekt. Mit diesem Platzangebot habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet und so weiß das SUV gerade in diesem Punkt absolut zu überzeugen.
Wer auf Nutzen wert legt, kann die Einstiegsvariante bei der Kaufplanung im Grunde überspringen, wenn aber auch diese serienmäßig über die verschiebbare Rückbank verfügt. Doch die Flexibilität und Variabilität perfekt macht erst der Beifahrersitz mit umklappbarer Lehne, eine Schublade unter dem Beifahrersitz wie auch eine weitere Ablagebox zwischen den Vordersitzen oder aber der variable Ladeboden. Und all das packt Volkswagen erst ab dem Niveau Life in den T-Cross.
Mit der verschiebbaren Rücksitzbank kannst Du ganz nach Belieben und Einsatz den Fußraum für die Fondpassagiere vergrößern oder aber zusätzliches Stauvolumen im Kofferraum herausholen. Die Sitzbank ist zwar nur im gesamten verschiebbar, während die Rücksitzlehnen im Verhältnis 60:40 geteilt umgeklappt werden können, dennoch schafft dieses serienmäßige Feature eine Flexibilität, die dem T-Cross in diesem Bereich einen Vorsprung verschafft.
Ebenso positiv hervorzuheben, die Beifahrersitzlehne, die sich ab dem Niveau Life ebenfalls umklappen lässt und den Transport von langen Gegenständen möglich macht. Auf eine klassische Durchreiche in der mittleren Rücksitzlehne muss wiederum verzichtet werden. Aber das ist wahrlich zu verschmerzen, eine Abdeckung für den entstehenden großen Spalt bei nach vorne geschobener Rücksitzbank vermisse ich dagegen schon.
Mittels variablen Einlegeboden kann der Raum nochmals unterteilt werden oder aber die Kofferraumabdeckung darunter verstaut werden. Die Kofferraumklappe schwingt schön weit auf, allerdings nur manuell und ist auch gegen Aufpreis nicht in elektrischer Ausführung erhältlich.
Womit ich auch schon beim größten Schwachpunkt wäre, dem Preis und der Ausstattung. Da es hier jedoch um die Fahrzeugqualitäten geht, verzichte ich darauf, hierfür Sterne abzuziehen, doch Fakt ist:
Während das serienmäßige Sicherheitsniveau tadellos und vorbildlich ist, hat der VW T-Cross an Ausstattung sonst nicht viel zu bieten. Ich durfte in einem Fahrzeug der Ausstattungslinie Life Platz nehmen, muss aber zugeben, ich hatte eher den Eindruck in einem Basismodell zu sitzen.
Die von VW getroffene Aussage „mit umfangreicher Serienausstattung versehen“ ist wirklich nicht zutreffend, sollte es eher „mit spartanischer Serienausstattung versehen“ heißen. Darüber hinaus schreibt VW tatsächlich, in der Basisversion wäre das Fahrzeug „mit vier Türen ausgestattet“, diese Äußerung lasse ich jetzt besser unkommentiert.