Mehr aus Zufall habe ich mir vor etwa 18 Monaten einen Passat Variant GT mit dem 150-PS-Motor, Motorkennbuchstabe ABF, zugelegt.
Am 1.1.2010 waren noch 1251 Passat Kombis oder Limousinen mit diesem Motor zugelassen, also eine durchaus überschaubare Zahl.
Der Passat an sich ist altbekannt, von der Karosserie her bereits seit Ende der 80er gebaut und absolut großzügig, was das Platzangebot angeht. Die Verarbeitung lässt hier und da zu wünschen übrig, unter anderem löst sich der Softlack gern von den Innentürgriffen und anderen Teilen, dieses Problem ist aber bis heute im aktuellen Golf VI bekannt. Auch ist der Passat dafür berüchtigt, bei Fahrbahnunebenheiten zu klappern und zu poltern, was darin begründet ist, dass sich viele Verkleidungsteile mit der Zeit lockern...
Rost ist kein gravierendes, aber vorhandenes Problem, zeitgleich gebaute Modelle wie den Golf III hat es da aber viel schlimmer erwischt.
Teile, die beim Passat aus der Baureihe auch aufgrund des Alters mittlerweile häufig defekt sind:
- Hinterachslager
- Motorlager
- Lagerung der Querlenker
- Relais für Motorsteuergerät und Kraftstoffpumpe
- Zündtrafo
- Zündanlassschalter
Der Motor ist ein echtes Sahnestück. Auch verbaut in kompakteren und leichteren Fahrzeugen wie dem Golf III GTI und dem Seat Toledo, ist er selbst in Verbindung mit dem Variant mit 1345 Kilogramm Leergewicht eine gute Kombination. Naturgemäß ist der 16 Ventiler im unteren Drehzahlbereich etwas müde, was dem ein oder anderen missfallen könnte, insgesamt handelt es sich aber um einen agilen, leistungsstarken und effizienten Motor. Momentan beträgt der von mir herausgefahrene langfristige Durchschnittsverbrauch 8,5 Liter, auf Langstrecken sind aber Verbräuche zwischen 6,5 und 8 Litern keine Seltenheit. Mit dem 70-Liter-Tank lassen sich also respektable Strecken zurücklegen...
Das Steuergerät dieses Motors besitzt einen Fehlerspeicher, wodurch sich die Behebung von Problemen sehr vereinfachen lässt.
Die Steuergeräte der zu dieser Zeit oft verbauten Diebstahlwarnanlagen neigen leider zu Ausfällen, was das plötzliche Ausgehen des Motors zur Folge hat und auch der Kurbelwellensensor, der bei dieser und einigen anderen Motorisierungen verbaut ist, gibt nach 15 Jahren regelmäßig den Geist auf.
Kennt man aber die genannten Fehlerquellen, sind sie schnell ausgetauscht und Ersatzteile lassen sich (noch) recht günstig beschaffen, allerdings besitzt der 150-Psler die Bremsanlage des VR6 und bei VW kann dann ein Satz Bremsscheiben mit Belägen mal eben 350 Euro oder mehr kosten, ebenfalls kostspielig sind Teile der Auspuffanlage...