Ich fahre meinen Passat 2.0 TDI DPF BJ 2004 nun schon sein 6 Jahren, und habe in dieser Zeit 150.000 km zurück gelegt. Die Gesamtlaufleistung beträgt mittlerweile 263.000km. Seitdem ich das Auto habe ist zusätzlich ein Chip verbaut (ich weiß nicht ob ich den Namen des Herstellers nennen darf) aus den 136 PS wurden natürlich nicht die versprochenen 164 sondern "nur" 152 aber der Drehmomentzugewinn ist schon extrem spürbar (der Chip lässt sich innerhalb von 5 Minuten aus und einbauen) das beste ist aber der Verbrauch! Ich fahre 50% Autobahn, 30% Landstraße und 20% Stadt (jeden Tag 30 km Stadtverkehr) mein Verbrauch liegt im Winter bei 6,4l und im Sommer bei 6,1l (Durchschnittswert der letzten 80.000km, gemessen über Zapfsäule, laut MFA sind es 6,2 bzw 5,8l) Auf der Autobahn fahre ich in der Rege l130- 150 mit Tempomat, selten auch mal V max von 215 laut GPS, aber nie länger als 2-3 Minuten am Stück. Landstraße ganz normal zügig, 10-15 km/h schneller wie erlaubt und in der Stadt muss ich nicht an jeder Ampel der schnellste sein. Ich bin mit den Fahreigenschaften super zufrieden, wenn ich die Leistung brauche ist sie da, wenn nicht, rollt der Wagen sparsam im 6. Gang.
Unfallbedingt hatte ich für eine Woche einen nagelneuen Audi A4 2.0 TDI mit 150 PS. Ganz ehrlich, super tolles Auto aber was Dynamik und Anzug betrifft, fand ich den Audi im Vergleich zu meinem 13 Jahre altem Passat total untermotorisiert (natürlich auch wegen den fast 400kg mehr Lehrgewicht). Man kann mit dem Passat also auch sehr sportlich fahren, selbst dann komme ich nicht über 8,5l (erlaubte Höchstgeschwindigkeit + 10-15 km/h, Autobahn Durchweg 180 wenn offen). Ich finde diese Werte sind absolut Top, selbst aktuelle Modelle sind hier vielleicht 0,5l sparsamer, viel mehr aber nicht. Der BMW meines Vaters (5er D BJ 2012 mit ähnlicher PS Zahl von ca. 160) braucht bei gleicher Fahrweise eher mehr Kraftstoff....
Bei schnellem Fahrein in Kurven neigt er zum Untersteuern, was sich aber besser Handeln lässt wie Übersteuern. Ich Fahre mit Alljahresreifen in der Größe 205R16 und bin auch im Winter zufrieden (ich kaufe Reifen nicht nach Preis sondern nach Testberichten, aktuell hab ich Hankook davor Conti)
Für ein so altes Auto hat er alles an Ausstattung, welche für mich wichtig ist (Tempomat, Sitzheizung, Anhängekupplung für Wohnwagen, Regensensor, Xenon, nachgerüstetes PDC, grüne Plakette, und der übliche andere Krams). Vor einem Jahr hat der Wagen ein Doppelschacht Navi / Entertainment System bekommen mit zusätzlichem Display in der Rückseite vom Fahrersitz (zum DVD schauen für meine Kleine während langen Fahrten) und 6 gebrauchte Boose Boxen für die 4 Türen und die 2 Hochtöner. Ich vermisse auch an dieser Stelle NICHTS. Ein Kartenupdate für Deutschland und Europa für das Original Navi hätte mich über 250 EUR gekostet, also habe ich lieber 800 € für beschriebenes Equipment ausgegeben und das "alte" große Original Navi für 220€ bei ebay verkauft. Dies war meine größte Investition in den Wagen. Der Chip kostete damals 180€, selbiger wird noch immer angeboten (aktuell139€). Ansonsten ist alles im original Zustand. Ich bin absolut kein Hobby Tuner oder Bastler, ich habe nichtmal Alu Felgen, da der Vorbesitzer welche vom W8 gekauft hatte und ich diese sofort nach Kauf des Autos verkauft hab. Optik ist mir nicht wichtig. Leistung, niedriger Verbrauch und gute Sound Qualität umsomehr. Auch ohne den Chip sind die 136 PS völlig ausreichend, jedochdarf man nicht allzu Schaltfaul sein... 50 km/h im 6 geht ohne Chip nicht, mit problemlos und daher kommt die Kraftstoffersparnis. Wenn man die Mehrleistung ständig abruft und die Gänge ausdreht, spart man natürlich nichts ein und bei der Laufleistung wäre mir das Risiko zu hoch.
Natürlich klappert es hier und da auf schlechten Straßen oder aber die Stoßdämpfer quietschen bissel aber alles in allem habe ich in den 6 Jahren lediglich eine neue Batterie gewechselt sowie die üblichen Verschleißteile (1x Zahnriemen, Achsmanschetten, Bremsscheiben und Beläge) Ich habe hierbei immer auf Zubehör Teile zurück gegriffen (nicht die billigsten, aber für ca 1/3 der Originalteile). Mein Coussin ist KFZ Meister und erledigt alle nötigen Arbeiten. Ich habe die Ölwechsel von Longlife 5 W 30 auf 15.000er Intervalle mit 5 W 40 Öl umgestellt (Liqui Molli) Zusätzlich verwende ich 1x pro Wechselinterwall einen Diselzusatz der das Verbrennungssystem des Motors reinigen soll (ob es was bring weiß ich nicht, aber die 10€ tun nicht weh).
Einziges Manko ist die Rostbildung an den Kotflügeln, die eigentlich bei einer voll verzinkten Karosserie nicht zu erwarten ist, dies ist aber ein bekanntes Problem des 3BG. Wenn man nicht lange Zeit und Geld für Schleif, Spachtel, Grundier und Lackierarbeiten investieren möchte kauft man bei Ebay für 62 EUR (kein Witz) 2 neue grundierte Kotflügel, die jeder Lackierer mal am Wochenende papierlos für 150 € lackiert. Über die passgenauigkeit war ich erstaunt.
Wichtig zu erwähnen ist noch das Fahrverhalten nach dem Kaltstart. Auf meinen täglichen Kurzstrecken achte ich penibel darauf, nie über 2.500 U/min zu kommen bis die 90° erreicht sind. Laut meinem Coussin (KFZ Meister, bei VW ausgebildet) ist der 2.0 TDI mit Pumpe Düse bei weitem nicht so robust und haltbar wie sein Vorgänger der 1.9er, darum diese "Vorsichtsmaßnahme". Die 1,9er laufen bei guter Wartung und Pflege wohl im Schnitt 500-700T km, bei dem 2.0 TDI mit PD der nur kurz gebaut und im 3C durch einen Common Rail ersetzt wurde, ist im Schnitt bei 300T Game Over, und ich will den Wagen eigentlich noch 3-4 Jahre fahren...
Das Platzangebot ist durch die "Kastenform" natürlich super.... aktuell sehe ich in dieser Wagenklasse (Mittelklasse) von den aktuellen Modellen lediglich den Ford Mondeo den aktuellen Passat (ab BJ 2014) sowie den Skoda Superb ähnlich geräumig. Bei Audi ist selbst der A6 im Fond enger, der 5er Kombi meines Vaters (BJ 2011) ist ähnlich groß und die E Klasse ebenso. Dies sind aber Fahrzeuge der oberen Mittelklasse die man eigentlich nicht mit einem "schnöden" Passat vergleichen kann, allein schon wegen des Preises (ich vergleiche hier die Anschaffungskosten eines neuen Skoda Superb oder Ford Mondeo mit einem A6 oder einer E Klasse Kombi.
Die Verarbeitung und verbauten Materialien wurden im 2004er und 2005er 3BG Modell nochmal aufgewertet, so befinden sich Alu Dekor Leisten im Innenraum an den Türgriffen, im Cockpit, Amaturenbrett und als Umrahmung der Bedienelemente von Klimatronic und Navi) In der "Family Edition" die ich Fahre ist eine ISOFIX Befestigung integriert, mann kommt vom Rücksitz aus zu einer eventuell im Kofferraum stehenden mit 12 Volt betriebenen Kühlbox (12V Anschlüsse natürlich auch im Fond) der Wagen hat bereits Seiten und Kopf Airbags hinten, was beim 3 BG sonst nicht üblich war, sowie in den Spiegeln integriete Blinker. Werkseitig hat der Wagen ein Sportfahrwerk (aber nur 1-2 m tiefer, wenn überhaupt) die Sportsitze sind aber äußerst bequem, auch für Menschen über 1,90m. Zum Vergleich ist mein Schwiegervater mit einem Toyota Avensis (BJ ca. 2010-2012) unterwegs, nach 2h am Stück tut mir der Rücken weh, egel welche Einstellungen ich am Fahrersitz vornehme, aus meinem Passat steige ich ähnlich relaxed wie aus einem Auto der aktuellen Mittelklasse / oberen Mittelklasse aus.
In einem 2003 vom ADAC durchgeführten Crashtest waren die Ergebnisse damals sehr gut, nach heutigen Kriterien wären es 3/5 * was ok ist.
Pro:
- geringer Verbrauch
- durchzugstarker Motor
- geringe Instandhaltungskosten (beim Kauf von Teilen aus dem Zubehör)
- großes Platzangebot (überall im Auto)
- extrem gute Ausstattung für ein 13 Jahre altes Auto
- gute Verarbeitung, auch nach heutigen Maßstab
- in 6 Jahren und 150T km nur Verschleißteile ersetzt, Kupplung, Turbo, Getriebe noch Original
Kontra:
- hohe KFZ Steuer für einen EURO 4 Diesel von 308 EUR
- aufgrund der Größe nicht unbedingt für die Stadt geeignet (Parkplatzsuche)
- Schaltung etwas "hakig und unpräzise"
- Ölverbrauch von ca. 1L auf 5.000km
- Kotflügel neigen nach 8-10j zur Rostbildung
- der DPF (in dieser Baureihe Werksseitig) setzt sich durch Kurzstrecken alle 50T- 70T km zu daher "kennt" mein Motorsteuergerät den DPF nicht mehr, ASU wird trotzdem, wenn auch knapp bestanden und bei diesem Fahrzeugalter wird noch "Tatsächlich gemessen" man sollte halt einen Termin beim TÜV haben und das Auto vorher warm fahren, dann passt alles.
Alles in allem ist dies Meckern auf hohem Niveau. Heute (August 2017) liegt der Wiederbeschaffungswert meines Autos Laut Gutachten vom Juni bei 3980 €, dieser Wert ist nicht "geschönt" da der Unfall nur im Rahmen von 1800€ war und der Gutachter nicht den maximal vertretbaren Wiederbeschaffungswert annehmen musste. Man bekommt sehr geplegte Autos dieser Baureihe wie meinen bis 250Tkm mit maximal 2 Vorbesitzernbereits für 2800-3200€. Wem Dellen, bissel Rost, Wartungsstau und ein eher ungeplegter Zustand nicht vom Kauf abschrecken kann für 1300- 1500€ ein Auto kaufen, welches man solide bis zum nächsten TÜV fahren kann.